60 Jahre
Hiroshima


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Hiroshima- und Nagasaki-Tag 2005

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Presseerklärung, der SPD-Fraktion, AG Abrüstung, Rüstungskontrolle und Nichtverbreitung, 04. August 2005 - 798

60 Jahre nach Hiroshima und Nagasaki

Rolf Mützenich (MdB SPD)

Anlässlich des 60. Jahrestages des Abwurfes der amerikanischen Atombombe über Hiroshima am 6. August erklärt Rolf Mützenich, Mitglied des Auswärtigen Ausschusses und Sprecher der Arbeitsgruppe Abrüstung, Rüstungskontrolle und Nichtverbreitung der SPD-Bundestagsfraktion:

Der 6. August 1945 veränderte die Weltgeschichte mit einem Schlag: Der gleissende Blitz und die pilzförmige Wolke über Hiroshima und Nagasaki wurden zum Symbol atomarer Zerstörungskraft, deren Zähmung seitdem die Weltpolitik bestimmt. Ueber die Zahl der Todesopfer gibt es keine genauen Angaben. Die Gesamtzahl einschliesslich derjenigen, die an den Langzeitfolgen der Strahlung starben, wird aber auf über 200.000 Menschen geschätzt.

Die Konsequenz aber war nicht eine weltweite Aechtung der Atomwaffe; ihr gewaltiges Vernichtungspotenzial entwickelte sich im Gegenteil zu einem Machtfaktor der internationalen Politik. Auch mit dem Ende des Ost-West-Konflikts 1989 war die atomare Gefahr keineswegs gebannt. Die grosse Zahl neuer Atomwaffen, der Handel mit Nuklearmaterial, die neu entwickelten technischen Möglichkeiten zu begrenzten atomaren Schlägen und das Streben weiterer Länder nach Atomwaffen stellen weiterhin eine existentielle Bedrohung für die Menschheit dar. Das Scheitern der Ueberprüfungskonferenz im Mai dieses Jahres hat zudem deutlich gemacht, dass der Atomwaffensperrvertrag von 1968 und das globale Nichtverbreitungsregime sich in einer tiefen Krise befinden.

Die SPD-Bundestagsfraktion tritt deshalb nachdrücklich für die Umsetzung der internationalen Abrüstungsverpflichtungen durch alle Atomwaffenstaaten mit dem Ziel der sofortigen und vollständigen Abschaffung der Atomwaffen im Sinne des Artikels VI des Atomwaffensperrvertrages, der Empfehlungen des Internationalen Gerichtshofes von 1996 und des Abschlussdokumentes der Ueberprüfungskonferenz von 2000 ein. Sie wird sich auch weiterhin für Abrüstung und Rüstungskontrolle im Rahmen der EU, der Vereinten Nationen und der Internationalen Atomenergieagentur (IAEO) einsetzen. Die Konferenz der Staats- und Regierungschefs der Vereinten Nationen muss im September dieses Jahres die nukleare Abrüstung vorrangig behandeln. Die Bundesregierung kann und wird dabei einen wichtigen Beitrag leisten.



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