Ostermärsche und -aktionen 2012

update:
07.04.2012


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Ostermärsche und -aktionen 2012

 Reden/Kundgebungsbeiträge

Gedanken zur Eröffnung des Ostermarsch 2012 in Ramstein am 7. April

Liebe Freundinnen und Freunde,

Detlev Besier (in Ramstein)



- Sperrfrist: 7. April, Redebeginn: ca. 12 Uhr -

- Es gilt das gesprochene Wort -



Herzlich willkommen zum diesjährigen Ostermarsch der FIW, die seit diesem Jahr zum e.V. geworden ist.

Wieder starten wir unsere Osteraktion am Gedenkstein der Opfer der Flugtagskatastrophe von 1988. In tiefer Verbundenheit mit den Opfer, den Angehörigen und in Erinnerung an die Toten ist uns dieser Ort sehr wichtig.

Von der Air Base Ramstein wird immer in Zusammenhang mit militärischer Konfliktlösung, mit Krieg, mit atomarer Bewaffnung, mit Raketen geredet. Ganz zu schweigen von Lärmbelästigung - herzlich willkommen an dieser Stelle den Unterstützern Deutschen Gewerkschaftsbund, Region Westpfalz, der pfälzischen Friedensgruppe "Frauen wagen Frieden" und der Bürgerinitiative gegen Fluglärm und Umweltverschmutzung. . - und auch ein Willkommen all jenen, die auf Grund der immensen Belastung durch die nächtlichen Übungsflüge der Hubschrauberstaffel auf dem Kirchberg heute unter uns sind. Natürlich ein Willkommensgruß an alle, die politische Parteien vertreten. Ein Gruß von Alexander Ulrich. Er kam in der Woche erst von einer Auslandsreise des Bundestages zurück und stößt später zu uns, um die diesjährige Ostermarschrede zu halten. Und auch ein Gruß der Presse

Von der Air Base wird aber nicht geredet in Zusammenhang mit diesen über 70 Toten von 1988. Und gerade deswegen starten wir hier, in dem wir zuallererst der Toten gedenken und diese Blumen niederlegen.

Ich habe wie alle Jahre den zuständigen Landrat und den Prot. Dekan des Kirchenbezirks Homburg wegen eines Grußwortes angefragt. Dekan Höhn übermittelt uns Ostermarschieren die besten Grüße der Protestanten, die hier leben. Für ihn hat es eine große Bedeutung, dass über viele Jahre lang in der benachbarten Kirchengemeinde Kindsbach die FIW beheimatet war. Er sah dies immer als ein wichtiges Zeichen dafür, dass Kirche nicht immer nur vom Frieden redet, sondern auch sichtbar dafür eintritt. Er wünscht sich, dass, solange es keinen Frieden gibt, dieser Ostermarsch mahnend dafür eintritt. Gleichwohl trägt er die Hoffnung in sich, dass Frieden wachsen wird.

Landrat (ggf. da) dann jetzt selbst reden sonst Gruß

Die schreibende, Radio- und/oder Fernsehen gestaltende Presse fragt jedes Jahr, warum wir uns hier mit so wenigen versammeln. Sie tun sich dann auch schwer, in großem Umfang über uns zu berichten, wiewohl wir immer dankenswerter Weise in der Presse erscheinen. Meine Antwort ist: wir, die wir uns hier versammeln, geben dem Frieden ein Gesicht und eine Stimme gegen die hier in dieser Gegend verbreitete "drei-Affen-Mentalität" nichts hören - nichts sehen; nichts sagen. Das fällt auch sehr schwer, wenn man/frau sozusagen unter einer Käseglocke aus Angst und Ohnmacht, wirtschaftlicher Abhängigkeit (wegen der Häuslebauer und Hotels) und politischer Hoffiererei gegenüber dem Militär lebt.

Und wenn es nur zwei, drei, vier sind, wir werden solange hier marschieren, bis endlich klar geworden ist, dass weder militärische Gewalt noch der Rückfall in den Kalten Krieg eine Lösung der Konflikte dieser Welt sind. Und ein Raketenrettungsschirm scheint zwar angesichts der Inflation von wirtschaftlichen und pekuniären Rettungsschirmen momentan "in" zu sein, ist aber letztlich nur ein Zeichen dafür, dass wir aus dem Kalten Krieg des 20 Jahrhunderts nichts gelernt haben.

Unser äußere Protest dagegen sind die regenbogenfarbenden Regenschirme, mit denen wir uns jetzt auf den Weg machen.

Und deswegen sind wir also hier, dass es endlich überzeugende Fortschritte im Kampf gegen den Krieg zugunsten einer gewaltfreien Politik, für Abrüstung gerade auch der Atomwaffen und für die Ausweitung aktiver Friedensdienste geben muss. Kaiserslautern ist die größte US-Militärbasis außerhalb der USA. Die Air Base Ramstein ist Nachschubdrehscheibe für die Kriegsführung in Vorderasien. Als Rückfracht transportieren die Maschinen der Air Force verwundete und tote GIs. So ist kaum ein anderer Ort für eine Friedensdemonstration geeigneter als das Umfeld der Luftwaffenbasis Ramstein. Die Welt braucht mehr Frieden, er kommt nicht von allein, sondern braucht viele Engagierte.

Danke, dass ihr da seid.

Bevor wir aufbrechen noch etwas Organisatorisches:

Wir wollen dieses Jahr versuchen, geschlossen durch Landstuhl zu laufen. Deswegen werden wir spätestens am Hotel Merkur (nach der BAB-Unterführung, bevor wir auf die Eisenbahnbrücke kommen) aufeinander warten.



Detlev Besier ist Vorsitzender FIW e.V.

E-Mail: detlev (Punkt) besier (at) evkirchepfalz (Punkt) de

Website: www.friedensinitiative-westpfalz.de
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