Vom Fliegerhorst Jagel geht Krieg aus

Seit 2010 bedienen Soldat*innen vom Fliegerhorst Jagel die Großdrohnen Heron I in Afghanistan. Die von dieser Großdrohne gewonnenen Bilder sind zusammen mit Daten anderer Militärspionage Grundlage für die Kriegsplanung der NATO. Seit 2016 bedienen Soldat*innen vom Fliegerhorst Jagel auch die Heron I Drohnen, die ihre Bilder und Videos für den Krieg in Mali liefert. Die ECR-Tornados (Elektronic Combat Reconnaissence = Elektronische Kampfführung und Aufklärung) spionieren den Raum zwischen dem persischen Golf und dem Mittelmeer aus. Ihre ausspionierten Bilder und Daten können Mitglieder der Koalition, zu der auch die USA und die Türkei gehören, für ihre Angriffe in Syrien und im Irak nutzen. Das Geschwader aus Jagel ist an der Militarisierung des Ostseeraumes durch die Staffel zur Seekriegsführung und die Aufklärung beteiligt.

Die Tornados des Fliegerhorst Jagel sind Klimakiller

12.000 kg CO2 stößt ein Tornado im Durchschnitt pro Flugstunde aus. Dafür kann ein PKW 1.500 Stunden fahren. Über Afghanistan gab es 4.500, über Syrien und Irak gäbe es über 2.000 jeweils mehrstündige Einsatzflüge mit Tornados entsprechend einer Viertelmilliarde Kilogramm CO2. Im Krieg kommt der CO2 Ausstoß der eingesetzten Explosivstoffe noch hinzu. Militärische Sprengstoffe setzen annähernd so viel CO2 frei, wie sie selbst wiegen. Weiterer Klimakiller:

Wiederaufbau kriegsbedingter Zerstörungen

Heidelbergercement steht an zweiter Stelle der klimaschädlichen Betriebe in der BRD zwischen den größten Engergiekonzernen Eon und RWE. Bei der Zementproduktion entstehen in etwa so viele kg CO2, wie der Zement wiegt, davon die Hälfte direkt aus dem Calciumcarbonat, das zu Calciumoxid umgewandelt wird und die zweite Hälfte zur Erzeugung der dazu nötigen Prozeßtemperatur von 1450° Celsius aus fossilen Brennstoffen. Von Aleppo gibt es veröffentlichte Daten über das Ausmaß der Zerstörungen . Die Stadt hat mit Vororten 2,5 Millionen Einwohner. Durch die Bombardierengen haben etwa 1 Million Einwohner ihr Zuhause verloren. Für ein Zimmer von 20 Quadratmetern umbauter Raum werden etwa 3.000 kg Zement benötigt. Für 1 Million umbauter Räume wären es 3 Milliarden Kilogramm Zement und ebenso viel CO2 entweicht in die Atmosphäre. Es wurden in Aleppo nicht nur Gebäude zerstört sondern auch Straßen, Brücken und Plätze. Für ihren Wiederaufbau wird noch mehr Zement verbraucht entsprechend mindestens weitere 1,5 Milliarden Kilogramm CO2. Zusammen sind das so viele Kilogramm CO2, wie 2,5 Millionen Deutsche in fünf Jahren für ihren Zementbedarf erzeugen.

Jagel wird Heimatstandort der Kampfdrohne Heron TP

Vom Geschwader des Fliegerhorstes Jagel werden in Zukunft auch die Kampfdrohnen der Bundeswehr, die G-Heron-TP, bedient. Seit Februar 2019 werden Soldat*innen vom Fliegerhorst in Israel an der Kampfdrohne zu Drohnenpilot*innen und Waffensystemoffizier*innen ausgebildet.

Der Fliegerhorst Jagel bekommt weitere Aufgaben

Seit April 2017 werden alle Piloten für die Tornados der Bundeswehr hier ausgebildet und auch, für die Atomwaffen in Büchel. Seit 2017 werden alle Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr hier ausgebildet, die mit abbildender und signalerfassender Militärspionage beschäftigt sind. Die Ausbildung von Soldat*innen und ihre Teilnahme an Militärmanövern, wie aktuell „Defender 2020“ sind kriegsvorbereitend.

Die Soldat*innen vom Fliegerhorst führen Krieg

Ohne das vorherige Ausspionieren von Zielen ist der Waffeneinsatz nicht effektiv. Die Soldat*innen aus Jagel liefern Bilder und Daten, die über schnelle Datenleitungen und Satellitenverbindungen mit anderen Informationen der Militärspionage abgeglichen werden. Sie sind die Grundlage für strategischen Waffeneinsatz und gezielte Tötungen.

Von Jagel soll Frieden ausgehen

Deswegen finden am Fliegerhorst Jagel regelmäßige Protestveranstaltungen als Mahnwachen und Kundgebungen statt. Auch in diesem Jahr geht wieder ein Ostermarsch vom Bahnhof Schleswig nach Jagel.

  • Kriegsrelevante Standorte wie Jagel schließen
  • Keine Drohnen für die Bundeswehr
  • Die Bundeswehr abrüsten statt aufrüsten
  • Keine Einsätze der Bundeswehr im Ausland
  • Keine Einsätze der Bundeswehr im Inland
  • Bundeswehr abschaffen

 

Kontakt:
Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) Flensburg, eMail: flensburg [at] bundeswehrabschaffen [dot] de