60 Jahre Befreiung


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60 Jahre Befreiung/Kriegsende 1945

 Erklärungen zum Jahrestag

Presseerklärung, 28.04.05

Erklärung zum 60. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus

Arbeitskreis Darmstädter Signal

Auf seinem 69. Arbeitstreffen gedachte der AkDS der mehr als 50 Millionen Opfer, die als Soldaten oder Zivilisten in dem vom Nationalsozialismus entfesselten Zweiten Weltkrieg ihr Leben lassen mussten. Wir danken den Alliierten für die Befreiung vom Nationalsozialismus.

Die historische Lehre aus dem Zweiten Weltkrieg bestand und besteht darin, alles zu tun, dass von deutschem Boden nie wieder Krieg ausgeht. Nach dem Ende der Blockkonfrontation und der Herstellung der deutschen Einheit sind die Chancen für ein friedliches Europa so groß wie nie zuvor.

Als aktive und ehemalige Offiziere und Unteroffiziere der Bundeswehr verstehen wir die Bundeswehr als eine Armee, die die Sicherheit Deutschlands und Europas gewährleistet. Wir sind uns bewusst, dass Sicherheit nicht in erster Linie ein militärisches Problem ist. Sicherheit für Deutschland und Europa und im Zusammenleben der Völker muss vorrangig durch vorbeugende nichtmilitärische krisenverhütende Maßnahmen gewährleistet werden. Diesem Vorrang müssen Auftrag, Struktur, Ausrüstung und innere Verfasstheit der Bundeswehr entsprechen.

Wir nehmen den 60. Jahrestag der Befreiung Deutschlands vom nationalsozialistischen Größenwahn zum Anlass, um unsere Position zu bekräftigen:



Frieden zwischen Ländern und Völkern mit Waffengewalt erzwingen zu wollen, ist eine gefährliche Illusion!



Die Verhinderung und der Abbau des internationalen Terrorismus sind durch internationale Zusammenarbeit von Polizei und Verfassungsschutzorganen - und durch Abbau der Ursachen möglich. Militär ist dazu ungeeignet!



Die Bundeswehr darf keine Interventionsstreitmacht sein. Friedensbewahrende internationale Blauhelmeinsätze müssen durch das Grundgesetz und ein UN-Mandat legitimiert sein.



Rüstung und Ausrüstung der Bundeswehr müssen sich am Verfassungsauftrag der Landesverteidigung und dem Vorrang vorbeugender, nichtmilitärischer Krisenverhütungsmaßnahmen orientieren. Deutschland muss durch politische Initiativen und praktisches Handeln Prozesse weltweiter Abrüstung fördern.



Deutschland darf keine Waffen in Kriegs- und Krisengebiete liefern.



Die Wehrpflicht ist nicht mehr gerechtfertigt. Die Bundeswehr ist in eine deutlich verkleinerte Freiwilligenarmee umzuwandeln.



In der Bundeswehr muss demokratisches Denken und Handeln gefördert werden. In ihr darf es keinen Platz für nationalistisches und rassistisches Gedankengut geben. Verletzungen der Menschenwürde wie in Coesfeld und an anderen Standorten dürfen sich nicht wiederholen.



Mit Sorge stellen wir fest, dass in unserem Land immer noch Kernwaffen für den sogenannten "taktischen Einsatz" gelagert werden. Wir fordern den sofortigen Abzug aller Atomwaffen von deutschem Boden und den Verzicht auf die nukleare Teilhabe.


Würzburg/Swisttal, den 28.4.2005



E-Mail: helmuthpriess@darmstaedter-signal.de

Website: www.darmstaedter-signal.de
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