Weltweite Solidarität statt internationale Kriege

"Ich hab geträumt, der Krieg wär vorbei / Du warst hier - und wir war'n frei / Und die Morgensonne schien // Alle Türen waren offen, die Gefängnisse leer / Es gab keine Waffen und keine Kriege mehr / Das war das Paradies // Gibt es ein Land auf der Erde, wo der Traum Wirklichkeit ist? / Ich weiß es wirklich nicht / Ich weiß nur eins, und da bin ich sicher: / Dieses Land ist es nicht / Dieses Land ist es nicht“ (*

Deutschland im Jahr 2020 ist es nicht. Hier entstehen die Waffen, die weltweit exportiert werden. Hier ist das Militär, das in internationale Kriege zieht. Hier sind in der Colbitz-Letzlinger Heide und andernorts die verödeten Landschaften, die durch Panzergefechtsübungen, Braunkohletagebaue, landwirtschaftliche Vergiftung und Überdüngung verursacht sind – wahrlich keine Paradiese. Und die Sonne brennt schon frühmorgens ohne Unterlass. Seit sechs Jahren stete Temperaturrekorde und Niederschlagspausen. Alles durch Menschen produziert, gemacht und getan.

Keine Tür der Feldscheune war offen, als vor genau 75 Jahren im Gardelegener Ortsteil Isenschnibbe Mitmenschen, braun gekleidet oder auch braun im Denken, mit Fackeln von außen Feuer an dieses Gefängnis von 1016 anderen Menschen legten, weil sie durch ihre Herkunft, ihre Religion, ihre sexuelle Orientierung, ihre politische Einstellung oder wegen ihrer Behinderung so sehr gehasst wurden, dass ihnen das Recht auf Leben abgesprochen wurde. Und in Deutschland 2020? Der Hass und die Gewalt nehmen zu. In der politischen Farbenlehre schwarze und blaue Mitmenschen greifen zu Worten, die braune Mitmenschen anfeuern, erneut zu Fackeln zu greifen.

Und sind wir wirklich frei? Die Regeln, nach denen wir leben, werden nicht mehr nur in Gesetzen und Verordnungen festgelegt. Die NATO, Lobbyverbände und auch Facebook, wo an den Firmenumsatz gekoppelte Algorithmen darüber mitentscheiden, welcher Beitrag in unsere Newsfeeds gespült wird und welcher eher nicht, nehmen uns voll in den Griff. Entsprechend setzt das ‚Verteidigungsministerium‘ Anteile seines wachsenden Etats gezielt für Medienkampagnen ein. Gerade sollen wir gefügig gemacht werden, für den im Frühjahr als Operation ‚Defender 2020‘ organisierten Durchzug der größten NATO-Streitmacht aller Zeiten ins Baltikum, wo dann durch Panzergefechtsübungen direkt vor der Haustür Russlands mindestens weitere Kulturlandschaften verödet werden, wenn nicht sogar ein neuer Krieg provoziert wird.

"Der Traum ist aus, zu dieser Zeit / Doch nicht mehr lange - mach dich bereit / Für den Kampf ums Paradies / Wir haben nichts zu verlieren, außer uns'rer Angst / Es ist uns're Zukunft, unser Land / Gib mir deine Liebe, gib mir deine Hand“ (*

Rio Reiser, der in diesem Jahr 70 Jahre alt geworden wäre, war zeitlebens ein politisch bewegter Mensch. Er suchte und wanderte, sobald er seinen Anspruch an ein miteinander solidarisches Eintreten für unsere Zukunft politisch nicht mehr erfüllt sah. Er spielte für die SPD im Wahlkampf, dann für die Grünen, wurde später Mitglied in der PDS. Heute wäre er gewiss Teil dieser Friedensbewegung, im Kampf gegen die Kriegsübungsstadt Schnöggersburg, im Kampf gegen die Rüstungsproduktion in Unterlüß, im Kampf gegen NATO-Militäreinsätze und im Kampf ums Paradies - genauso wie du heute.

Komm‘ zum Ostermarsch und komme wieder und wieder zu den Protesten und Aktionen der Friedensbewegung, der Bewegungen für ein soziales solidarisches Miteinander, der Aktionskreise für eine Ökologische Landwirtschaft, der Initiativen für eine Erhaltung und Rückgewinnung der Natur und werde Teil der weltweiten jungen Bewegung zum Stopp des Klimawandels. Lass‘ träge Menschen, phrasendreschende Nichts Veränderer und profitgierige Magnaten den Druck der Straße spüren, weltweit solidarisch, für deine und anderer Zukunft, für die Zukunft deiner und anderer Kinder und – wenn du in einem Alter bist, in dem Rio heute wäre - für die Zukunft der Enkelinnen und Urenkel.

 

*) Die auf diesen Aufruf jeweils hinführenden Zitate stammen aus dem von Rio Reiser geschriebenen Text zum Song "Der Traum ist aus“ der Band "Ton Steine Scherben“

 

Kontakt:
Vorbereitungsgruppe Ostermarsch c/o Peter Haese, Ullnerstr. 41, 39128 Magdeburg, Kontakttelefon: 0172/750 24 92, eMail: info [at] ostermarsch-sachsen-anhalt [dot] de, www.ostermarsch-sachsen-anhalt.de

Spenden:
Sonderkonto Uwe Schubert, Rolf Sonnet, IBAN: DE85 4306 0967 1143 6774 00, BIC: GENODEM1GLS  bei der GLS Bank, Stichwort OFFENe HEIDe

Flyer
siehe hier