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Oster-
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2003


vom:
19.04.2003


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Rede in Düsseldorf am Ostersamstag, 19.04.03 auf dem Ostermarsch Rhein-Ruhr

Die Waffen nieder - eine friedliche Welt ist möglich!

Bernhard Nolz

- Es gilt das gesprochene Wort! -

Wieder einmal bin ich mit der Überschrift für meine Rede bei Bertha von Suttner gelandet, die vor 160 Jahren geboren wurde. "Die Waffen nieder!" rief sie den Politikern unaufhörlich zu und starb wenige Tage vor Beginn des 1. Weltkrieges.

Lebte sie heute, würde sie vielleicht eine Mail an George W. Bush schicken:

"Dear Mr. President, eine gute Freundin von mir lebt seit über dreißig Jahren in Den Haag. Sie lädt Sie ganz herzlich ein zu einem Besuch in die Hauptstadt der Niederlande. Um Ihnen den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten, hat Sie Ihnen bereits ein komfortables Zimmer im Gevangenis-Hotel International reservieren lassen. Bitte kommen Sie bald, denn auch Herr Milosevic möchte Sie gerne persönlich kennen lernen. Mit freundlichen Grüßen ..."

Die Washingtoner Kriegsverbrecher-Riege um George W. Bush schert sich um solche Briefe nicht. Der von ihnen propagierte "Kampf der Kulturen" wird als erbarmungsloser Krieg mit Massenvernichtungswaffen gegen das irakische Volk geführt. Der US-amerikanische Kulturkampf findet seinen sichtbaren Ausdruck in der aktiven Zerstörung bzw. in der offenen Duldung der Plünderung des Weltkulturerbes im Irak. 5000 Jahre alte Kulturschätze werden der nationalen und internationalen Kunst- und Kulturmafia überantwortet. Ein solches Barbarentum ist eine Schande für die US-amerikanische Nation.

Inzwischen wird der US-amerikanische Präventionskrieg als wirtschaftlicher Ausbeutungsfeldzug "Naher Osten" fortgesetzt. Die gewaltsame Unterwerfung der Staaten- und Wirtschaftswelt unter das US-amerikanische Dollar-Imperium entspricht der Ideologie vom Kampf der Kulturen. Ihre imperiale Kraft entfaltet die Ideologie durch Vernichtung und Zerstörung.

Gefragt sind jetzt politische Fantasie und Kreativität für die Frage, wie der Bush-Regierung Einhalt geboten werden kann, ohne dass man selbst dran ist. Es sei denn, Bush nimmt die Einladung nach Den Haag an! Die Waffen nieder!

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2003
Auch für Tony Blair wird es Veränderungen geben. Er muss sich ein neues Volk suchen. Seins will den Krieg gegen den Irak nicht!

Der Abschied aus der Downing Street No. 10 wird Tony Blair leicht gemacht. Ihm soll ein Beratervertrag auf den Falkland Inseln angeboten worden sein. Auf Spanisch heißen die Falklands Islas Malvinas, wir sagen Malvinen. Die Bewohnerinnen und Bewohner der Malvinen halten den Zeitpunkt für gekommen, eine alte Rechnung mit den Briten zu begleichen. Dabei kann ihnen Tony Blair helfen. Von seinem treulosen Volk ins Exil getrieben, könnte Tony Blair den Malvinen seine Erfahrungen aus den britischen Kriegs- und Propaganda-Feldzügen zur Verfügung stellen. Die Waffen nieder! wäre dann sein 1. Malvinischer Appell an das Volk der Briten.

Von der Weltöffentlichkeit unbemerkt hat Jose
Maria Aznar bereits am 1. April 2003 seinen neuen Posten als spanischer Tourismus-Minister angetreten. Tatkräftig hat er das Spezialreiseprogramm "Dabei sein ist alles" aus der Taufe gehoben. Die Reiseteilnehmer werden in einem 14-tägigen Schnellkurs zu "Kolonialismus-Inspekteuren" ausgebildet. Sie sollen Land und Leute und Kultur kennen lernen und auf ihre Tauglichkeit für die Realisierung neo-kolonialistischer Projekte prüfen können. Bundesverteidigungsminister Peter Struck hatte sofort Interesse angekündigt, dann aber schnell wieder abgewinkt, als er erfuhr, dass die Reise in die früheren spanischen Kolonialgebiete und nicht an den Hindukusch führen soll.

Wohin auch immer Aznar und Struck reisen, "Die Waffen nieder!" wird man ihnen entgegen halten.

Wir aber, die wir hier versammelt sind, haben uns der Friedenskultur verschrieben. Uns geht es um die Förderung von Gewaltfreiheit, Mitmenschlichkeit, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit. Eine europäische Friedensinitiative starten die "International Educators for Peace" im Sommer dieses Jahres in Hamburg. Das Motto des 4. Europäischen Kongresses zur Friedenserziehung lautet "Die Waffen nieder - eine friedliche Welt ist möglich!"

Am Kampf der Kulturen beteiligen wir uns nicht, sondern halten an der Vision einer friedlichen Welt fest. Die Waffen nieder!



Vita Kurzfassung

Bernhard Nolz, geb. 1944, Gesamtschullehrer, Sprecher der Pädagoginnen und Pädagogen für den Frieden (PPF), Vorsitzender des Bundes für Soziale Verteidigung, Träger des Aachener Friedenspreises 2002 und des Preises für Zivilcourage 2002 der Solbach-Freise-Stiftung.

Kontakt:Kölner Str. 11, 57072 Siegen, Tel.: 0271/20596, mobil: 0171/8993637



E-Mail:   nolzpopp@t-online.de
Internet: http://www.friedenskultur.de
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