Grußwort / Botschaft vom Präsidenten der Bürgermeister für den Frieden

Es ist eine Ehre und eine Freude, Ihnen diese Nachricht aus Anlass des "Hiroshima- und Nagasaki-Tages in Berlin“ zu überstellen.

Um 8:15, am Morgen des 6. August 1945, wurde das absolute Böse, eine Atombombe im Himmel über Hiroshima losgelassen. Unter der trüben Pilzwolke wandelte sich die Stad Hiroshima augenblicklich in eine Hölle. Die Atombombe brachte grausamen Tod für eine große Anzahl an unschuldigen Zivilisten und hinterließ jene, die sie nicht umbrachte, mit tiefen physischen und emotionalen Wunden, einschließlich der Folgen der Verstrahlung und endloser Furcht um ihre Gesundheit. Sie erzeugte soziale Diskriminierung und Vorurteile und verheerte zudem das Leben jener, die überlebt hatten.

Diese Hölle gehört nicht der Vergangenheit an. Solange Nuklearwaffen existieren und Politiker mit ihrem Einsatz drohen verharren wir in der lebensgefährlichen Situation, dass ihr Horror jeden Moment in unserer Gegenwart wahr werden kann. Deswegen müssen wir verstehen lernen, was unter der Pilzwolke vor 73 Jahren passiert ist. Wir müssen auf der Welt den sehnlichen Wunsch unserer Hibakusha für nukleare Abrüstung verbreiten, symbolisiert in ihrer Botschaft, dass niemand jemals so leiden muss wie sie es mussten und dies an kommende Generationen weitergeben.

Im Juli vergangenen Jahres nahmen 122 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen, ohne die Atomwaffenstaaten und die Staaten unter ihrem nuklearen Schirm, den Atomwaffenverbotsvertrag an, um, neben anderem, den Gebrauch, den Besitz, die Stationierung und die Androhung des Einsatzes von Nuklearwaffen zu bannen. Die Weltgemeinschaft hat damit eindeutig ihre unmissverständliche Entscheidung demonstriert, Abrüstung zu erreichen, aber die Entscheidung der nuklear bewaffneten Staaten und ihrer Alliierten den Vertrag nicht zu signieren oder zu ratifizieren bleibt ungebrochen. Es ist an der Zeit, dass die Regierungen aller Staaten nationale Grenzen überwinden und ihre Bemühungen für ein Vorankommen zu einer atomwaffenfreien Welt weiter intensivieren.

In diesem Zusammenhang ist es für die Zivilgesellschaft unentbehrlich ein Umfeld zu schaffen, dass Politikern erlaubt, nationale Grenzen zu überwinden um in gutem Glauben und Bewusstsein sich für die Eliminierung der Nuklearwaffen zu engagieren. Deswegen ist es wahrhaft bedeutsam, dass sie heute zusammengekommen sind und den „Hiroshima- und Nagasaki-Tag in Berlin“ veranstalten, um eine friedliche Welt ohne Atomwaffen zu fordern. Ich sende Ihnen deswegen meinen tiefsten Respekt.

Als Teil der Zivilgesellschaft werden die Bürgermeister für den Frieden, deren Mitgliedschaft nunmehr mehr als 7.600 Städte in 163 Ländern und Regionen umfasst, ebenfalls danach streben, dass der internationale Trend auf eine Abschaffung der Atomwaffen hin gestärkt wird.

Ich möchte Sie alle darum bitten, sich weiterhin dafür einzusetzen, das absolute Böse der Atomwaffen auszulöschen und zusammen mit uns eine friedliche Welt zu verwirklichen.

Zum Abschluss sende ich Ihnen meine besten Wünsche für den Erfolg ihrer Veranstaltung und wünsche allen Anwesenden beste Gesundheit und Glück.

 

Matusi, Kazumi, Bürgermeister von Hiroshima, Präsident der Bürgermeister für den Frieden (Mayors for Peace)

[Übersetzung aus dem Englischen: jps, Grußwort für die Hiroshima-Gedenkveranstaltung in Berlin]

 

Message from the President of mayors for Peace

It is an honor and a pleasure to send this message on the occasion of “Hiroshima & Nagasaki Day in Berlin.“

At 8:15 a.m. on August 6, 1945, absolute evil, an atomic bomb, was unleashed in the sky over Hiroshima. Under the roiling mushroom cloud, the city of Hiroshima became hell in an instant. The atomic bomb brought gruesome death to vast numbers of innocent civilians and left those it did not kill with deep physical and emotional scars, including the aftereffects of radiation and endless health fears. Giving rise to social discrimination and prejudice, it devastated even the lives of those who managed to survive.

This hell is not a thing of the past. As long as nuclear weapons exist and policymakers threaten their use, we are in the perilous situation where their horror could leap into our present at any moment. This is why we must learn what happened under the mushroom cloud 73 years ago. We have to spread throughout the world our hibakusha’s ardent wish for nuclear abolition, symbolized in their message that no one should ever suffer as they have, and pass it on to the next generation.

Last year in July, 122 United Nations members, not including the nuclear-weapon and nuclear-umbrella states, adopted the Treaty on the Prohibition of Nuclear Weapons to ban, among others, the use, possession, deployment, and threat of use of nuclear weapons. The global community has clearly demonstrated their unequivocal determination to achieve abolition, but the resolve of the nuclear-armed states and their allies not to sign or ratify the Treaty has not broken. It is time for the governments of all countries to transcend national boundaries and further intensify their efforts to advance toward a nuclear-Weapons-free world.

In this context, it is essential for civil society to help create an environment that allows policymakers to move beyond national borders to act in good faith and conscience for the elimination of nuclear Weapons. Hence, it is truly significant that you have come together and organized “Hiroshima & Nagasaki Day in Berlin” to call for a peaceful world free of nuclear weapons and I extend to you my deepest respect.

Within civil society, Mayors for Peace, whose membership now exceeds 7,600 cities in 163 countries and regions, will also strive to strengthen the international trend towards nuclear abolition.

I would like to ask all of you to continue to do your utmost to eradicate the absolute evil of nuclear weapons and to realize a peaceful world together with us.

In closing, I extend my best wishes for the great success of this event as well as the good health and happiness of all in attendance.

 

Matusi, Kazumi, Mayors of Hiroshima, President of Mayors for Peace.