Kapitalismus, Waffen und Krieg sind das Problem und nicht die Lösung!

 „Die Menschen haben jahrelang über Krieg und Frieden geredet. Aber jetzt können sie darüber nicht mehr reden. Es gibt in dieser Welt keine Wahl mehr zwischen Gewalt und Gewaltlosigkeit. Entweder Gewaltlosigkeit oder Nicht-Existenz! An diesem Punkt stehen wir heute!“. Am 3. April 1968 sprach Martin Luther King mit Blick auf Amerikas Krieg in Vietnam und wurde Tags darauf ermordet. Seine Worte treffen unmissverständlich auf unsere Gegenwart, in der es heißt, um den Frieden zu sichern, müsse eine noch stärkere Sicherheitsarchitektur geschaffen werden. Eine Sicherheitsarchitektur also.

Diese alltäglich gewordene Kriegsbereitschaft macht den Frieden endgültig zum Mythos. Denn sie bedeutet nichts anderes, als das einige Wenige der „Nicht-Existenz“ der Vielen den Vorzug geben. Vorwärts, Freunde, nicht vergessen: Es herrscht noch immer der Krieg der Interessen. Die Militärausgaben wachsen und wachsen. 2 113 Milliarden US-Dollar wurden 2021 weltweit in das Militär gepumpt. Ist das der Preis für den Frieden? Hat nicht Karl Marx gesagt: „Von allen Dogmen der doppelzüngigen Politik unserer Tage hat keine mehr Unheil angerichtet, als die, dass man, um Frieden zu haben, sich zum Kriege rüsten muss“. Und da steht sie, die Ampel, auf grün: Die Panzer sollen rollen. Wir aber sagen laut und deutlich: Nein! Wer aus fester Überzeugung Frieden ernten will, der darf keine Waffen säen.

Sicher, das Geld, das im Namen des Friedens zu schwarzem Pulver wird, muss gut angelegt sein. Man investiert Gelder der öffentlichen Hand in die sogenannte Sicherheitsarchitektur, und das Konjunkturprogramm pervertiert auf dem Schlachtfeld. Der Krieg bereinigt die Bilanz der Weltwirtschaft. Er raubt zwar den Menschen ihre Eltern, ihre Töchter und Söhne, ihre Freunde, ihr Zuhause, ihre Leben! Aber er schafft Platz, um die Mär vom grenzenlosen Wachstum aufrecht zu erhalten. Derweil tut sich unser Parlament leicht, bejubelt eine Zeitenwende und reckt die Arme empor für 100 Milliarden Euro - diese Kriegsschulden belasten nicht nur die Gegenwart, sondern vor allen Dingen unsere Zukunft. Aber welche Mühen es hingegen kostet, sich in den Parlamenten dazu durchzuringen, jene Unzähligen zu unterstützen, die wenig haben. Es lohnt der Arme nicht, der Krieg schon. An diesem Punkt stehen wir heute!

Wer miteinander Handel treibe, führe nicht Krieg gegeneinander. Blödsinn! Die Gegenwart beweist das Gegenteil. Der Markt regelt gar nichts! Außer den sich manifestierenden Krieg und eine sich verstetigende Umverteilung von unten nach oben. „Gott ist wiedergekommen in Gestalt eines Öltanks“ - der entpersonalisierte Markt kniet betend davor. Derweil offenbart sich die Welt in Flammen; droht, sie ist nicht weit davon entfernt, mit einem nur einen Sekundenbruchteil andauernden himmelweiten Blitz in jene Nicht-Existenz zu stürzen.

Was wir wollen ist, in Sicherheit vor den Kapitalisten zu leben, vor den Ausbeutern, vor einem System, das die Interessen des Kapitals über das Leben stellt. Wir müssen die Interessen des ungebremsten Kapitalwachstums durchbrechen; die Umverteilung öffentlicher Gelder in private Rüstungskonzerne beenden! Wir müssen den Export von Waffen beenden! Der Waffenlobby den Zutritt verweigern! Die Waffenindustrie in den Bankrott treiben!

Keine Ausreden mehr! Wir reden nicht mehr über Krieg und Frieden. Hier stehen wir heute und müssen Tatsachen schaffen! Wir verlangen eine umfassende und dauerhafte Architektur des Friedens: Was alles mit 2 Billionen Dollar geschaffen werden könnte, um weltweit das soziale Gleichgewicht herzustellen, das die einzige Grundlage für eine friedliche Koexistenz ist. Lew Tolstoi in „Krieg und Frieden“ folgend, sei nichts Einzelnes die entscheidende Ursache, sondern nur das Zusammenwirken die Bedingungen, unter denen jedes Ereignis sich vollziehe. Daher fordern wir eine Friedensarchitektur, die nachhaltig Bedingungen schafft, um Konflikte einzig und allein auf friedliche und auf gewaltlose Weise zu lösen. Der tatsächliche und dauerhafte Frieden muss im Zentrum der Friedenspolitik stehen. Der Wille zur friedlichen Koexistenz aller Menschen muss dem Krieg der konkurrierenden Systeme ein Ende setzen.

Deshalb rufen wir euch auf: Lasst uns zusammen die Stimme erheben und es so laut und deutlich sagen, dass der Frieden alternativlos ist. Wir fordern die Kriegstreiber auf: Stoppt die Kriege dieser Welt und schafft endlich Frieden! Wie viel schrecklicher muss der Krieg denn noch werden, damit ihr endlich aufhört, ihn immer und immer wieder zu führen?

 

Kontakt: Vorbereitungsgruppe Ostermarsch SaAn c/o Bürgerinitiative OFFENe HEIDe, Malte Fröhlich, Dorfstraße 45, 39590 Tangermünde, eMail: info@offeneheide.de, http://www.ostermarsch-sachsen-anhalt.de