Grußwort für den Ostermarsch Wedel am 3. April 2021

 

- Sperrfrist: 3. April 2021, Redebeginn: 11 Uhr -
- Es gilt das gesprochene Wort -

 

Liebe Freundinnen und Freunde,

als jugendpolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen möchte ich den Organisator*innen des Friedensnetzwerk Pinneberg danken, dass sie auch in diesem Jahr für die Opfer von Krieg und Gewalt eintreten.

Millionen Menschen sind von Kriegen und Konflikten betroffen, in Afghanistan, Syrien, Jemen und Armenien. Es gibt Schlupflöcher für Rüstungsexporte an Länder, in denen systematisch Menschenrechte verletzt werden. Und es gibt keine Strategie, um die kleinsten und verletzlichsten zu schützen, die Kinder.

In Syrien und Irak wurden seit 2011 12.000 Kinder getötet oder verletzt.

Über 3 Millionen Kinder können keine Schule besuchen.

Im Jemen sind inzwischen mehr als 1.400 Kinder getötet oder verstümmelt worden.

Zahlreiche Kinder werden als Soldaten missbraucht.

Auf Schulen und Krankenhäuser wurden gezielt Bombenangriffe verübt und damit die Zukunft der Kinder bewusst angegriffen.

Krankheiten wie Cholera und Diphtherie breiten sich aus, die Zahl der Waisen wächst.

Aktuell droht eine der schwersten Hungerkatastrophen, die wiederum die Kleinsten hart trifft.

Nicht abzuschätzen sind die Folgen der psychischen Traumata, in den Kriegsgebieten aber auch in den Flüchtlingslagern. Hoffnungslosigkeit, Angst, zu wenig Schlaf führen zu Albträumen, Konzentrationsschwierigkeiten und Aggressivität.

Einige Kinder sind verstummt, andere verletzen sich selbst, bis zum Suizid.

Vor Monaten schon, hat die EU versprochen, alle Kinder aus dieser Lage zu befreien. Dennoch berichten Journalistinnen täglich von Familien mit Kindern, die in den Lagern ausharren. Die Bundesregierung hat ihre Zusagen erfüllt und 2.500 Menschen aufgenommen.

Aber die Bundesregierung muss den Druck auf alle Länder weiter erhöhen.

Sie muss endlich den Städten und Gemeinden ermöglichen, weitere Geflüchtete aufzunehmen, die laut rufen „Wir haben Platz“.

Sie muss den Wiederaufbau von Kinderschutzhäusern und Schulen unterstützen, humanitäre Hilfe leisten und in die Entwicklungshilfe investieren. Nur so können wir den Kindern eine Chance auf eine Zukunft in Frieden geben.

In aktuellen Konflikten, wie in Armenien und Berg-Karabach muss die Regierung deutlich gegen Gewalt und Diskriminierung eintreten. Chancen auf eine sichere Wohnung und auf Bildung müssen unabhängig von der Religionszugehörigkeit allen Kindern zustehen.

Lassen Sie uns diese Forderungen laut sagen und mitnehmen. Lassen sie uns den Ostermarsch gemeinsam für diese Kinder und für eine Zukunft in Frieden begehen. Vielen Dank!

 

Nadin Mai ist jugendpolitische Sprecherin von B90/Die Grünen KV Pinneberg.