War Resisters‘ International

CMoY - Ein Kürzel für ein ganzes Programm

von Semih Sapmaz

Die Arbeit gegen die Militarisierung der Jugend (englisch: Countering the Militarisation of Youth - CMoY) ist das jüngste der drei Programme der War Resisters’ International (WRI). (1)

Unser Hauptziel  in dem Programm ist, die Arten und Weisen zu identifizieren, wie militärische Werte für junge Menschen in aller Welt als normal und unterstützenswert dargestellt werden. Wir fragen: Was sind die Bedingungen und Mechanismen, die Kriege und militärische Werte normalisieren? Wie wird die materielle und moralische Unterstützung für militärische “Lösungen” aufrechterhalten? Welche Verbindungen und Gemeinsamkeiten können wir in den Prozessen in verschiedenen Teilen der Welt finden, wie Jugend militarisiert wird? Wie können wir Bande internationaler Solidarität knüpfen? Motiviert durch diese Fragen, will das Programm eine Plattform für AktivistInnen sein, die gegen die Militarisierung der Jugend arbeiten, wo sie ihre Erfahrungen austauschen und voneinander lernen können. Die Plattform, die wir anstreben, ist ein Raum für den Austausch von Ideen und für Solidarität, um die Bedingungen zu beseitigen, die junge Menschen dazu bringen, sich an Kriegen zu beteiligen.

Das Engagement der Jugend ist eine notwendige Bedingung für die Aufrechterhaltung von Krieg. Ein Krieg kann nicht ohne eine genügende Zahl an Menschen geführt werden, die sich an ihm direkt beteiligen, und ohne die moralische Unterstützung der weiteren Bevölkerung, die ihn als normal ansieht und zustimmt. Deshalb ist die Kritik an den Bedingungen dieses Engagements ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. Kein Krieg kann ohne neue RekrutInnen stattfinden.

Mit dieser Idee im Kopf haben wir zuerst 2012 eine internationale Konferenz in Darmstadt organisiert und die Ergebnisse in einem Buch veröffentlicht. (2) Im Juni 2013 haben wir Gruppen und AktivistInnen unterstützt, die an dem ersten „Internationalen Aktionstag für Militärfreie Bildung und Forschung“ teilnahmen. Diesem folgte vom 25.-31. Oktober 2014 die erste „Aktionswoche für Militärfreie Bildung und Forschung“. Wir haben jetzt schon die Vorbereitungen für die diesjährige Woche begonnen, die vom 14. bis 20. November 2015 stattfinden wird.

Im August 2014 haben wir eine neue Website speziell zum Thema der Militarisierung der Jugend geschaffen (www.antimili-youth.net), wo man verschiedene Informationen finden kann. www.antimili-youth.net ist auch ein interaktives Tool für AktivistInnen, wo sie ihre eigenen Ressourcen und Informationen einbringen können. Es geht darum, sich darüber auszutauschen, wie junge Menschen in Kontakt mit dem Militär kommen und wie die Militarisierung in den verschiedenen Ländern angegriffen werden kann.

Wir rufen alle AktivistInnen, die denken, dass ihre Arbeit mit diesem Thema zu tun hat, auf, mit uns in Kontakt zu treten und ihre Erfahrungen zu teilen. Krieg ist nicht notwendig und war es nie. Es ist unsere Aufgabe, die Jugend davon zu überzeugen!

 

Anmerkungen
1 Die anderen beiden sind “Gewaltfreiheit” und “Das Recht, das Töten zu verweigern”

2 Siehe unsere Publikation Sowing Seeds: The Militarisation of Youth and How to Counter It”, Hrsg. Owen Everett, auf unserer Website www.antimili-youth.net.

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