Atomwaffenfrei.jetzt

Zum Frühstück in Heidelberg

von Annette Dannenberg
Pacemakers Radmarathon
Pacemakers Radmarathon
( c ) privat

Am 6. August 1945 drückte ein amerikanischer Flugzeugpilot über der japanischen Stadt Hiroshima auf einen Knopf und löste damit den Abwurf der ersten Atombombe in der Geschichte der Menschheit aus. Am 8. August 1945 folgte über Nagasaki der Abwurf  der zweiten Atombombe.

Um an dieses Ereignis zu erinnern und zur Mahnung, dass es sich niemals wiederholen darf, fuhren im Rahmen der Kampagne "Atomwaffenfrei jetzt"  am 6. August 2016 ca. 150 Frauen und Männer mit dem Fahrrad von Bretten über Heidelberg und Mannheim zur US-Airbase Ramstein in Rheinland-Pfalz und dann nach Bretten zurück. Die ganze Strecke dieses „Pacemakers-Radmarathon“ beträgt etwa 330 km, die die FahrerInnen an einem Tag zurücklegten. In diesem Jahr wurde zum ersten Mal noch eine Nachtfahrt von etwa 220 km über Pforzheim, das Atomkellermuseum in Haigerloch, Tübingen, Stuttgart und wieder nach Bretten angehängt, bei der allerdings nur etwa zwei Dutzend Fahrerinnen und Fahrer mitmachten.

Diese Fahrradfahrt wird seit 2005 von Roland Blach von der DFG-VK in Stuttgart organisiert, sie fand in diesem Jahr also zum zwölften Mal statt. Der Heidelberger Friedensratschlag und die Werkstatt für Gewaltfreie Aktion, Baden beteiligen sich seit vier Jahren mit einem reichhaltigen Frühstück auf dem Karlsplatz in Heidelberg an dieser Aktion.

Die FahrerInnen fuhren um 5:45 Uhr in Bretten los und kamen pünktlich um 8:00 Uhr in Heidelberg auf dem Karlsplatz neben dem Rathaus an, wo die Mitglieder des Heidelberger Friedensratschlags ein Frühstücksbuffet mit Getränken vom Effata-Weltladen und Butterbrote vom Bio-Bäcker aufgebaut hatten, dem auch kräftig zugesprochen wurde. Der Stadtrat Manuel Steinbrenner von den Grünen begrüßte die Fahrerinnen und Fahrer im Namen der Stadt und des Oberbürgermeisters Dr. Würzner, der zu den Mayors for Peace (BürgermeisterInnen für den Frieden) gehört. Auf dem Rathaus war  die Fahne der Mayors for Peace geflaggt. Hermino Katzenstein, der neugewählte Landtagsabgeordnete der Grünen, verlas ein Grußwort des Baden-Württembergischen Verkehrsministers Winfried Hermann, der den Abzug der noch in Deutschland (in Büchel im Hunsrück) verbliebenen 20 Atomwaffen forderte und sich für eine weltweite nukleare Abrüstung aussprach.

Nach einer halben Stunde Aufenthalt ging die Fahrt dann weiter nach Mannheim. Während der Überlandfahrten sprach Hedi Sauer-Gürth aus dem Begleitfahrzeug heraus per Mikrofon zu den Menschen, an denen sie vorbeifuhren. Sie machte auf den Sinn der Fahrt aufmerksam und rief zum gemeinsamen Protest gegen nukleare Bewaffnung in Deutschland und weltweit auf.

Friedensfahrradtour DFG-VK Bayern

Bereits am 4. August 2016 machten die TeilnehmerInnen der Friedensfahrradtour der DFG-VK Bayern auf ihrer Tour von München zur US-Airbase Ramstein in Heidelberg an der Providenzkirche einen Zwischenstopp und führten dort eine Antikriegsperformance in der Fußgängerzone auf. Dabei verkleideten sie sich als SoldatInnen mit Kopien echter Sturmgewehre. Zum Text eines Antikriegsliedes wurde eine Pantomime dargestellt, das Straßenpublikum sang mit. Diese Friedenstour dauerte  allerdings 7 Tage und machte in verschiedenen Städten mehrere Stunden Halt.

Am Nachmittag des 6. August trafen sich die RadfahrerInnen beider Gruppen in Ramstein, um gemeinsam eine Protestaktion durchzuführen.

Ausgabe

Rubrik

Initiativen