Ostermärsche und -aktionen 2012

update:
10.04.2012


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Ostermärsche und -aktionen 2012

 Reden/Kundgebungsbeiträge

Redebeitrag für den Ostermarsch 2012 in Büchel am 9. April

Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde!

Richard Pestemer (in Büchel)



- Es gilt das gesprochene Wort -



Ich gehör schon hier zu den Dauerrednern. Alle Ostern wieder. Aber um ehrlich zu sein, ich könnte darauf verzichten, genau so wie auf die immer noch hier gelagerten 20 Atomwaffen.

Oder anders gesagt: Einmal käme ich noch gerne hierin, um hier mit Euch eine große Abschiedsparty für die letzten noch verbliebenen Atomkraftwerken und Atomwaffen zu feiern. Nicht nur in Deutschland und Japan, nein weltweit.

Bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung von fast 80 Jahren für Männer, könnte das ja in den nächsten 14 Jahren noch hinhauen. Also gut ich komme wieder, solange bis der gesamte atomare Plunder verschrottet wird.

Viel mehr hab ich eigentlich nicht zu sagen.

Denn, ich habe die Antwort gefunden, warum hier die 20 Atomwaffen noch lagern.

Jetzt komm keine tiefschürfende Analyse, sondern die Antwort: Die hat uns Johann-Wolfgang Goethe zusammen mit Friedrich Schiller in einem ihrer Xenien gegeben. Xenie das ist griechisch und heißt laut Wikipedia "Gastgeschenk" .

Also hab ich Euch dieses literarische Gastgeschenk - einen Zweizeiler - zu unserem Ostermontag hier mitgebracht:

"Zur Nation euch zu bilden, ihr hofft es Deutsche vergebens;

Bildet, ihr könnt es, dafür freier zu Menschen Euch aus."

Das sagten Schiller und Goethe 1821 - als ahnten sie schon die kommende unheilvolle deutschen Nationenbildung der Deutschen, die ihren blutgetränkten Höhepunkt im Hitlerfaschismus hatte. Dann übergeleitet wurde in den "Kalten Krieg" und nunmehr hineinragt in das Zeitalter des durchgeknallten konzern-gesteuerten neoliberalen Globalismus mit seinen Verteilungskriegen um die letzten nicht erneuerbaren Energiequellen, weltweit.

Den Nationalismus, den giergetriebenen Kapitalismus als die Hauptquellen des Krieges tatsächlich zu überwinden, dazu bedarf es wahrhaftig freiere Menschen als wir Deutsche es waren und immer noch nicht sind.

Aber was verstand Goethe konkret unter Freiheit ? Eine weitere aber diesmal "zahme Xenie" lautet da, und jetzt liebe grünberockte Ordnungshüter, liebe atomare Wachmannschaften bitte, bitte nicht erschrecken: Denn das was jetzt folgt, das stammt ebenfalls von Goethe, nicht von mir:



"Warum mir aber in neuester Welt

Anarchie so gut gefällt?



Ein jeder lebt nach seinem Sinn

Das ist nun also auch mein Gewinn

Ich lass einem jeden sein Bestreben

Um auch nach meinem Sinn zu

leben. "



Und Anrachia stammt ja ebenfalls aus dem Griechischen und heißt Herrschaftsfreiheit: ein ganz, ganz böses Wort für alle Herrschenden!

Was folgert daraus: Ja meine lieben Friedensfreundinnen, mehr Goethe lesen, und sich den tatkräftig zu Herzen nehmen, dann wird das noch was mit der Freiheit unseres Herrn Gauck

UND

ebenso mit der Abschaffung der Atomwaffen und Atomkraftwerken hier in Büchel und weltweit!

Danke für Eure Aufmerksamkeit!



E-Mail: richard (Punkt) pestemer (at) gmx (Punkt) de
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