Grußwort für den Ostermarsch Limburg am 3. April 2021

 

- Sperrfrist: 3. April 2021, Redebeginn: 10 Uhr -
- Es gilt das gesprochene Wort -

 

Liebe Freundinnen und Freunde,

wir als Fridays For Future Limburg-Diez unterstützen die Forderungen des Ostermarschs nach Abrüstung und einem friedlichen Zusammenleben. In der aktuellen dritten Corona-Welle möchten wir jedoch keine öffentlichen Veranstaltungen bewerben, um das Infektionsrisiko nicht noch weiter zu erhöhen. Deshalb beteiligen wir uns mit diesem Beitrag am Limburger Ostermarsch.

Wir schauen mit Erschrecken auf die momentane ,,Krisenbewältigung“ unserer Politik und wie das Infektionsgeschehen seit Monaten immer wieder außer Kontrolle gerät. Enttäuschend daran ist, dass die führende Wissenschaft sämtliche Entwicklungen seit Beginn der Pandemie voraussagen konnte und sogar dringende Tipps gab, um das Infektionsgeschehen unter Kontrolle zu bringen. Doch je länger es nun schon so geht, desto weniger werden wissenschaftliche Erkenntnisse von der Politik ernst genommen. Zunehmend werden diese Erkenntnisse auch geleugnet. Und manche Menschen erfinden auch bewusst falsche Fakten und Theorien und verbreiten diese.

Verzerrte oder falsche Fakten kennen wir leider schon länger. Wenn wir etwa Waffen produzieren oder exportieren, weil es ja den Frieden miteinander fördere, wenn der menschengemachte Klimawandel als statistisch nicht nachweisbare Schwankung dargestellt wird und es ja außerdem im Februar ganz viel geschneit hat, oder wenn Politiker*innen sagen, wir können nicht mehr gegen die Klimakrise tun, weil es ja dann zu Lasten der finanziell schwachen Menschen fällt, dann bauen diese Behauptungen auf verzerrten Fakten.

Wir fordern Klimagerechtigkeit. Wir müssen es schaffen, die Klimakrise global zu stoppen. Das funktioniert nur mit sozialer Gerechtigkeit: wenn die reichsten Länder und Akteure in der Welt auch am meisten für den Klimaschutz tun, weil sie die meisten Möglichkeiten haben; wenn wir allen schutzbedürftigen Menschen helfen und nicht wie jetzt beispielsweise an den EU-Außengrenzen Menschen leiden und sterben lassen und die Politik wegschaut; und wenn das Wohl aller Menschen und ein friedliches und solidarisches Miteinander an erster Stelle stehen, nur dann ist Klimagerechtigkeit möglich.

In der aktuellen Politik sehen wir all das nicht. In Sachen Krisenbewältigung hat unsere Politik vollkommen versagt, sowohl in der aktuellen Corona-Krise, als auch in der aktuellen Klimakrise. Wir wünschen uns ein funktionierendes Krisenmanagement, das sich auf Ratschläge und Warnungen aus der Wissenschaft beruft. Wir wünschen uns eine klare Kommunikation von Maßnahmen. Und wir wünschen uns, dass denen, die am meisten unter einer Krise leiden auch am meisten Unterstützung zukommt. Von all dem entfernen wir uns immer weiter. Unserer Wahrnehmung nach, hat unsere Politik bei der Corona-Krise und in der Klimakrise vollkommen versagt.