Grußwort der Bürgermeisterin Manuela Mahnke (Stadt Nottuln) am Nagasaki-Gedenktag am 9. August 2017 in Nottuln

 

- Es gilt das gesprochene Wort -

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

Der Abwurf der Atombomben, die am 6. und 9. August 1945 die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki zerstörten und Hunderttausenden von Menschen das Leben kostete, leitete ein neues Zeitalter der Bedrohung und Aufrüstung ein.

Und bis heute ist kein Ende abzusehen. Im Gegenteil: Schaut man in Richtung Russland und USA, geht das Wettrüsten weiter.

Die Atomwaffenprogramme von Nordkorea und Iran tun ihr Übriges, um diesen Eindruck noch zu verstärken.

Daher kann das Vermächtnis der Toten und Opfer von Hiroshima und Nagasaki nur darin bestehen, die Atomwaffen weltweit zu vernichten und zugleich ein Klima zu schaffen, in dem diejenigen, welche auch nur mit dem Gedanken spielen, mit dieser Waffe ihre Interessen durchzusetzen oder sich damit andere gefügig zu machen, weltweit als Verbrecher und Menschenverächter angesehen und bestraft werden.

Das Recht eines jeden Menschen auf Schutz vor Lebensgefahr darf nicht länger nur in den Gesetzen der Staaten verankert sein.

Es muss geachtet und endlich realisiert werden.

Diese beiden Tage im August vor 77 Jahren mahnen uns daran, in der Erinnerung nicht nachzulassen.

Denn die Erfahrung von Hiroshima und Nagasaki verpflichtet uns zur Arbeit an einer atomwaffenfreien und friedlichen Zukunft.

Die durch diese Waffen hervorgerufene Bedrohung stellt eine ernsthafte Bedrohung dar für das Überleben der gesamten Menschheit und alles Leben auf dieser Erde.

Daher ist vollständige Abschaffung von Nuklearwaffen die dringendste Aufgabe, um ein friedliches 21. Jahrhundert zu sichern. 

Also: Lassen wir nicht nach in dem Bestreben, uns für eine Welt ohne Atomwaffen zu engagieren.

Gerade jetzt, wo es scheint, als geriete unsere Welt durch die Konflikte im Nahen Osten, die Flüchtlingsströme, die Bildung von Autokratien um uns herum und durch die von mancher Krise geschüttelte EU aus den Fugen.

Der Weg zum Frieden beginnt immer mit dem ersten Schritt und den muss jeder von uns selbst machen.

Wir hier in Nottuln haben schon viele Schritte in diese Richtung unternommen: Mit dem Flaggentag des Bündnisses „mayors for peace“, mit den zahlreichen Aktionen der Friedensinitiative Nottuln, die den Hiroshima-Gedenktag initiierte und die heutige Friedensradtour organisierte, und mit den vielen Menschen, die sich privat oder in einer Organisation um die Flüchtlinge bei uns im Stiftsdorf kümmern.

Auch das ist wichtige Arbeit für den Frieden.

Lassen Sie mich meine Ansprache mit einem Zitat von Mahatma Ghandi beenden, der sagte: „Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.“

 

Das Grußworte wurde von Paul Leufke (Stellvertretende Bürgermeister der Stadt Nottuln) gehalten.