Redebeitrag für die Protestkundgebung zur Rheinmetall-Hauptversammlung 2021 am 11. Mai 2021 in Düsseldorf

 

- Es gilt das gesprochene Wort -

 

Liebe Friedensfreunde,

die ethecon Stiftung Ethik & Ökonomie stellte 2017 die Vorstände Armin Papperger und Ulrich Grillo sowie die Großaktionäre von RHEINMETALL, namentlich Larry Fink für den Finanzkonzern BLACKROCK und Paul Manduca für PRUDENTIAL mit dem Dead Planet Award 2017 an den Pranger.

Im Zuge unserer Kampagne konfrontierten wir 2018 die Geschmähten auf ihrer Aktionärsversammlung, 2019 den Vorstand Papperger vor seinem Privatwohnsitz und beteiligten uns 2020 auch an den Blockaden der Werkstore von RHEINMETALL in Kassel. Wir reißen die Profiteure von Krieg, Ausbeutung, Unterdrückung und Umweltzerstörung aus der Anonymität. Denn sie scheuen den Pranger.

Wir alle wissen von den Machenschaften von RHEINMETALL, seinen Lieferungen an zahllose Kriege und mörderische Regimes. Doch wer kennt schon Papperger, Grillo & co? Der Berichterstattung sind sie oft nur eine Randnotiz wert. Wir wissen von den erklärten strategischen Absichten der Vorstände und Großaktionäre von RHEINMETALL, die staatlichen Kontrollgremien und Aufsichten weiterhin zu umgehen und zu verwässern. Die Vorstände des Kriegs-Konzerns RHEINMETALL sind direkt verantwortlich für das Fortdauern blutiger Bürgerkriege auf der ganzen Welt. Und das hat Tradition: Auch nach den Weltkriegen, als RHEINMETALL kurzzeitig zur Friedensproduktion gezwungen war, begann der Konzern illegal mit der Wiederaufrüstung und unterlief die staatlichen Weisungen. Heute leben wir in einer Zeit, in der das Profitstreben sich noch grenzenloser Bahn bricht. Kein Waffenexportstopp, der nicht durch Ausnahmeregeln entkräftet, kein Lieferkettengesetz in Sicht, das der Ausbeutung und Unterdrückung Einhalt gebieten könnte. Wir müssen dafür sorgen, dass von Konzernverbrechen profitierende Großaktionäre und handelnde Vorstände persönlich zur Rechenschaft gezogen werden. Dass sie mit ihrer Freiheit und mit ihrem Vermögen haften.

Für eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung müssen wir die Macht der Konzerne brechen. Diese historische Aufgabe ist bislang weder Eurer noch meiner Generation gelungen. Den folgenden Generationen wird sie noch einiges mehr abverlangen. Wir hinterlassen ihnen eine von Krieg, Klima-Chaos, Elend und Umweltzerstörung zerrüttete Welt.

Hinterlassen wir dieser Generation also auch einen starken Partner an ihrer Seite, eine parteiische, konzernkritische, unabhängige Stiftung mit einem klaren Blick für das Wesentliche. Hinterlassen wir ihnen Kontinuität und Durchhaltevermögen. Genau dafür bauen wir ethecon Stiftung Ethik & Ökonomie auf.

Dazu lade ich Euch ein. Brechen wir die Macht der Banken und Konzerne!

Vielen Dank.

 

Niklas Hoves ist aktiv bei der ethecon Stiftung Ethik & Ökonomie.