United for Intercultural Action

Schwerpunkt
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Hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich ein europäisches Netzwerk gegen Nationalismus, Rassismus, Faschismus und zur Unterstüt­zung von MigrantInnen und Flüchtlingen. Es wurde im Sommer 1992 durch TeilnehmerInnen von zwei europäischen Jugend-Semi­naren in Straßburg gegründet und hat sich mittlerweile zum größten euro­päischen Netzwerk entwickelt. Unterstützt wird Uni­ted von 192 Or­ganisationen aus 36 europäischen Ländern (Stand: März 1994). Das Netzwerk erhält permanent Informationen von 560 Organisatio­nen und verschickt regelmäßig Briefe an 1.500 Gruppen aus ganz Eu­ropa.

Viele Organisationen haben sich dem Netzwerk angeschlossen, weil klar wurde, daß Fragen der Diskriminie­rung, Migration, Asylpolitik usw. nicht mehr länger als nationale Probleme ge­sehen werden können, sondern in ihrem euro­päischen Kontext angegegangen werden müssen. Die Maastricht- und Schenge­ner Verträge, das Dubliner Ab­kommen und andere Flüchtlinge und MigrantIn­nen diskriminierende Ab­kommen sind Ergebnisse, die hinter dem Rücken der nationalen Parlamente durchgesetzt wurden. Die "Festung Europa" verlangt deshalb einen ge­samteuropäischen ko­ordinierten Wider­stand.

United organisiert sich ohne den sonst üblichen kostenintensiven bürokrati­schen Aufwand. Die beiden Arbeiter des Sekretariats sowie der zehnköpfige Bei­rat (fünf Männer, fünf Frauen, acht Na­tionalitäten, sechs MigrantInnen) haben ständigen Kontakt zu allen Netzwerkor­ganisationen und vermitteln Diskussio­nen, Vorhaben und Ratschlä­ge der Netzwerkkonferenzen in die tägliche Arbeit. Zum Gedenken an den 9. No­vember, der von organisierten Nazis in­szenierten Reichspogromnacht 1938, in­formierten sie z.B. ihre Mit­glieder per Fax über geplante Aktionen in verschie­denen Ländern und vermit­telten ent­sprechende Kontaktadressen.

Das Netzwerk versteht sich als eine nicht an Profit orientierte NGO (Nicht-Regierungsorganisation) und als absolut parteiunabhängig. Finanzielle Unter­stützung erhält United von vielen Or­ganisationen, die ihre Arbeit auch in­haltlich unterstützen. Subventionen kommen zudem auch von verschiede­nen nationalen und internationalen Stif­tungen, nationalen Ministerien, dem Eu­ropaparlament sowie der EG-Kom­mission.

United unterhält verschiedene Infor­mationsprojekte: einen "Internationalis­mus-Kalender" mit Daten von europäi­schen antirassistischen Aktionen, ein "Verzeichnis des Internationalismus" mit Adressen von 1.000 europäischen Gruppen, eine "Informationsbroschüre" mit praktischen Tipps für Organisatio­nen. Des Weiteren organisiert das Netz­werk eine Reihe von europäischen Kon­ferenzen zur Planung von gemeinsamen Kampagnen und Aktionen (Straß­burg­/Februar 1994: 142 anti-ras­sistische Ju­gend-Organisationen aus 31 Ländern arbeiten eine Woche zu ge­meinsamen Aktionen; eine weitere Kon­ferenz wird in Salzburg in der zwei­ten Jahreshälfte 1994 stattfinden).

Kontakt: United for intercultural Action, Postbus 413, NL-1000 AK Amsterdam, Niederlande, Tel./Fax: 0031/20/623­4902

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