Begrüßung für die Demonstration "Nie wieder kriegstüchtig!“ in Berlin am 3. Oktober 2025

 

- Es gilt das gesprochene Wort –

 

Jutta Kausch-Henken:

Liebe alle! Seid gegrüßt hier auf dem Bebelplatz, am 3. Oktober, dem sogenannten Tag der deutschen Einheit, um der Regierung nach den vielen bereits stattgefundenen Aktionen in diesem heißen Herbst ein weiteres Mal laut und deutlich Nein zu sagen. Ein unüberhörbares Nein zur völlig irrsinnigen Aufrüstung, Nein zur Kriegstreiberei. Nein zu Waffenexporten. Wir sprechen uns aus gegen Kriege in aller Welt. Und wir stehen hier auch gegen die Reaktivierung des Kriegsdienstes, den die Regierenden beschönigend Wehrpflicht nennen.

Zeitgleich wird in Stuttgart der Protest auf die Straße getragen. In diesem Jahr haben wir uns entschieden, in zwei Städten gleichzeitig zu demonstrieren, um möglichst vielen Menschen die Teilnahme zu ermöglichen. Es ist nötiger denn je!

Wir sind Wiebke Diehl und Jutta Kausch-Henken und wir werden euch durch die beiden Kundgebungen in Berlin führen. Wir beide sind Mitglieder der Initiative Nie wieder krieg – Die Waffen nieder. Wir danken auch allen anderen Organisationen, die diese Demonstrationen mit organisiert oder unterstützt haben.

 

Wiebke Diehl:

Wir sind überzeugt:

Wir können uns die Kriegsvorbereitungen der Bundesregierung nicht leisten! Während behauptet wird, für die öffentliche Daseinsvorsorge, für soziale Belange, für das Gesundheitswesen, für die Sanierung maroder Schulen, für den Öffentlichen Personennahverkehr und für Kultur sei kein Geld da, werden Unsummen in die Hochrüstung gesteckt.

Damit muss Schluss sein!  

Und jetzt will man auch noch unter fadenscheinigen Begründungen, wegen noch nicht einmal belegter Verletzungen des NATO-Luftraums durch Russland, den so genannten Spannungsfall ausrufen. Das ist eine Vorstufe zum Kriegszustand. Dann könnten nicht nur etwaige russische Drohnen – ob ihre Herkunft nun bewiesen ist oder nicht – abgeschossen werden. Die Regierung könnte auch den Kriegsdienst für unsere Kinder sofort reaktivieren. Das werden wir nicht zulassen, denn unsere Kinder geben wir ihnen ganz sicher nicht!

 

Jutta Kausch-Henken:

Genau, und unsere Enkelkinder auch nicht! Ich fühle mich stark an die 80er Jahre erinnert. Wieder soll Deutschland zur Zielscheibe gemacht werden. Eine Stationierung von US-amerikanischen Mittelstreckenwaffen, darunter auch die Erstschlags- und Enthauptungswaffe Dark Eagle, auf deutschem Boden, bringt uns alle in höchste Gefahr. Das sind keine Waffen zur Verteidigung, sondern Angriffswaffen, die jederzeit einen dritten Weltkrieg und ein nukleares Inferno lostreten könnten. Auch um einen nuklearen Winter zu verhindern, brauchen wir diesen und viele heiße Herbste.

Die Beschwörung einer angeblichen Bedrohung duch Russland, die Verächtlichmachung von allem Russischen, das Schüren von Angst und Hass, - das alles ist auch nicht neu.

Wir wollen diese Eskalation nicht! Wir wollen in Frieden mit unseren Nachbarn leben! Wir wollen nicht kriegstüchtig gemacht werden, wie es ein SPD-Minister mit den Worten des Nazis Joseph Goebbels völlig schamlos fordert. Dagegen müssen wir aufstehen und dafür stehen wir heute hier!

 

Wiebke Diehl:

Wir stehen heute auch hier, weil wir uns laut und deutlich dagegen aussprechen, dass die Bundesregierung mit ihren Rüstungsexporten Kriege in aller Welt befeuert. Wir sagen nein zur Verschickung von Kriegsgerät – ob in die Ukraine, nach Israel oder in zahlreiche afrikanische Brandherde.

Während fast die ganze Welt den Saal verlässt, wenn der israelische Ministerpräsident vor der UN-Vollversammlung spricht, und auch europäische Länder wie Spanien inzwischen konsequent alle Waffenlieferungen über ihr Staatsgebiet nach Israel verhindern, zeigt die Bundesregierung mal wieder ihr wahres Gesicht:

Nachdem Kanzler Merz im August laut tönte, keine Rüstungsgüter mehr liefern zu wollen, die im Gazakrieg eingesetzt werden können, wird jetzt publik: es wurden wieder Waffenexporte nach Israel genehmigt. Und natürlich kann dieses Mordwerkzeug im Genozid gegen die Palästinenser eingesetzt werden. Was für eine Schande!

Wir fordern ein Ende der Doppelmoral! Wir fordern ein Ende der soegenannten Staatsräson, die die israelische Besatzungs-, Vernichtungs-, Entrechtungs- Enteignung- und Völkermord-Politik befördert.

Wir sagen der Bundesregierung: wir wollen eure Kriege nicht! Wir fordern Brot und Butter statt Kanonen und Krieg. Und wir zollen all jenen unseren Respekt, die sich dem Kriegsdienst verweigern.

Heute setzen wir ein eindrucksvolles Zeichen – gemeinsam in Berlin und in Stuttgart. Danke, dass ihr dabei seid!