Redebeitrag für den Ostermarsch im Werra-Meißner-Kreis in Eschwege am 4. April 2021

 

- Es gilt das gesprochene Wort -

 

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Freund*innen der Friedensbewegung,

Ostermärsche sind Friedensmärsche!

Auch 62 Jahre nach dem ersten Ostermarsch in England folgen wir noch immer der Vision einer atomwaffenfreien Welt.

Gemeinsam mit dem Friedensforum Werra-Meißner, der Internationalen FriedensFabrik Wanfried, wollen wir auch heute wieder zeigen:

Frieden auf der Welt ist möglich!

Leider ist die Welt wieder gefährlicher geworden.

Mitverantwortlich sind in vielen Ländern wieder aufkeimende nationalistische Strömungen.

Ob in Polen, Österreich, Ungarn, Frankreich, den USA oder auch bei uns – immer offener drängen rechte Populisten in die Mitte unserer Gesellschaft.

Es ist erschreckend, wieviel Zuspruch diese Demokratiefeinde inzwischen erhalten!

Wir im Werra-Meißner-Kreis wurden gerade Zeugen der Wahlergebnisse bei der Kreistagswahl.

Wenige Monate vor der Bundestagswahl, liebe Gleichgesinnte, ist es deshalb unsere Aufgabe, den Menschen in unserem Land wieder ihre Friedfertigkeit ins Bewusstsein zu rufen.

Wir setzen uns mit aller Kraft dafür ein, dass die Friedens-, Abrüstungs- und Entspannungspolitik zu einem Schwerpunkt im Bundestagswahlkampf wird.

Wir mischen uns ein, weil wir den Frieden bedroht sehen!

Das gute und sichere Leben, das wir doch alle wollen, kann nicht auf dem Wunsch nach nuklearer Teilhabe aufgebaut werden.

Immer teurere Drohnen und der dauernde Ruf nach neuen Waffensystemen werden uns niemals in eine friedliche Welt führen.

Ganz im Gegenteil: Wer gedankenlos mit der Waffenlobby ins Bett steigt, schläft mit dem Tod.

Und wenn wir dann mal bedenken, wie das Geld, welches aktuell für die Rüstung ausgegeben wird, einsetzbar ist – ist das die viel bessere Ausgabe für Friedenssicherung.

Ich denke da natürlich zu aller erst an Bildung aber eben auch Gesundheit, Pflege, Ernährungs- und Gesundheitsprogramme, gerechte Löhne usw.

 

Liebe Freundinnen und Freunde

Wir wollen leben!

Wir wollen Brücken bauen für den Frieden.

Wir wollen alte und auch neue Feindbilder abbauen.

Wir wollen immer noch – wie die ersten Ostermarschierer*innen 1958 in England – abrüsten statt aufrüsten!

Liebe Kolleg*innen, liebe Friedensaktivist*innen, lasst uns gemeinsam ein Zeichen der Solidarität setzen.

Im Schulterschluss von Gewerkschaften, Sozialverbänden, Kultur und Wissenschaft, Kirchen, Jugendverbänden, Umwelt- und Klimabewegung und Entwicklungsorganisationen sind wir genau die starke Friedensbewegung, die das Land braucht.

In diesem breiten Bündnis werden wir sichtbare politische Zeichen setzen.

Zeichen für eine lebenswerte Zukunft, für Frieden und Mitgefühl mit denen, die in der Hoffnung auf eben diesen Frieden zu uns kommen.

Ich danke euch für eure Aufmerksamkeit.

 

Anja Neumann ist DGB-Kreisvorsitzende im Werra-Meißner-Kreis.