Antikriegstag 2007


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Antikriegstag 2007

 PM/Erklärungen v. Organisationen

Pressemitteilung: Antikriegstags-Aktionen gegen Mandatsverlängerung der Bundeswehr

Antikriegstags-Aktionen thematisieren Afghanistan
Friedensgruppen gegen Mandatsverlängerung der Bundeswehr

Netzwerk Friedenskooperative

Bonn, 30. August 2007: Mehr als 180 Demonstrationen, Mahnwachen, Gedenk- und Diskussionsveranstaltungen, Friedensfeste und Kundgebungen veranstalten Friedensgruppen und Gewerkschaften zum Antikriegstag, der an den Überfall der Wehrmacht auf Polen und den Beginn des 2. Weltkriegs am 1. September 1939 erinnert (Liste siehe http://www.friedenskooperative.de/akt07ter.htm).

Viele der Veranstaltungen stellen die Forderung nach einer "Exit- Strategie" für den Militäreinsatz in Afghanistan und massive Aufstockung der zivilen Hilfe am Hindukusch in den Vordergrund und wenden sich gegen die für Anfang Oktober geplante Verlängerung des ISAF-Mandats und des damit verknüpften Tornados-Einsatzes sowie der für November vorgesehenen Verlängerung des "OEF"-Mandats für die militärische Beteiligung am "Krieg gegen den Terror".

Wie im Nahen und Mittleren Osten könne auch in Afghanistan eine Konfliktlösung nur politisch unter Einbeziehung der vielen Beteiligten und einer massiven Stärkung der Zivilgesellschaft erreicht werden, betont das in Bonn ansässige Netzwerk Friedenskooperative. Die bisherige US-dominierte Kriegsführung mit vielen zivilen Opfern treibe viele Afghanen insbesondere unter den Pashtunen an die Seite der Taliban-Führung, gefährde die Sicherheit für Hilfsorganisationen und führe Afghanistan unaufhaltsam in die "irakische Sackgasse". Wegen der anstehenden Mandatsverlängerung bereiten zahlreiche Friedensorganisationen für den 15. September eine Demonstration (siehe www.afghanistandemo.de) in Berlin vor, für die bei den lokalen Antikriegstags-Veranstaltungen geworben wird. Eine Petition an die Bundestagsabgeordneten (online unter
http://www.auslandseinsaetze-beenden.de/petition) fordert zu einem klaren Nein bei der Abstimmung auf.

Manfred Stenner, Geschäftsführer des Netzwerks, bezeichnet Argumentationen des Verteidigungsministers Jung vor dem Hintergrund von Anaschlägen und Entführungen als "perfide", die die von einer Mehrzahl der Bundesbürger geteilten Abzugsforderungen als Verrat an der Nicht-Erpressbarkeit Deutschlands und indirekte Parteinahme für die Taliban darstellen würden und die Rückkehr Afghanistans zu einem Terror-Ausbildungs-Land an die Wand malten. "Der `Krieg gegen den Terror`ohne politische Konzepte schafft sich den Zulauf seiner Feinde permanent selbst. Die Ablehnung dieses Krieges ist sachlich geboten und völlig unabhängig von Terrordrohungen", so Stenner.

Die Friedenskooperative warnt auch vor einer erneuten Frontstellung der US-Regierung gegen den Iran. Präsident Bush hatte jüngst die Führung in Teheran als "Hauptgefahr für die Sicherheit der Welt" bezeichnet. Nach Meinung vieler Friedensorganisationen wie Friedensforschungsinstitute müssen Iran wie Syrien dagegen positiv in umfassende Friedenslösungen in der Region eingebunden werden. (vgl. auch das Iran-Dossier der Kooperation für den Frieden unter
http://www.koop-frieden.de/irandossier.pdf).

Die meisten Aktionen zum Antikriegstag finden am Samstag statt. Sie thematisieren neben der Frage "Wie kommt Frieden nach Afghanistan?" auch deutsche Rüstungsexporte, das Weißbuch der Bundeswehr, die drohenden weiteren Eskalationen im Irak bis zum offenen Bürgerkrieg, den Schlüsselkonflikt Israel/Palästina, die atomare Teilhabe der Bundeswehr, den Zusammenhang zwischen Rüstung und Sozialabbau, Initiativen gegen Ausländerfeindlichkeit und Rassismus und weitere Lehren aus NS-Regime, 2. Weltkrieg und Holocaust. In Stuttgart wurde z.B. bereits am Donnerstag mit der Einweihung des Deserteur-DenkMals der Verweigerer des Massenmordes und Opfer der NS-Militärjustiz gedacht. Der traditionelle Aachener Friedenskreis wird am 1.9. an den Kinderzirkus Pinocchio und ein kolumbianisches Friedensdorf verliehen.

Manfred Stenner (Geschäftsführer des Netzwerks Friedenskooperative)

P.S.:

Aktionskalender Antikriegstag:
hhtp://www.friedenskooperative.de/akt07ter.htm

Erklärungen von Veranstaltern sowie Hintergrundinformationen unter:
http://www.friedenskooperative.de/netzwerk/akt07-00.htm



E-Mail: friekoop (at) bonn (Punkt) comlink (Punkt) org

Website: www.friedenskooperative.de
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