Redebeitrag von Roland Schuster für den Ostermarsch Rhein-Neckar am 31. März 2018

 

- Es gilt das gesprochene Wort -

 

Von unserer Region geht Krieg aus.

 

Liebe Freundinnen und Freunde,

Das Friedensplenum Mannheim setzt sich für die Freigabe des 210 Hektar großen Militärgeländes des Coleman-Areals in Mannheim-Sandhofen durch die US-Army ein - das 5-fache des Luisenparks in Mannheim oder das mehr als 2fache der ehemaligen Partrick-Henry-Village.

Man geht offiziell davon aus, dass dort 1.200 Militärfahrzeuge, darunter 250 Panzer, gelagert sind und für den militärischen Ernstfall einsatzbereit gewartet werden. Sie werden für einen möglichen Militäreinsatz in Osteuropa bereit gehalten und stehen in direktem Zusammenhang mit der Aufrüstung der NATO an der russischen Grenze. Die ständig in Schuss gehaltenen Panzer erhöhen die Kriegsgefahr.

 Die US-Militärs geben diesen Fakt offen zu: 
„Von Mannheim aus könnten Einheiten in ganz Europa schnell mit Militärgerät beliefert werden. Die Stadt ist ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt, und die Coleman Barracks seien ans Schienennetz angeschlossen. 

Die Coleman Barracks bleiben deshalb voraussichtlich noch längere Zeit in der Hand der US-Armee. Ein Grund für die Reaktivierung des Geländes sei das derzeitige aggressive Verhalten Russlands gewesen.

Deswegen hätten die USA die Entscheidung getroffen, ihre Depots für Militärgeräte in Europa aufzustocken. Man wolle für den Fall der Fälle schnell einsatzfähig sein. Zudem gehe es um Abschreckung.

Dies sei wichtig, um den Regierungen aller verbündeten Länder politische Optionen jenseits eines Krieges offenzuhalten.“

 

So zitiert der Südwestdeutsche Rundfunk in einer Sendung vom 1. September 2015 den Kommandeur der US-Landstreitkräfte in Europa, Ben Hodges.

Bisher geht man davon aus, dass auf dem Coleman Areal 1.200 Militärfahrzeuge und Gerätschaften, darunter 250 Panzer, gelagert sind. Wie hoch nach neuerlichen Lieferungen aktuell der militärische Bestand ist, ist der Öffentlichkeit unbekannt.

 

Im Juni 2016 z.B. sind in großer Zahl Panzer und andere Militärtransporter über die Bahn auf das Coleman-Areal der US-Army transportiert worden.

Die Panzertransporte in Mannheim stehen in direktem Zusammenhang mit verschiedenen NATO-Großmanöver an der russischen Grenze. Vermutlich hat sich die Zahl der gelagerten und gewarteten Panzer weiter erhöht.

Das Friedensplenum Mannheim spricht vom Coleman-Areal von einer „Drehscheibe für kommende Kriege.“ Die jüngsten Vorfälle sollten (nicht nur) die Öffentlichkeit in Mannheim (ich füge hinzu auch in Heidelberg und in der Rhein-Neckar-Region) auf den Plan rufen.

Der Panzer-Standort Mannheim ist Teil einer zunehmend agressiven Osteuropa-Strategie der NATO-Staaten. Das ist nicht isoliert als einzelne Massnahme zu sehen. Dazu gehört auch das milliardenschwere Infrastrukturprogramm, ich zitiere den MM von vorgestern „Bessere Straßen für Panzer und Truppen – Europa möchte seine Infrastruktur nach militärischen Gesichtpunkten sanieren“.
 

Die Richtung ist klar: Von Westen nach Osten. Zur Kriegsvorbereitung für einen möglichen Krieg gegen Russland.
 

Dieses unerträgliche Szenario darf nicht wahr werden!

Wir fordern hier die Schließung des Militär- und Panzerstandorts Mannheim-Sandhofen. Mannheim darf nicht zur Drehscheibe für zukünftige Kriege werden.