"Was für eine Welt könnten wir bauen, wenn wir die Kräfte, die ein Krieg entfesselt, für den Aufbau einsetzten. Ein Zehntel der Energien, ein Bruchteil des Geldes wäre hinreichend, um den Menschen aller Länder zu einem menschenwürdigen Leben zu verhelfen und die Katastrophe der Arbeitslosigkeit zu verhindern.“ Albert Einstein (1879-1955)

Vor genau 60 Jahren wurde in der Bundesrepublik der erste Ostermarsch begangen. Ziel der pazifistischen Bewegung war, die atomare Bewaffnung Deutschlands zu verhindern. In einer Zeit der Hochrüstung innerhalb des Kalten Krieges demonstrierten tausende gegen die Wiederbewaffnung Deutschlands und für eine gewaltfreie Lösung von Konflikten. Der Kalte Krieg ist seit über 30 Jahren vorbei, Deutschland ist keine Atommacht und eine nukleare Eskalation konnte verhindert werden. Dennoch sind in Deutschland Atomwaffen stationiert, Waffen werden in großen Mengen in Krisengebiete geliefert und die NATO schlägt laut ihre Kriegstrommeln. Dagegen rufen wir mit der europaweiten Friedensbewegung, als Gewerkschaften, Studierendenschaften, Verbände, Parteien und Initiativen dazu auf, gemeinsam für Frieden auf die Straße zu gehen.

Bis Mai betreibt die NATO mit DEFENDER 2020 eines der größten Manöver von Landstreitkräften in Europa seit Ende des Kalten Krieges. Mit insgesamt 37.000 SoldatInnen aus 16 NATO-Staaten sowie Finnland und Georgien wird eine neue Dimension militärischer Aggression erreicht. Bis zu 20.000 US-Soldaten mit entsprechend schwerem Gerät werden über den Atlantik und anschließend an die russische Grenze transportiert. Ziel des Manövers ist die Zurschaustellung militärischer Überlegenheit und die blitzschnellen Verlegung kampfstarker Großverbände aus den USA an die NATO-Ostflanke, was im Kriegsfall in einer atomaren Eskalation enden kann. Gleichzeitig werden Länder wie Libyen, Venezuela und Bolivien per „regimechange“ und Waffenhandel destabilisiert und ins Chaos getrieben, auf Kosten der lokalen Bevölkerung, die zu Millionen aus ihrer Heimat vertrieben wird. Statt Menschen auf der Flucht zu helfen, werden diese daran gehindert, unter Inkaufnahme ihres Todes, wie derzeit durch Frontex an der EU-Außengrenze. Hunderte Milliarden Euro werden, statt für soziale und nachhaltige Investitionen, in die Aufrüstung des Militärs und für die Profite von Waffenschmieden versenkt. Diese Politik zielt auf die Ausweitung von Macht, Einfluss sowie die Ausbeutung fremder Ressourcen, mittels des „Rechts des Stärkeren“, notfalls auch mit militärischer Gewalt und steht in Gegnerschaft zum Völker- sowie Menschenrecht.

Wir sagen:

Krieg ist ein Verbrechen an der Menschheit. Wir sind deshalb entschlossen, für die Beseitigung von Kriegsursachen und gegen jede Art von Krieg einzustehen. Überall auf der Welt demonstrieren Menschen gegen die lebensbedrohliche Klimakrise, gegen Flucht- und Vertreibung sowie gegen soziale Verelendung durch Sparpolitik und Ausbeutung. Ohne Frieden ist keine dieser globalen Menschheitsaufgaben lösbar. Eine kraftvolle Demonstration zum Ostermarsch sowie die gewaltfreie Verhinderung des NATO-Großmanövers wäre dagegen ein deutlicher Schritt in die richtige Richtung. Gemeinsam wirken wir daher: Für internationale Kooperation der Staaten auf Augenhöhe, Diplomatie und damit gegen das NATO Großmanöver. Für ein Verbot von Waffenexporten, gegen Rassismus und ein Ende der Festung Europa. Für konsequente Abrüstung und die Umverteilung freiwerdender Mittel, für die Umsetzung der Menschenrechte sowie internationale Solidarität weltweit.

 

Kontakt:
Planungskreis Ostermarsch 2020 in Lüneburg, eMail: Thorben [dot] Peters [at] web [dot] de