Begrüßung von Waltraud Andruet beim Ostermarsch Saar in Saarbrücken am 31. März 2018

 

- Sperrfrist, Redebeginn: 31.03.2018, ca. 11 Uhr -

- Es gilt das gesprochene Wort -

 

Liebe Friedensfreundinnen und liebe Friedensfreunde,

ich begrüße Euch alle herzlich zum diesjährigen Ostermarsch Saar. Ich freue mich, dass ihr so zahlreich unserem Aufruf gefolgt seid, um heute am Ostersamstag den traditionellen Ostermarsch mit uns zu begehen. Die Ostermärsche, deren erster vor genau 60 Jahren von London zum Atomforschungszentrum Aldermaston führte, hatte das erklärte Ziel „den totalen Verzicht auf den Atomkrieg und seine Waffen als einen ersten Schritt zur Abrüstung durch Großbritannien und alle anderen Länder zu erreichen“. Die Welt ist leider seither nicht friedlicher geworden im Gegenteil, dieses Ziel scheint gerade derzeit ferner denn je.

Abrüsten statt Aufrüsten so lautet deshalb das Motto zum diesjährigen Ostermarsch Saar.  Atomare Aufrüstung ist wieder ein Thema: in den USA, Russland, Nordkorea weitere werden folgen. Angesichts der Botschaften von der EU und aus der NATO, die ihrerseits keineswegs deeskalieren, bin ich sehr um den Frieden besorgt.

Wann, wenn nicht jetzt, in dieser aufgeladenen Atmosphäre, brauchen wir neue Initiativen für eine Politik der gemeinsamen Sicherheit. Da erwarte ich von unserem Neuen Außenminister Heiko Maas eine besonnenere Politik. Eine Politik der Deeskalation.

Deshalb sagen wir -  Eine andere Politik muss her!

Wir vom FriedensNetz Saar, Pax christi Saar, und die Kampagne Krieg beginnt hier, fordert von der Landesregierung des Saarlandes und von Rheinland-Pfalz: Stopp den militärischen Fluglärm und ein Ende dieses militärischen Irrsinns. Wir wollen abrüsten statt aufrüsten und keinen militärischen Fluglärm im Saarland und Rheinland-Pfalz.

Militär löst keine Probleme. Schluss damit. Eine andere Politik muss her.   

Das gilt auch für den militärischen Fluglärm über dem Saarland und Rheinland-Pfalz. Tagtäglich fliegen Kampfjets im Übungsluftraum TRALAUTERN. Das sorgt für Gesundheits-und Umweltschäden und macht die Kriegspolitik in der Region sichtbar und hörbar. Auch dafür gehen wir heute auf die Straße, wir sagen:   

NEIN dazu - Schluss damit. Eine andere Politik muss her!

Unsere Forderung lautet: Militärische Aufrüstung stoppen, Spannungen abbauen, gegenseitiges Vertrauen aufbauen, Perspektiven für Entwicklung und soziale Sicherheit schaffen, Entspannungs­politik auch mit Russland, verhandeln und abrüsten. Diese Einsichten werden wir überall in unserer Gesellschaft verbreiten. Damit wollen wir helfen, einen neuen Kalten Krieg bzw. die aktuelle Kriegs­gefahr abzuwenden.

Keine Erhöhung der Rüstungsausgaben – Abrüsten ist das Gebot der Stunde!

Die Bundesregierung plant, die Rüstungsausgaben nahezu zu verdoppeln, auf zwei Prozent der deutschen Wirtschaftsleistung (BIP). So wurde es in der NATO vereinbart. Zwei Prozent, das sind mindestens weitere 30 Milliarden Euro, die im zivilen Bereich fehlen, so bei Schulen und Kitas, sozialem Wohnungsbau, Krankenhäusern, öffentlichem Nahverkehr, Kommunaler Infrastruktur, Alterssicherung, ökologischem Umbau, Klimagerechtigkeit und internationaler Hilfe zur Selbsthilfe.

Wir können es uns aus globaler und nationaler Sicht nicht leisten, 30 Milliarden Euro mehr für Rüstung auszugeben. Dieses zu verhindern, ist das Ziel der Initiative "abrüsten satt aufrüsten".

Dazu gibt es seit November letzten Jahres eine Unterschriftensammlung deren Erstunterzeichner nicht nur die üblichen Verdächtigen, sondern sogar vier veritable Gewerkschafts Vorsitzende gehören, leider keine aus dem Saarland, die müssen wir zuerst noch überzeugen.

Diese Unterschriftenlisten dazu liegen am St. Johanner Markt zum Unterschreiben bereit.

Es gibt noch eine weitere Unterschriftenliste. Ein Appell an die künftige Bundesregierung: Unterzeichen Sie das UN-Atomwaffenverbot! Bitte verhelft mit Eurer Unterschrift zum Erfolg der Forderungen. Machen wir uns jetzt auf den Weg und tragen unseren Protest Unmut und unsere Forderungen gut sichtbar und selbstbewusst auf die Straßen.

 

Waltraud Andruet ist Co-Sprecher des Friedensnetzes Saar.