Komitee für Grundrechte
und Demokratie



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INFORMATIONEN - Rundbriefe 2002

 Informationen 3/2002 - 10. Juni

Vertrauen bildende Friedensarbeit im Israel-Palästina-Konflikt

Theo Christiansen

Das Komitee hat am 8.5.2002 eine Presseerklärung zur Situation im Nahen Osten und unseren Vorhaben hinsichtlich dieser Region abgegeben, die wir hier etwas gekürzt dokumentieren:

Der Konflikt zwischen Palästina und Israel hat in den letzten Wochen fast die Form eines Krieges angenommen. Die Hass- und Gewaltspirale wird immer weiter in die Höhe getrieben. Die Situation erscheint zur Zeit nahezu aussichtslos. Der gegenwärtige Konflikt berührt uns sowohl im Hinblick auf die von NS-Deutschland betriebene Vernichtung der jüdischen Bevölkerung als auch hinsichtlich des aktuell sich verstärkenden Anti-Semitismus. Das Komitee für Grundrechte und Demokratie setzt sich deshalb mit seinen bescheidenen Mitteln für eine friedliche politische Lösung des Konflikts und die Überwindung von Gewalt ein.

Zwei Initiativen sind geplant: So wie wir seit acht Jahren in den Ländern des ehemaligen Jugoslawiens für viele tausend Kinder unterschiedlicher ethnischer Herkunft Ferien vom Krieg" organisiert und damit vielfältige Möglichkeiten zu konkreter Versöhnung gestiftet haben, planen wir ein ähnliches Programm für junge Palästinenser und Israelis. Die Bedingungen dafür sind in Israel und Palästina zur Zeit schwieriger denn je. Wir erkunden jedoch intensiv, welche Formen von Kooperationen realisiert werden könnten. Das Komitee hat in Vorbereitung dieser Ferienfreizeiten bereits Kontakt mit israelischen und palästinensischen Friedens- und Menschenrechts-Organisationen aufgenommen. Daneben wollen wir dazu beitragen, Verlautbarungen der Friedensbewegungen in Israel und in Palästina/Westjordanland hier in Deutschland bekannter zu machen, um möglichst vielen Menschen und Organisationen die unverfälschten Aussagen derjenigen zur Kenntnis zu bringen, die sich in diesem Konflikt für ein Ende der Gewalt und für politische Lösungen einsetzen.

Unsere Tätigkeit basiert auf der Zuversicht, dass es auch für diesen Konflikt eine Lösung jenseits von Gewalt und Krieg gibt, wenn es gelingt, die friedenspolitisch und menschenrechtlich engagierten Kräfte in dieser Region zu stärken. Weder Terroranschläge noch militärische Eskalationen können langfristige politischePerspektiven für ein friedliches Nebeneinander von Israelis und Palästinensern schaffen. Ein politischer Lösungsweg, der auf der Anerkennung des Existenzrechtes Israels und eines palästinensischen Staates beruht, ist in vielen Verhandlungen, UN-Beschlüssen und zuletzt auch im Vorschlag der arabischen Staaten vorgezeichnet.

Unsere Unterstützung gilt deshalb den Menschen und Organisationen auf beiden Seiten in dieser Region, die sich dort in vielen Formen des Engagements, Protestes und zivilen Ungehorsams für eine Überwindung von Gewalt und für eine politische Lösung einsetzen. Damit wenden wir uns gleichzeitig gegen all diejenigen in unserem Lande, die diesen Konflikt antisemitisch wenden wollen oder die die palästinensische Seite pauschal als "Terroristen" im Sinne der "Achse des Bösen" des US-Präsidenten verteufeln.

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