Ostermärsche und -aktionen 2007


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Ostermärsche und -aktionen 2007

 Reden/Kundgebungsbeiträge

Eröffnung des Ostermarsch am 8. April 2007 in Frankfurt (Oder) an der Marienkirche

Ich danke Ihnen, lieber Bürgerinnen und Bürger,

Reinhard Schülzke (in Frankfurt/Oder)

dafür, dass Sie dem Aufruf des Friedensnetzes Frankfurt (Oder) zum Ostermarsch gefolgt sind. In diesen Ostertagen veranstaltet die bundesdeutsche Friedenbewegung in über 80 Orten Friedensaktionen, auf denen Forderungen nach Beendigung der Auslandseinsätze der Bundeswehr, nach dem Ende der Kriegsabsichten gegen den Iran, nach Abrüstung statt Sozialabbau und nach einer Entmilitarisierung des gesellschaftlichen Lebens laut und unmissverständlich zu vernehmen sein werden. Wir wissen, dass die große Mehrheit der Bevölkerung Krieg als Mittel zur Durchsetzung machtpolitischer Ziele ablehnt.

Der von Politikern, wie Claudia Roth und Winfried Nachtwei geäußerte Vorwurf an die Friedensbewegung gerichtet, mit der pauschalen Ablehnung des Militärischen altes Denken zu praktizieren, zeigt, wie weit sich Teile der politischen Elite vom Willen der Bürgerinnen und Bürger entfernt haben. Gott sei dank ist auf der kommunalpolitischen Ebene der Realitätssinn noch nicht ganz verlorengegangen.

In unserer Stadt sprachen sich die Stadtverordneten in einer Resolution gegen einen geplanten Krieg gegen den Iran und gegen die Teilnahme der Bundeswehr an Auslandseinsätzen aus.

Der Ostermarsch in Frankfurt (Oder) wendet sich heute ebenso an Wirtschaft, Politik und Medien, den Willen der überwiegenden Mehrheit der Menschen zu respektieren, dass es keine Rechtfertigungen für Kriege gibt und dass alles für eine friedliche und gerechte Entwicklung getan werden muss. Für diese Forderungen gehen wir heute am Ostersonntag auf die Straße. Geben wir die Hoffnung auf eine friedliche Entwicklung unserer Erde nicht auf.

Überlassen wir die Zukunft unseres Planeten nicht allein den Mächtigen und Politikern. Wenn Jesus Christus auferstanden ist und den Tod ein für alle mal besiegt hat, dann ist dieser Auferstehungstag Grund genug, auch den Mächten des Todes diese Botschaft entgegenzustellen:



Über Krieg führt kein Weg zum Frieden.

Gott lässt sich nicht für Kriege missbrauchen.

Ostern im Sinne Jesu ist Kraft der Auferweckung - des Lebendigwerdens und Aufstehens.



Kurt Marti schrieb einmal in einem Gedicht:

Ihr fragt

wie ist

die Auferstehung der Toten? - ich weiß es nicht.

Ihr fragt

wann ist

die Auferstehung der Toten? - ich weiß es nicht.

Ihr fragt

gibt`s

keine Auferstehung der Toten? Ich weiß es nicht

Ich weiß

nur

wonach ihr nicht fragt: - die Auferstehung derer die leben

Ich weiß

nur

wozu Er uns ruft: zur Auferstehung heute und jetzt.



Unser Ostermarsch möge in diesem Sinne für die christlich Motivierten ein Zeichen der Nachfolge Jesu sein. Auch wenn viele Christen ihre Stimme gegen Krieg betend allein Gott mitteilen und sich dem ihrer Meinung nach "politisch motivierten Klassenkampf" der Friedensbewegten nicht anschließen wollen, so möchte ich mit Bonnhoeffer antworten:

"Das Gebet ersetzt keine Tat, aber es ist eine Tat, die durch nichts zu ersetzen ist." Beten und Tun sind nicht trennbar. Die Ostermarschbewegung ist aus der Frucht dieses Glaubens entstanden. Daran wollen wir festhalten und mit allen Menschen unterschiedlicher Weltanschauungen Aufstehen gegen Krieg, Ungerechtigkeit und Zerstörung der Schöpfung - jeder mit seinen Möglichkeiten und seiner Kraft.

Darum bitte ich Gott.

Begleite uns

Wenn wir Nein sagen,

gegen Unrecht; Mord und Lüge

und lass uns gemeinsam die Lasten tragen,

die uns bedrücken, demütigen und lebensmüde machen.

Hilf uns ein Ja zu finden,

ein Ja zum Leben, zur Zukunft einer lebensfähigen Welt.

Dafür gib uns die Kraft und deinen Segen.

Amen.



E-Mail: r (Punkt) c (Punkt) schuelzke (at) t-online (Punkt) de

Website: www.evangelische-jugend-an-oder-und-spree.de
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