Netzwerk Friedenskooperative



Oster-
marsch
2003


vom:
15.04.2003

Ostermärsche und -aktionen 2003:

  Aufrufe der Veranstalter

Aufruf zum Osteraufbruch 2003 in Münster

Bündnis gegen den Irakkrieg Münster

Millionen Menschen sind weltweit auf die Straße gegangen, um gegen den drohenden Irakkrieg zu protestieren. Von London bis Ljubljana, von Paris bis Prag, von Warschau bis Wien, von Sydney bis San Francisco, von Brüssel bis Berlin haben die Menschen deutlich gemacht, dass sie keinen Krieg wollen - weder im Irak noch anderswo.

Krieg ist immer ein Verbrechen an der Menschheit und eine Niederlage der Menschlichkeit.

Der Krieg gegen den Irak wird Tausende das Leben kosten, abertausende Existenzen zerstören und die Lebens- und Umweltbedingungen der ohnehin vom Embargo gebeutelten Bevölkerung nachhaltig verwüsten. Der ganzen Region droht ein Chaos gewalttätiger Auseinandersetzungen.

Krieg ist unter keinen Umständen zu rechtfertigen. Die Begründungen der USA für diesen Krieg sind vorgeschoben. Es geht nicht um Massenvernichtungswaffen des Irak, nicht um Demokratie oder Menschenrechte, auch nicht um den sog. Kampf gegen den internationalen Terrorismus.

Mit dem Feldzug gegen den Irak soll der angloamerikanische Anspruch auf die Kontrolle der Ölreserven der Golf-Region durchgesetzt werden. Gleichzeitig wird mit dem Krieg eine neue Ära eingeläutet, in der die USA sich das Recht herausnehmen, "präventive" Kriege gegen jeden beliebigen Staat zu führen, wenn es ihren globalen Machtinteressen dient.

Dazu sagen wir "Nein" und wissen uns darin einig mit der US-amerikanischen Friedensbewegung, die mit ihrem Protest gegen den Kriegskurs der Bush-Administration ein hoffnungsvolles Zeichen setzt.

Wir sagen auch entschieden "Nein" zu einer deutschen Beteiligung am Krieg. Wir begrüßen, dass die Bundesregierung sich gegen diesen Krieg ausgesprochen hat. Diesen Worten muss sie aber nun konkrete Taten folgen lassen. Wir fordern von ihr:

 die Verweigerung jeder direkten oder indirekten Unterstützung für den Krieg

 den Abzug deutscher Truppen aus Kuwait und aus der Golfregion

 die Rücknahme der Nutzungserlaubnis für US-amerikanische Stützpunkte

 die Verweigerung der Überflugsrechte zu Kriegszwecken

 den Rückzug deutscher Soldaten von den AWACS-Flügen

 die Verhinderung der Ausbeutung irakischer Ölvorkommen durch ausländische Ölkonzerne

Ein Angriffskrieg ist ein Verstoß gegen Art. 7 der UN-Charta und seine Unterstützung ist nach § 80 Strafgesetzbuch strafbar. Deshalb soll sich die Bundesregierung unmissverständlich einsetzen für:

 das sofortige Ende des Krieges

 die Verurteilung des Krieges durch die UNO-Generalversammlung

 die Anrufung des internationalen Gerichtshofes zur Durchsetzung des Völkerrechts

Auch von diesem Ostermarsch senden wir ein Signal an die Menschen in unserem Land:

Wir müssen mit langem Atem, Mut und Zivilcourage gegen den Irak-Krieg und gegen jeden anderen Krieg Widerstand leisten. Für den Frieden zu arbeiten, heißt heute:

1.Sprechen wir den Regierenden dieser Welt jede Legitimation zur Kriegsführung und Unterdrückung ab! Krieg darf kein Mittel von Politik sein!

2.Verweigern wir den USA die Gefolgschaft in Krieg und Gewalt! Wir fordern die sofortige Beendigung aller Kriegshandlungen im Irak. Solidarität und Freundschaft mit dem friedliebenden Amerika, nicht mit den Kriegstreibern im Weißen Haus!

3.Setzen wir die universelle Geltung des Völkerrechts und der Menschenrechte durch! Kein Staat hat das Recht, ein fremdes Regime abzusetzen oder zu beseitigen; dieses Recht haben nur die betroffenen Völker selber - auch im Fall des Diktators Saddam Hussein im Irak;

4.Die Beseitigung aller Massenvernichtungswaffen in allen Ländern, international kontrolliert ohne Ansehen von Größe und Status des Waffen besitzenden Landes, mit dem Ziel der endgültigen Entmilitarisierung der Welt.

5.Jede weitere Aufrüstung und der Umbau der Bundeswehr in eine Interventionsarmee gehen an unseren Lebensinteressen vorbei. Das Geld dafür ist im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialwesen sehr viel besser angelegt. Von Deutschland darf kein Krieg, keine militärische Intervention mehr ausgehen. Europa darf keine Militärmacht werden!

6.Bekämpfen wir die Ursachen von Gewalt, Terror und Krieg in der Welt! Setzen wir uns ein für eine Wirtschafts- und Lebensweise, die nicht länger ökologische Ressourcen verschwendet und endlich die globalen Probleme löst. Beseitigen wir Hunger, Armut, Analphabetismus, soziale Ungerechtigkeit und politische, ethnische, rassistische, geschlechtliche und religiöse Diskriminierung.

Wir sind Teil einer machtvollen politischen und sozialen Anti-Kriegs- und globalisierungskritischen Bewegung, die nicht nur gegen Terror und Krieg aufsteht. Wir sind angetreten, eine andere Welt möglich zu machen. Eine Welt der globalen Gerechtigkeit, in der die Lebensinteressen und elementaren sozialen Rechte aller Menschen mehr zählen als das ökonomische Kalkül einer kleinen Schicht Privilegierter. Eine demokratische Welt, in der sich der Friedenswillen der Menschen durchsetzt.

Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles nichts!

Bündnis gegen den Irakkrieg Münster, im März 2003,

Kontakt: Wolfgang Utsch, Tel.: 0251/274671, irak@muenster.org http://www.muenster.org/irakbuendnis

E-Mail:   utsch@muenster.de
Internet: http://www.muenster.org/frieden


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