Militarisierung tötet Mensch und Umwelt

Durch militärische Konflikte und entsprechende Waffensysteme werden andauernd Menschen getötet. Die Kriege in Syrien, im Jemen oder in Afghanistan sind nur der offensichtliche, blutige Teil. Kriegsvorbereitungen wie die Kündigung des INF-Vertrags, das Säbelrasseln beim Manöver „Defender 2020“ in Osteuropa, die militärische Aufrüstung der EU und die Modernisierung der Atomwaffen machen die sog. „Sicherheitslage“ zunehmend fragiler.

Durch die Klimaschutzbewegung wird ein weiterer Aspekt der Militarisierung wieder präsenter: Militär verbraucht Unmengen Ressourcen und zerstört die Umwelt. Allein der Militärapparat der USA ist der größte Einzelkonsument von Erdölprodukten. 2017 stießen die Streitkräfte täglich (!) 25 Mio. Tonnen CO2 aus. Flächenverbrauch und Umweltzerstörung sind logische Folgen der (Übungs-)Tätigkeit der militärischen Verbände. Allen Beteuerungen zum Trotz gibt es immer wieder „Kollateralschäden“ wie die Moorbrände im vorletzten Jahr. Auch das spezielle Flugbenzin der Kampfflugzeuge ist in hohem Maße krebsfördernd.

Der Einsatz chemischer und atomarer Waffen und Unfälle der Atommächte haben neben hunderttausenden von Menschenleben auch die Umwelt über lange Zeit zerstört. Der Einsatz von Uranmunition durch die NATO (Jugoslawien, Irak, Syrien) hat weitreichende atomare Verseuchungen der Umwelt und auch Erbgutschäden zur Folge. Alles Altlasten für kommende Generationen!

Trotz alledem geht der „ökologische Fußabdruck“ des Militärs in keine offizielle Statistik ein! Zur Sicherung der benötigten Ressourcen wird imperiale Machtpolitik betrieben (Kriege für Öl oder zum Schutz der Transportwege, Zerstörung einheimischer Märkte im Globalen Süden durch unfaire Handelsabkommen). Fluchtursachen muss man da nicht lange suchen.

Fakt ist: Jährlich werden ca. 2 Billionen Dollar für Kriege und Aufrüstung vergeudet. Diese immensen Militärausgaben verhindern eine echte Energiewende, Bildungschancen und die soziale Sicherung der Bevölkerung. Bedient werden lediglich kapitalistische Wirtschaftsinteressen.

In den nächsten Jahren werden die Konflikte zunehmen, die ihre Ursachen in Klimazerstörung haben: Kriege um Wasser, Rohstoffe, Transportwege oder überschwemmungssichere Territorien. Auch dies wird Fluchtbewegungen fördern.

Wir fordern daher:

  • Geld für Bildung und soziale Sicherung statt für Rüstung!
  • Deutschland raus aus der NATO! Stopp der EU- Militarisierung! Keine Auslandseinsätze der Bundeswehr! Rüstungsexportstopp!
  • Unterzeichnung des Atomwaffenverbotsantrags der UNO durch die Bundesregierung!
  • Besinnung auf das Gewaltverbot der UNO-Charta und Vorrang für Diplomatie! Entspannungspolitik statt Provokationen und Sanktionen!
  • Umsetzung der Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens!

Dieser Aufruf wird unterstützt von folgenden örtlichen Gruppierungen:

Ökopax e.v., Deutscher Gewerkschaftsbund, Deutsche Friedensgesellschaft/Vereinigte Kriegsdienstgegner*innen, pax christi, Florakreis, attac, Weltladen, Greenpeace, SDAJ, GEW, Fridays for Future, Campus Linke