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 Die arabische Rebellion

Die arabische Rebellion

Vertane Chancen für einen friedlichen Wandel?

Andreas Buro

Die "Arabellion" ist ein politisches und entwicklungspolitisches Großereignis im Konflikt zwischen Traditionsbewahrung mit großem Einfluss des Islam und Modernisierungswünschen in vielen arabischen Ländern - vermutlich sogar darüber hinaus in andere Regionen ausstrahlend. Ich scheue nicht, ihre Bedeutung mit den Aufständen im Deutschen Bund von 1848/49 zu vergleichen, obwohl es sich damals in deutschen Landen um eine gänzlich andere gesellschaftliche wie politische Konstellation handelte. Eine produktive bürgerliche Gesellschaft war schon weit entwickelt, protektionistische Wirtschaftspolitik förderte Wachstum und die Religion spielte eine nicht so vorrangige Rolle wie gegenwärtig in der arabischen Welt. Doch die Ausstrahlungen auf die zukünftige Entwicklung waren gewaltig.

Und ebenso gewaltig waren die Rückschläge, bis hin zum Faschismus in einigen der 1848 so heftig nach Demokratie strebenden Ländern und Bevölkerungen. Große Langzeitauswirkungen erwarte ich für die arabischen Gesellschaften trotz aller Rückschläge auch hier, selbstverständlich jeweils in ganz unterschiedlichen nationalen Verläufen, denn eine gleichförmige arabische Welt gibt es nicht. Das "großarabische" Projekt ist schon seit dem ägyptischen Charismatiker Gamal Abdel Nasser gescheitert. Heute ist von einer heterogenen arabischen Staatenlandschaft auszugehen.

(... siehe Printausgabe)

Andreas Buro ist u. a. friedenspolitischer Sprecher des Komitees für Grundrechte und Demokratie und des "Monitoring-Projekts: Zivile Konfliktbearbeitung, Gewalt- und Kriegsprävention". 2008 hat er den Aachener Friedenspreis erhalten, am 9. März 2013 den Göttinger Friedenspreis.



E-Mail: andreas (Punkt) buro (at) gmx (Punkt) de
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