Redebeitrag für die Mahnwache "Rheinmetall: Den Händler des Todes stoppen!" als Protestveranstaltung zur Hauptversammlung 2024 der Rheinmetall AG am 14. Mai 2024

 

- Sperrfrist: 14.05. Redebeginn, ca 11.55 Uhr -
- Es gilt das gesprochene Wort --

 

Liebe Friedensfreundinnen, liebe Freunde,
liebe Genossinnen und Genossen,

RHEINMETALL ist ein Kriegskonzern. Das müssen wir klar und deutlich sagen!

RHEINMETALL verdient sein Geld mit Mord und Totschlag auf der ganzen Welt, mit der Entzweiung der Völker und der Militarisierung auf diesem Planeten. RHEINMETALL bringt Tod, Elend, Not und Zerstörung über die Menschheit sowie den Ruin der Umwelt und des Klimas über den Planeten.

Kurzum: RHEINMETALL begeht gigantische Verbrechen gegen Mensch und Umwelt! Und wir sind heute hier um genau das anzuprangern!

Ein Konzern ist im Kapitalismus einzig und allein dafür da, Profite zu generieren. Maximale Profite!

Dafür und für nichts anderes als diese maximalen Profite haben die Besitzer*innen von RHEINMETALL „ihr Kapital“ in den Konzern gesteckt; dafür bezahlen sie „ihre“ Vorstände und „ihre“ Manger*innen bei RHEINMETALL; dafür haben sie den sogenannten Aufsichtsrat im Konzern installiert, der aufpassen soll, dass auch wirklich die maximal möglichen Profite sprudeln.

Die verantwortlichen Besitzer*innen und Manager*innen in Vorstand und Aufsichtsrat bilden in diesem Sinne mit RHEINMETALL einen schrecklichen „Clan“ der „Organisierten Kriminalität“, verantwortlich für die barbarischen Verbrechen des Konzerns.

Das ist der Grund, weshalb ethecon Stiftung Ethik & Ökonomie im Jahr 2017 die Großaktionär*innen, die Vorstände und die Aufsichtsräte von RHEINMETALL für ihre Verbrechen mit dem Internationalen ethecon Dead Planet Award an den internationalen Pranger gestellt haben und sie seitdem nicht aus den Augen lassen.

In der Begründung für die Verleihung des Schmähpreises heißt es zusammenfassend: Die Verantwortlichen Personen von RHEINMETALL „agieren rücksichtslos, durchtrieben, von niederen Motiven geprägt und einzig zum persönlichen Vorteil. Sie nehmen für ihre Macht- und Profitinteressen bedenkenlos den Untergang des Planeten als Schwarzer Planet in Kauf. Sie zeigen, was gemeinhin Skrupellosigkeit und Egoismus genannt wird.“

Die Liste der Verbrechen der Verantwortlichen von RHEINMETALL ist lang und wird von Jahr zu Jahr länger.

 

Liebe Friedensfreundinnen, liebe Freunde,
liebe Genossinnen und Genossen,

neu ist seit der Zeitenwende-Rede von Olaf Scholz im Bundestag, dass RHEINMETALL praktisch im Wochentakt immer neue Steuermilliarden in den Rachen geworfen bekommt.

Wer kennt den Satz „Die Bundeswehr ist unterfinanziert“? nicht? Ein Märchen. Bei einem Sondervermögen von über 100 Milliarden und dem erfüllten 2% Ziel der NATO in Deutschland, kann man wahrhaftig nicht von unterfinanziert sprechen.
Ganz anders sieht es bei der Bildung, bei der öffentlichen Daseinsfürsorge und in zahlreichen weiteren Bereichen aus.
Ein großer Teil dieses Geldes, unseres Steuergeldes, fließt dann über die Bundeswehr in die Kassen der Rüstungskonzerne und dann heute auch in die privaten Taschen der Aktionärinnen und Aktionäre. Das ist ein Skandal.

Das offizielle Motto „Deutschland muss wieder kriegstüchtig werden“ verlangt also nach RHEINMETALL. Nach Waffen und Kriegsgerät, nach Munition Made in Germany.

Und nach Soldaten. Deshalb wird jetzt wieder über die Einführung der Wehrpflicht diskutiert. Schon jetzt arbeiten Kindersoldaten bei der Bundeswehr und stellen schon jetzt mehr als 7 Prozent jedes Rekrutierungsjahrgangs. Schon jetzt kommen Minderjährige mit den Waffen von RHEINMETALL in Berührung.

Das lässt die Kassen klingeln und die Profite sprudeln. Das füllt die Taschen der Aktionärinnen und Aktionäre, das steigert die Gehälter der Lakaien im Konzern. Und auch die Budgets für Bestechung und Gehirnwäsche profitieren davon.

Heute kommen die Kapitalisten von RHEINMETALL in ihrer HV zusammen. Und feiern ihre Rekord-Profite. Heute schüttet der Konzern den sehnlichst erwarteten Gewinn aus. In Krieg zu investieren lohnt sich. Stichwort Zeitenwende. Ein Geschäft mit Zukunftsperspektive – aber nur für die Kapitalisten.

Die HV findet virtuell im Internet statt, damit die Verbrecherinnen und Verbrecher besser geschützt sind vor Kritik. Unserer Kritik!

Kleiner Hinweis am Rande:
Vielleicht sollten wir kritischen RHEINMETALL-Aktivist*innen uns mal von der Coordination gegen BAYER-Gefahren zeigen lassen, wie man auch eine „Virtuelle HV“ zu einem Tribunal gegen Profite, Kapital und Verbrechen umgestalten kann. Das nämlich ist seit 2020 bei BAYER der Fall und diesen Jahr wurde der Konzern in einem Großteil aller Redebeiträge durch die CBG angeprangert!

Für uns hier vor der RHEINMETALL-Konzernzentrale ist es jedenfalls heute alles andere als ein Tag zum Feiern!

Es ist ein Tag der Trauer und der Wut!

Ein Tag der Trauer wegen der unzähligen Opfer der RHEINMETALL-Waffen. Ein Tag an dem die Verbrecher ein ums andere Mal davon kommen und sogar noch dafür belohnt werden - auch vom Staat.

Heute ist aber wie gesagt auch ein Tag der Wut!

Wir können und wollen es nicht mehr ertragen, wie Aktionär*innen und Manager*innen von RHEINMETALL sowie ihre Lobby in Politik und Gesellschaft ihre Profite mit Tod und Vernichtung machen, den Planeten mit Tod und Elend überziehen, Umwelt und Klima ruinieren, der Menschheit die Lebensgrundlagen zerstören, den Planeten in den Untergang treiben!

Die Kriege von RHEINMETALL müssen gestoppt werden. JETZT
Die Ukraine braucht friedliche Lösungen!
Der Nahe Osten braucht friedliche Lösungen.
RHEINMETALL-Waffen haben in Asien, Afrika, Amerika und Europa NICHTS verloren.
Aus RHEINMETALL-Maschinen müssen für die Zukunft und das Wohl der Menschheit und des Planeten produzieren!
Alles für den Frieden!

 

Liebe Friedensfreundinnen, liebe Freunde,
liebe Genossinnen und Genossen,

um RHEINMETALL zu stoppen, zu entwaffnen und in einen Betrieb zum Wohle der Menschheit und des Planeten zu wandeln muss das Profitsystem weg!

Das Profidiktat muss ersetzt werden durch ein System des sozialen und friedlichen Miteinander!

Und wie? An wen sollen wir uns wenden? An unseren Kriegsminister Pistorius oder an unseren obersten Kriegsherrn Olaf Scholz?

Die beiden haben doch grade erst in Niedersachsen den Spatenstich geleistet für die neue Munitionsfabrik von RHEINMETALL.

Nein, wir können uns an niemanden wenden. Wir müssen es in die eigenen Hände nehmen.

Wir müssen erkennen, dass der Kapitalismus weg muss. Wir müssen uns gegen Profitdiktat und für eine friedliche und umweltgerechte Welt gemeinsam einsetzen. Wir müssen Ausbeutung und Unterdrückung stoppen und gemeinsam für eine Welt ohne Profitdiktat und mit friedlichem und sozialen Miteinander kämpfen.

Nicht einfach, aber es gibt keine Alternative.

Frieden, intakte Umwelt und soziale Gerechtigkeit können nicht innerhalb des kapitalistischen Systems gerichtet werden. Ebenso wenig wie gebadet werden kann ohne nass zu werden.

Die Welt wird untergehen, wenn der Kapitalismus nicht abgeschafft und durch ein System ersetzt wird, das den sozialen und ökologischen Interessen folgt.

Liebe Friedensfreundinnen, liebe Freunde,
liebe Genossinnen und Genossen,,

ich möchte zum Schluss, in diesen schweren Zeiten, einmal sagen, dass Veranstaltungen wie heute hier uns allen Mut machen.

Sie zeigen, egal wie klein oder groß sie sind, dass es Widerstand gibt.

Dass die Konzerne, die Bundeswehr, die Regierung nicht alles machen können, was sie wollen.

Es gibt Proteste, Bündnisse und viele Menschen, die sich dagegenstellen.

Wir als Stiftung ethecon sehen unsere Aufgabe darin solche Proteste zu unterstützen, zusammenzuführen und dafür zu sorgen, dass sie immer größer, stärker und einflussreicher werden.

Das Geschäft mit dem Krieg können wir nur verhindern, wenn wir gemeinsam und sofort fordern:

  • Ausnahmslose Einstellung aller Rüstungsexporte von RHEINMETALL!
  • Umwandlung der Waffen- und Rüstungsproduktion des Konzerns hin zur Produktion von zivilen Gütern!
  • Beendigung jeder Mitwirkung von RHEINMETALL am Bau des neuen Atombombers F-35!

Und nicht vergessen, lasst uns gemeinsam nachdenken, wie wir den Kapitalismus an die Wurzeln gehen und das Profitdiktat loswerden!

Vielen Dank

 

Marius Dornemann ist aktiv bei ethecon Stiftung Ethik & Ökonomie.