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Redebeitrag von Helmut Käss für den Ostermarsch Braunschweig am 31. März 2018
- Es gilt das gesprochene Wort -
Liebe Freundinnen und Freunde,
Ich protestiere gegen die völkerrechtswidrigen Angriffe gegen Syrien, an dem sich die deutsche Regierung beteiligt. Das vielfache Sterben in Syrien wird von vielen Ländern mit Militär und Sanktionen stark gefördert, darunter auch von Deutschland.
Unsere Regierung beteiligt sich mit Syrien an dem zweiten eindeutig laut dem Völkerrechtler Norman Paech völkerrechtswidrigen Krieg nach der Beteiligung am Angriff gegen Jugoslawien, dem großen Sündenfall nach dem zweiten Weltkrieg. Die Kriegsbeteiligung in Syrien ist möglich geworden durch die verstärkte Propaganda unserer führenden Medien nach 9/11. Die Russen sind Assad zur Hilfe gekommen, als er mit dem Rücken an der Wand stand und von vielen Außenmächten finanzierten Bürgerkrieg zu verlieren drohte. Das ist völkerrechtskonform. Syrien hätte nach Auskunft von Karin Leukefeld und anderen seine Konflikte längst selbst gelöst, z.B.: https://www.nachdenkseiten.de/?p=27340 , wenn die viele Söldner aus anderen Ländern nicht in diesen Krieg eingegriffen hätten.
Aber das gegenseitige Aufrechnen von Schuld bringt nicht weiter. Revolutionen müssten heute wie eigentlich schon immer friedlich geführt werden, um die Opferzahlen gering zu halten. Die Welt hat heute so viele Krisen, am schlimmsten sind schon allein die ungeheuren Kosten der Rüstung, die heute mit über 1800 Milliarden Dollar pro Jahr über 70 mal höher sind als die Kosten der Ernährung der Verhungernden und gleichzeitig die Kosten, um allen Kindern der Welt den Schulbesuch zu ermöglichen http://helmutkaess.de/Wordpress/?p=5055 . Weiterhin bestehen die Krisen der vielen sonstigen Kriege, das Auseinanderklaffen der Reich/Armutsschere, die Klimakrise, die Finanzkrisen.
Dies ist extrem unvernünftig angesichts der Tatsache, dass wir viel reicher sind als frühere Generationen und diese Krisen bei angemessener Politik, wie es für den Frieden Willy Brandt und Egon Bahr mit ihrem Entspannungskonzept bewiesen haben, mit dem die Konflikte mit „Wandel durch Annäherung“ und „gemeinsamer Sicherheit“ gut zu lösen wären.
Lasst uns unsere Regierung auffordern, zum Völkerrecht zurückzukehren, die Kriegsbeteiligung und die Waffenexporte in die Region zu stoppen und mit friedlichen Mitteln auf die Krisen einzuwirken!
Helmut Käss ist bei BUND, IPPNW und dem Friedensbündnis Braunschweig aktiv.