Oster-
märsche
2005


vom:
05.04.2005


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Ostermarsch 2005

 Echo/Presse

Pressesplitter: ab 29.03.05

div. Agenturen / Zeitungen / Hörfunk / TV / ...



29.03.05

Thüringer Landeszeitung "Wir müssen aus der Geschichte lernen"

MoPo Rund 700 Ostermarschierer ziehen durch Berlins Mitte

Magdeburger Volksstimme "Nie wieder Faschismus - nie wieder Krieg"

Schwäbische Post Ostermarsch

Aalener Nachrichten Ostermarsch - 200 demonstrieren gegen Kernwaffen

RN Ostermarsch wollte Menschen mobilisieren

Gießener Anzeiger Oster-Friedensaktion gegen Atomwaffen

Merkur Friedensfreunde mit grauen Haaren

Welt Nein zu Bombodrom bei Berlin

Braunschweiger Zeitung "Für die Welt von morgen"

jW Gegen Kriegseuropa

Berliner Zeitung Massenprotest gegen Bundeswehr-Pläne

Tagesspiegel Ostern zwischen Pflaster und Strand

Tagesspiegel Tausende protestierten gegen Bombodrom

FR Proteste gegen den Krieg

FR "Die Stimme des Friedens"

ND 10.000 forderten: Kein Bombodrom

taz "Bombodrom" belebt Osterproteste

tazRuhr Ostermarschierer halten Niveau

MAZ 10.000 gegen das "Bombodrom"

Hamburger Abendblatt 30.000 Menschen auf Ostermärschen

Rheinische Post- online Ostermarsch-Aktionen gegen Krieg

Chemnitzer Morgenpost Stell dir vor, es ist Ostermarsch - und kaum einer marschiert mit





Quelle: Thüringer Landeszeitung, Eichsfeld, 29.3. 2005

"Wir müssen aus der Geschichte lernen"

Wehnde/Duderstadt. (tlz) Der Osterfriedensmarsch zum WestÖstlichen Tor stand gestern im Zeichen des 60. Jahrestags der Zerschlagung des Nationalsozialismus. "Damit es nie wieder geschieht. Was können wir dafür tun?", fragte Pfarrer i.R. Bernd Winkelmann als Sprecher der veranstaltenden "Eichsfelder Bürgerinitiative für Frieden, Gerechtigkeit und Demokratie". Ein Verbot der erstarkten NPD sei die nicht vordringlichste und beste Lösung, sagte Winkelmann am Symbol der Deutschen Einheit vor gut 40 Unter- und Obereichsfeldern, die jeweils von Wehnde und Duderstadt dorthin aufgebrochen waren.

Winkelmann berichtete in seiner Ansprache von statistischen Erhebungen, wonach 20 bis 30 Prozent der Thüringer Bevölkerung latent rechstanfällig sind. Auch im Eichsfeld weiß der Sprecher von rechtem Potenzial zu berichten. "Hier wegzuschauen, es runter zu spielen, ist genau so fahrlässig, wie es das Wegschauen und Nichtwahrhabenwollen am Anfang des Nationalsozialismus war." Gerhard Jüttemann von der PDS Obereichsfeld sieht daher im Friedensweg ein Zeichen gegen rechtes Gedankengut, zumal die NDP, die 2004 in Leinefelde ihren Bundesparteitag durchführte, erst jüngst in Leinefelde wieder Flugblätter verteilte.

Drei Dinge bedarf es laut Winkelmann, um ein Erstarken rechter Kräfte wie 1933 zu verhindern: Aufklärung, Kampf für soziale Gerechtigkeit und eine größere Beteiligungsdemokratie. Jedenfalls, so Winkelmann von der acht Mitglieder zählenden Initiative, die sich über Verstärkung jederzeit freut, "müssen wir aus der Geschichte lernen und nicht wieder in die gleichen Fallen hineinstolpern".

Wohl auch als Mahnung waren die Berichte von Götz Hütt über das Außenlager des KZ Buchenwald in Duderstadt zu verstehen, das vom 5. bis 7. April 1945 von den Amerikanern befreit wurde. Günther Siedbürger las aus den Tagebuchaufzeichnungen eines im Gefangenenlager bei Hilkerode inhaftierten italienischen Militärinternierten. Jene Berichte von Giuseppe Chiampo sind in Buchhandlungen erhältlich.

Die Bürgerinitiative, so Winkelmann, wolle weiter aktiv bleiben und ad hoc auf aktuell brisante Themen reagieren. Die Mitglieder werden sich auch beim ökumenischen Gottesdienst am 8. Mai in Heiligenstadt mit einbringen. - 29.03.2005 Von Christian Thiele



Quelle: Berliner Morgenpost, 29.03.05

Rund 700 Ostermarschierer ziehen durch Berlins Mitte

Berlin hatte auch beim diesjährigen traditionellen Ostermarsch bundesweit die weitaus wenigsten Teilnehmer aufzuweisen. Veranstalter wie auch Berliner Polizei sprachen von rund 700 Demonstranten. Im Vorjahr waren in der Hauptstadt sogar nur 400 Ostermarschierer gezählt worden. Die von den Veranstaltern erwartete Zahl von 3000 Teilnehmern wurde damit weit verfehlt. Die Ostermarschierer zogen gestern vom Brandenburger Tor vor die Marienkirche, wo zum Abschluß ein "multikulturelles Friedensfest" stattfand. Während der stellvertretende Landesleiter der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Andreas Köhn, insbesondere die geplante Arbeitszeitverlängerung auf 40 Stunden scharf anprangerte, kritisierten mehrere Redner den Sozialabbau der rot-grünen Bundesregierung und forderten deren Rücktritt. Themen der Friedensbewegung, wie die Irak-Politik der USA, fand in diesem Jahr weitaus weniger Resonanz. Neben den üblichen Friedenstauben und den regenbogenfarbenen Peace-Fahnen waren daher zahlreiche Transparente von Gewerkschaften und von Vertretern der Anti-Hartz-Montagsdemonstrationen zu sehen. (jar)



Quelle: Magdeburger Volksstimme, 29.03.05

250 Menschen standen beim Ostermarsch 2005 hinder der Forderung:

"Nie wieder Faschismus - nie wieder Krieg"

Gardelegen. Der Ostermarsch 2005 fand am Ostersonntag in Gardelegen statt. Über 100 Teilnehmer marschierten zur Mahn- und Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe. Auf dem Rathausplatz fanden sich anschließend etwa 250 Menschen ein. Dort fand ein "Markt der Möglichkeiten" statt. "Nie wieder Faschismus - nie wieder Krieg".

Zum diesjährigen Motto des Ostermarsches konnte sich auch Bürgermeister Konrad Fuchs uneingeschränkt bekennen. Gerade aus der Spannbreite der Gardeleger Geschichte heraus - die bestialische Ermordung von 1016 ehemaligen KZGefangenen am 13. April 1945 einerseits und das Bombardement der Stadt am 15. März 1945 andererseits - seien für ihn Grund die künftige Verantwortung aller Deutschen als "Friedensbringer" anzumahnen. Zuvor hatte die Gardeleger PDSPolitikerin Gerda Krause im Namen der Veranstalter die Ostermarsch-Teilnehmer begrüßt.

Von Gardelegen aus waren die Ostermarschierer ein Teilstück des Leidensweges der 1016 ermordeten Gefangenen nachgegangen und hatten auf dem Gelände der Gedenkstätte den Kranz des Ostermarsches 2005 niedergelegt. Zuvor fand eine kurze Kundgebung statt. Danach ging es zu den Überresten der Feldscheune, wo vor 60 Jahren die 1016 KZ-H äftlinge verbrannt oder erschossen wurden. Dieser Jahrestag war auch der Anlass für die Ostermarschierer, den Ostermarsch 2005 in Gardelegen stattfinden zu lassen. Auf dem Gräberfeld legten die Teilnehmer auf jedes Grab eine Osterglocke. Zum Abschluss gab`s eine ökumenische Andacht, gehalten von Johannes Lewek und Dr. Erika Drees aus Stendal als Vertreterin der Bürgerinitiative Offene Heide.

Fortgesetzt wurde der Ostermarsch dann auf dem Rathausplatz. Um die Forderung nach Frieden und einer zivilen Nutzung der Colbitz-Letzlinger Heide etwas farbiger zu gestalten, waren erstmals regionale, alternativ wirtschaftende Betriebe - vom Lehmbauer bis zum Ökobauern - zu einem "Markt der Möglichkeiten" auf dem Rathausplatz eingeladen worden.

Von Cornelia Ahlfeld und Caroline Vongries(VS)



Quelle: Schwäbische Post, 29.03.05

Ostermarsch

Über 300 Menschen beteiligten sich am Protestmarsch durch Ellwangen

Unterstützt wurde die Demonstration unter anderem von Amnesty international, vom Treffpunkt Nord-Süd, dem Aalener Bündnis für den Frieden, der Friedensgruppe Heidenheim, der Ulmer Ärzteinitiative zur Verhinderung des Atomkriegs, ver.di Ostwürttemberg wie auch der Friedenswerkstatt Mutlangen.

Der evangelische Gemeindepfarrer Ravinder Salooja verlas zunächst ein Grußwort des Bürgermeisters von Hiroshima, Tadatoshi Akiba. Er teilte mit: "Die Überlebenden dieses Angriffs haben die höllischen Qualen und Seelenpein überwunden und den Pfad der Rache abgelehnt." Der Bürgermeister kritisiert die Absichten der USA, insbesondere ihren Vorbehalt eines atomaren Erst-Angriffs und die Ablehnung der USA, an nuklearen Abrüstungsgesprächen teilzunehmen.

Karin und Dietrich Böhme und Gerhard Schneider vom Aktionsbündnis Mahnwache riefen die Bevölkerung dazu auf, sich an der internationalen Aktion "Atomwaffenfrei bis 2020" zu beteiligen.

Adolf Riekenberg vom Koordinationsbüro der Kampagne gegen die neue EU-Verfassung, griff die neue EU-Verfassung und deren Inhalte in scharfer Form an. Die Vereinbarung und Verständigung auf eine Erhöhung des Rüstungshaushalts ab dem übernächsten Jahr um jährlich 800 Millionen Euro ließ Riekenberg folgern: "Für Militär ist Geld da, dem Sozialstaat fehlt es hingegen." Die Absicherung der Rohstoffversorgung und der Transportwege veranlassten Militär du Politik dazu, gemeinsame Sache zu machen, meinte er.

Pfarrer Bernhard Richter von der evangelischen Kirchengemeinde sprach über den Irakkrieg und seine weit reichenden Folgen. Der Ausspruch des amerikanischen Präsidenten Bush aus Anlass des Jahrestages des Irak-Einmarsches: "Eure Opfer haben die Freiheit und Sicherheit in der Welt gestärkt" klinge wie Hohn in den Ohren, musstendoch tausende Zivilisten und unschuldige Menschen ihr Leben lassen.

Der Schülersprecher des Hariolf-Gymnasiums, Benjamin Friedrichson, mahnte zu größerer Toleranz als Basis für den Frieden. "Erst wenn Hass, Neid und Eifersucht abgebaut und unter Kontrolle gebracht sind, kann Abrüstung gelingen." In jedem Einzelnen müsse das Bedürfnis wachsen, anderen helfen zu wollen. Dies ei die Grundvoraussetzung für umfassenden Frieden.

Peter Maile vom Friedensforum brachte zum Schluss Sinn und Zweck des Ostermarsches auf den Punkt. "Schluss mit Kriegsgefahren im Nahen Osten, Schluss mit Besetzung, Ab- statt Aufrüstung, gegen Armut und Ausbeutung und harte Strafen für Folterung."



Quelle: "Ipf- und Jagst-Zeitung/Aalener Nachrichten", 29.03.05

Ostermarsch: 200 demonstrieren gegen Kernwaffen

Der Ostermarsch des Aktionsbündnis Mahnwache Ellwangen hat am Karsamstag unter dem Motto "Frieden braucht Abrüstung - weder drohen noch hetzen - keine anderen Länder besetzen" gestanden. Über 200 Bürger folgten der Kundgebung mit einem Marsch vom Bahnhof zum Fuchseck.

Die weiße Friedenstaube war das Zeichen des Ostermarsches 2005. Denn den Frieden sehen die Mitglieder der Mahnwache Ellwangen in Gefahr. Letztes Jahr im Oktober unterzeichneten die Staats- und Regierungschefs der EU einen Verfassungsvertrag. In diesem wird gefordert, den Terrorismus mit Waffengewalt zu bekämpfen. Sogar von Aufrüstungspolitik in den nächsten Jahren ist ausdrücklich die Rede. Das kritisierte Tadatoshi Akiba, der Bürgermeister von Hiroshima, in einem Grußwort an die Demonstranten. Pfarrer Ravinder Salooja verlas das Schreiben, in dem Akiba die Abrüstung der Kernwaffen fordert. Den Schrecken der Atombombe müsse man gegen den Frieden tauschen. Im Anschluss an die Rede trug Salooja einen Entschluss der Initiative "Mayors fror Peace" (Bürgermeister für Frieden) vor. Darin werden die Bürgermeister des Ostalbkreises aufgefordert, es dem Bürgermeister von Hiroshima gleichzutun und der Antikriegsgemeinschaft gegen Kernwaffen beizutreten. Gleiches forderte auch Redner Adolf Riekenberg aus Lorch. In der EU-Verfassung stehe kein Wort über Frieden, kritisierte er. Frieden sei aber nur von denjenigen erreichbar, die selbst friedlich sind und Gewalt nicht mit Gegengewalt beantworteten."



Quelle: Ruhr-Nachrichten, 29.03.05

Ostermarsch wollte Menschen mobilisieren

Bochum - "Für ein friedliches und solidarisches Zusammenleben in Europa" war das Motto des Ostermarsches Rhein und Ruhr von Duisburg nach Dortmund.

Das Augenmerk der von Friedensorganisationen aus dem gesamten Ruhrgebiet organisierten Veranstaltung lag dabei auf dem Entwurf der zukünftigen EU-Verfassung und den darin festgehaltenen Ausführungen zur Gestaltung einer europäischen Armee. Die Teilnehmer des Ostermarsches wandten sich gegen einen Ausbau der Streitkräfte und den Einsatz europäischer Soldaten in weltweiten Eingreiftruppen.

Gastredner

Am Sonntagnachmittag erreichten die Teilnehmer den Bahnhof Langendreer. Unter den etwa 150 Personen, die an diesem Tag die Fahrradetappe von Essen nach Bochum zurückgelegt hatten, befand sich auch Peter Gingold, Bundessprecher der "Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten" und Gastredner der Kundgebung im Bahnhof Langendreer.

Der heute 89-jährige war im Zweiten Weltkrieg aktiv am Widerstand gegen das Naziregime beteiligt, unter anderem auch in der französischen Résistance und bei den Partisanen in Italien.

Tag der Befreiung

Gingold befasste sich in seinem Vortrag mit dem bevorstehende sechzigste Jahrestag des Kriegsendes am 8. Mai 1945. Lange Zeit, so Gingold, sei der 8. Mai von den Deutschen nicht als Tag der Befreiung, sondern als Tag der Niederlage und der Schande empfunden worden. Erst ab 1985 habe ein Umdenken stattgefunden.

Der Untergang Deutschlands, sagte Gingold, sei nicht das Kriegsende 1945 gewesen, sondern bereits der Beginn der Naziherrschaft 1933 und die Tatsache, dass dieser nicht verhindert worden sei.

Die Grundstimmung "Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!", die nach 1945 in der Welt verankert gewesen sei, müsse man sich immer wieder ins Gedächtnis rufen und sich fragen, was daraus geworden sei.

Heute, so Gingold weiter, herrschten in der deutschen Gesellschaft wieder ähnliche Verhältnisse, wie sie 1933 den Faschismus ermöglicht hätten. Man müsse daher die Menschen mobilisieren und seine Kräfte gegen alles richten, was zurück zu einer derartigen Barbarei führen könnte. - Thorsten Hoops



Quelle: Gießener Anzeiger, 29.03.2005

Oster-Friedensaktion gegen Atomwaffen

Breites Bündnis fordert Abschaffung - Rund 100 Teilnahmer bei Kundgebung mit Redner des Darmstädter Signals

GIESSEN (kg). "Atomwaffen weltweit abschaffen - bei uns in Deutschland anfangen", lautete der Titel der Oster-Friedensaktion. Die Gießener Friedensgruppen, die Friedensinitiative Linden, die Juso Hochschulgruppe und die Evangelische Flüchtlingsseelsorge sowie der DGB hatten zur Friedensaktion aufgerufen. Schwarz-weiß gekleidete und maskierte "atomare Herrscher der Welt" trugen bei ihrer Aktion in der Fußgängerzone symbolische "Atombomben" vor sich her und wurden dabei von rund 20 Teilnehmern begleitet.

Fünfzehn Jahre nach Ende des Kalten Krieges lagerten noch immer Atomwaffen auf deutschem Boden, sagte Rainer Schmitt von der Gießener Friedensinitiative. Atomare Massenvernichtungswaffen bedrohten die Menschheit und müssten unverzüglich abgeschafft werden. Das verlange auch der Atomwaffensperrvertrag. "Wir fordern die Bundesregierung auf, von den Verbündeten zu verlangen, die Lagerung von Atomwaffen in Deutschland zu beenden, die nukleare Teilhabe in Büchel (Eifel) und anderswo zu beenden, sich international aktiv für die Abschaffung aller Atomwaffen einzusetzen." Eine Welt ohne Atomwaffen sei ein visionäres aber politisch erreichbares Ziel. Weitere Redner von der Juso Hochschulgruppe und dem DGB traten am Hiroshima Platz vor der Galeria Kaufhof, bei den Schwätzern und am Kugelbrunnen als Kritiker gegen die atomaren Herrscher auf. Symbolisch gewählt war der Zeitpunkt fünf vor Zwölf für die Schlusskundgebung auf dem Kirchenplatz. Rund 100 Menschen versammelten sich dort bei schönem Frühlingswetter.

Christa Schreier von der Gießener Friedensinitiative sagte, es gebe "eine Bedrohung in der Nachbarschaft" durch Atombomben in Büchel und Ramstein.

Hauptredner war Dr. Lothar Liebsch vom Darmstädter Signal. Er sprach über die aktuelle Bedrohung durch atomare Massenvernichtungswaffen und schlug den Bogen vom 11. September 2001 zurück zum 6. August 1945, dem Tag, als die erste Atombombe in Hiroshima gezündet wurde. Amerikanische Politiker bezeichneten den 11. September als das Datum des größten Verbrechens gegen die zivilisierte Menschheit. Liebsch sagte, sie würden dabei den Tag des ersten Atombombenabwurfs, der den Zeitpunkt in der Menschheitsgeschichte markiert, ab dem es möglich wurde, die gesamte Menschheit auszurotten, vergessen. Die heute nach dem Ende des Kalten Krieges vorhandenen und einsatzbereiten Atomwaffen reichen nach Worten des Redners aus, um 60 Milliarden Menschen zu vernichten. "Waffen, durch deren Einsatz die potenzielle Vernichtung ganzer Gesellschaften oder der menschlichen Zivilisation insgesamt riskiert wird, können kein legitimes Mittel zur Bewahrung von Freiheit und Frieden darstellen. Und darum gilt: Weg mit diesen Waffen."

Liebsch beklagte zum Schluss das mangelnde Interesse der Gießener an den Oster-Friedensaktionen. Musikalisch umrahmte die "Laubach Jazz Formation" mit der Sängerin Sigi Bepler die gut einhalbstündige Kundgebung.



Quelle: Merkur-online, 29.03.05

Friedensfreunde mit grauen Haaren

Knapp 1.000 Menschen gehen beim Münchner Ostermarsch auf die Straße

(...) Albert Meisl (mm)

aus Copyright-Gründen darf dieser Beitrag hier nicht mehr erscheinen. Der Text ist evtl. noch unter:
http://www.merkur-online.de abrufbar.



Quelle: Die Welt, 29.03.05

Nein zu Bombodrom bei Berlin

Der größte Ostermarsch in Deutschland führt durch die Ruppiner Heide. Dort will die Bundeswehr zum Ärger von Anwohnern und Landesregierungen Krieg im Tiefflug proben

Fretzdorf - Beim größten Ostermarsch Deutschlands haben am Ostersonntag rund 10.000 Menschen in Brandenburg gegen den geplanten Truppenübungsplatz Bombodrom bei Wittstock demonstriert. Auf Plakaten mit Schriftzügen wie "No Bombs" und in Sprechchören forderten sie in Fretzdorf die endgültige Stillegung des Armeegeländes.

Zu der Demonstration hatte die Bürgerinitiative Freie Heide aufgerufen. An der Demonstration nahmen mehrere Landespolitiker aus Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sowie Prominente wie der ehemalige DDR-Bürgerrechtler Friedrich Schorlemmer und der Schauspieler Peter Sodann ("Tatort") teil.

Schorlemmer forderte ein sofortiges Aus für das Bombodrom. Es dürfe nicht sein, daß 60 Jahre nach der Bombardierung deutscher Städte "wieder Krieg von deutschem Boden" ausgehe, sagte er. 8500 Tiefflüge im Jahr seien über dem Bombodrom geplant. Er appellierte an Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) in Berlin: "Kümmern Sie sich um die Tiefflieger in Ihrer unmittelbaren Umgebung."

Potsdamer Regierung solidarisiert sich mit Gegnern

Brandenburgs Staatskanzleichef Clemens Appel (SPD) machte klar, daß die Landesregierung auf der Seite der Anwohner stehe: "Das Hickhack um das Bombodrom muß ein Ende haben." Brandenburgs Zukunft sei ausschließlich touristisch.

Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister und Vize-Regierungschef Wolfgang Methling (PDS) sagte, die Aktion sei eine Aufforderung an den Bundestag, zu beschließen, daß der Platz nicht wieder in Betrieb genommen werde. Über die militärische Nutzung des 12.000 Hektar großen Geländes streiten Bundeswehr, Anwohner und Tourismusverbände seit 1992.

Struck will Bomben abwerfen lassen

Ungeachtet der jahrelangen Proteste hält Verteidigungsminister Struck an einem Luft-Boden-Schießplatz in der Kyritz-Ruppiner Heide fest. Hier will die Luftwaffe Tiefflüge und die Flugzeugbekämpfung üben. Bislang wurde der Bundeswehr die Nutzung per Gerichtsbescheid untersagt.

In Deutschland finden die Aktionen der Friedensbewegung am Ostermontag ihren Abschluß. Am Sonntag waren zu den traditionellen Märschen und anderen Kundgebungen nach Angaben der Veranstalter mehrere Tausend Menschen gekommen. WELT.de



Quelle: Braunschweiger Zeitung, 29.03.05

"Für die Welt von morgen"

Rund 100 Braunschweiger beim Ostermarsch des Friedensbündnisses

von Marc Chmielewski

"Abrüstung statt Sozialabbau" und "Weltweite Vernichtung aller ABC-Waffen" forderten die Mitglieder des Braunschweiger Bündnisses für den Frieden auf zahlreichen Transparenten. Am Ostermarsch beteiligten sich etwa 100 Braunschweiger.

Eine Stunde lang radelten die Demonstranten, plakatbepackt und oft in bunte "Pace"-Flaggen gewandet, eskortiert von der Polizei durch die Innenstadt. Start- und Zielpunkt war der Ringerbrunnen vorm City Point.

"60 Jahre nach Hiroshima ist die Gefahr eines Atomkriegs trotz Atomwaffensperrvertrags größer als je zuvor", betonte Elke Almut Dieter vom Friedensbündnis auf der anschließenden Kundgebung. "7000 Nuklearwaffen sind weltweit in ständiger Einsatzbereitschaft, allein in Deutschland sind 150 US-Atombomben stationiert", rief sie ihren Zuhörern zu und beklagte die "Doppelmoral" der USA: "Sie bauen ihr eigenes Atomwaffenarsenal aus, drohen aber anderen, die das ebenfalls vorhaben, mit Krieg - etwa dem Iran." Die Lösung der Friedensaktivisten: Abrüstung und Kontrolle für alle.

Der 20-jährige Patryk Grudzinski appellierte in seiner Rede vor allem an seine Altersgenossen, die junge Generation: "Wir können nichts für die Welt, in die wir geboren wurden, aber wir können etwas für die Welt von morgen tun." Geld für Rüstung statt Bildung, das Morden im Sudan, Arbeitsplatzvernichtung - all dem müsse sich jeder Einzelne entgegenstellen.

Dr. Kurt Dockhorn, Pfarrer im Ruhestand, lenkte in seinem Vortrag die Aufmerksamkeit auf die deutsche Geschichte und den Umgang mit ihr: "Welche Funktion hat das Gedenken an die Opfer des Holocausts 60 Jahre danach?", fragte er und warnte vor einer "gigantischen Umschreibung der Geschichte", die drohe, wenn für die Bombardierung deutscher Städte durch alliierte Luftangriffe der Begriff "Bombenholocaust" in der Mitte der Gesellschaft salonfähig werde. Die so implizierte Gleichrangigkeit der Opfer gebe es nicht.

"Wir sind mit der Beteiligung zufrieden", resümierte Hans-Georg Hartwig vom Friedensbündnis. Die Teilnehmerzahl beim Ostermarsch hänge immer von der aktuellen Weltsituation ab, bei Kriegen nehme die Aufmerksamkeit zu. "Im vorigen Jahr waren wir beim Ostermarsch nur 50, zu Zeiten des Irakkriegs auch schon einmal 1000."



Quelle: junge Welt, 29.03.05

Gegen Kriegseuropa

von Reimar Paul

Zehntausende auf den Ostermärschen in mehr als 60 Städten. Kritik am Irak-Krieg, den deutschen Rüstungsexporten und der Militarisierung der Europäischen Union

Die Friedensbewegung ist mit dem Verlauf der diesjährigen Ostermärsche zufrieden. An den Demonstrationen und Kundgebungen in mehr als 60 Städten beteiligten sich nach Angaben des zentralen Ostermarschbüros in Frankfurt/Main Tausende Menschen. Zum größten Ostermarsch am "Bombodrom" in der Wittstocker Heide in Brandenburg versammelten sich nach Angaben örtlicher Initiativen fast 10000 Demonstranten.

Inhaltlich standen die Kritik am Irak-Krieg und am "Krieg gegen den Terror", an den deutschen Rüstungsexporten sowie an den Plänen für eine weitere Militarisierung der Europäischen Union im Mittelpunkt der Osteraktionen. Die Friedensbewegung lehnt insbesondere den Entwurf für eine EU-Verfassung ab, weil diese zur Aufrüstung verpflichtet. Im Artikel 41 heißt es etwa: "Die EU-Mitgliedsstaaten verpflichten sich, ihre militärischen Fähigkeiten schrittweise zu verbessern." Mit den Ostermärschen wollte die Friedensbewegung außerdem an das Kriegsende, an die Befreiung vom Hitlerfaschismus sowie die Atombombenabwürfe der USA vor 60 Jahren erinnern. Etliche Aufrufe prangerten auch den fortschreitenden Sozialabbau in Deutschland an. "Abrüstung statt Sozialabbau" und "für eine gerechte Welt ohne Hunger und Armut", hieß es in Berlin.

Veranstalter der Aktionen waren in den meisten Orten Bündnisse aus Friedensgruppen, kirchlichen Initiativen und Gewerkschaften. Die PDS und die neu gegründete Partei "Arbeit und soziale Gerechtigkeit - Die Wahlalternative" unterstützten die Ostermärsche. SPD und Grüne schlossen sich dagegen nur in Ostdeutschland den Aufrufen an.

In Fretzdorf am geplanten Luft-Boden-Schießplatz "Bombodrom" formierten sich Tausende Demonstranten zu dem Schriftzug "No Bombs". Zu den Hauptrednern der Kundgebung gehörten der Theologe Friedrich Schorlemmer und "Tatort"-Kommissar Peter Sodann. Über die militärische Nutzung des 12.000 Hektar großen Geländes streiten Bundeswehr, Anwohner und Tourismusverbände seit 1992. Das Gebiet war nach dem Zweiten Weltkrieg über Jahrzehnte hinweg von der sowjetischen Armee als Übungsgelände genutzt worden. Nach den Plänen des Verteidigungsministeriums sollen dort in Zukunft Bundeswehrpiloten im Tiefflug den Zielabwurf üben. Vor allem wegen des Fluglärms sind derzeit mehrere Klagen gegen die Nutzung des Gebiets durch die Bundeswehr anhängig.

Hunderte kamen zum Ostermarsch in die Colbitz-Letzlinger Heide in Sachsen-Anhalt, die bis 1945 von der Wehrmacht und nach Kriegsende von sowjetischen Truppen als Truppenübungsplatz genutzt wurde. Gegen den Willen der Landesregierung übernahm anschließend die Bundeswehr einen Teil des Geländes. Soldaten üben hier hauptsächlich für Auslandseinsätze.

In Heilbronn in Baden-Württemberg erinnerten die Ostermarschierer an einen Vorfall vor 20 Jahren auf der ehemaligen US-Raketenbasis Waldheide. Damals starben nach dem Brand einer Pershing-II-Rakete drei Menschen. An Rhein und Ruhr waren die Ostermarschierer das ganze Wochenende und teilweise mit Fahrrädern unterwegs. Auch rund um Leipzig gab es eine dreitägige Friedens-Fahrrad-Tour.

Die Ostermärsche haben ihren Ursprung in den 50er Jahren in Großbritannien. In der Bundesrepublik Deutschland fand der erste Ostermarsch 1960 in der Lüneburger Heide statt. Während der Studentenbewegung, nach dem "Nach"rüstungsbeschluß der NATO mit nuklearen Mittelstreckenraketen in den achtziger Jahren sowie nach dem Angriff auf Jugoslawien 1999 kamen Hunderttausende zu den Ostermärschen.



Quelle: Berliner Zeitung, 29.03.05

Massenprotest gegen Bundeswehr-Pläne

Rund 10 000 Menschen haben am Sonntag beim traditionellen Ostermarsch in Fretzdorf gegen den geplanten Bombenabwurfplatz der Bundeswehr in der Kyritz-Ruppiner Heide protestiert. Sie forderten von der Bundesregierung, auf die Wiederinbetriebnahme des früheren sowjetischen Militärgeländes an der Grenze zwischen Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern zu verzichten. Der Protest gegen das "Bombodrom" bei Wittstock gehört zu den bundesweit größten Ostermarsch-Aktionen. 2004 hatten daran 8.000 Menschen teilgenommen.

Der frühere DDR-Bürgerrechtler Pfarrer Friedrich Schorlemmer und der Schauspieler Peter Sodann setzten sich für die friedliche Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide ein. "Friede auf Erden statt Bomben vom Himmel", forderte Schorlemmer. Er appellierte an Verteidigungsminister Peter Struck (SPD), den "gebeutelten Landstrich" endlich in Ruhe zu lassen.

Die Demonstranten, die zum Teil auch aus Berlin und Mecklenburg-Vorpommern kamen, formierten sich zu dem Schriftzug "No Bombs!". Viele trugen neben Luftballons regenbogenfarbene "Peace"-Fahnen, die vor allem während des Irak-Krieges in der Friedensbewegung Symbolkraft erlangt hatten.



Quelle: Tagesspiegel, 29.03.05

Ostern zwischen Pflaster und Strand

Als eine blonde Frau kurz vor 13 Uhr auf dem Pariser Platz "Hier ist die Demo, alle mitkommen" rief, kicherten die Touristen. Die mutigen machten ein Foto von dem roten Schirm, auf dem "Gegen Hartz IV" steht, die anderen flüchteten sofort.

Es war ein sonniger Ostermontag in Berlin, ein wunderbarer Tag für einen Ostermarsch, und es hätte also voll sein können, doch es wurden nur 700 gezählt.

Es sei wohl so leer, sagten zwei Rentnerinnen, weil in diesem Jahr die eindeutige Botschaft fehle. Als es gegen den Irakkrieg ging, waren mehr Leute gekommen. Das solle jetzt natürlich nicht heißen, dass sie einen Krieg wollten. Sie beklagten außerdem das Durcheinander. Es gab viele Megafone und viele Parolen diesmal. Die Hartz-IV-Montagsdemonstranten haben sich dem Friedensmarsch angeschlossen, zwischendurch dominierten sie ihn auch mit ihren Schlachtgesängen, den Trommeln und dem offenen Mikrofon, in das ein Dieter nervös brüllte, dass die Politik von Autokanzler Schröder armselig sei und dass die Dunkelziffer der Arbeitslosen sechs Millionen betrage, aber da riefen die anderen "acht!" und Dieter wehte sein Manuskript weg.

Für die Aktivistin Ursula Peters war das Bombodrom der Grund. Die Leute seien halt noch in der Kyritz-Ruppiner Heide, und deshalb sei es leer in Berlin. Wobei leer nicht stimmte: Unter den Linden gingen viele Touristen und Berliner an der Demo vorbei, andere zogen das gerade eröffnete Strandbad Wannsee den Parolen vor. Sie hörten nicht, wie ein Verdi-Mann von Absatzprognosen und kostengünstigerem Produzieren sprach; wie ein Einzeldemonstrant in sein Privatmikro brüllte, dass die Regierung mit ihren Zwangsarbeitsplänen gesetzeswidrig sei; wie die Hartz-Gegner sangen: 1,2,3,4 - auch am Ostermontag demonstrieren wir. 5,6,7,8 - das Hartz-Gesetz wird platt gemacht und so fort. Ins offene Mikro rief einer, niemand solle mehr als 7200 Euro verdienen. Dass sei noch zu viel, brüllte ein anderer. Den Friedensdemonstranten schien die schlechte Show nicht gerecht zu werden, aber die haben offenbar ein dickes Fell. Sie ertrugen die Beiträge, wie sie auch klaglos die halbe Strecke im eisigen Schatten mitmarschiert sind.

Vorm Roten Rathaus war dann die Abschlusskundgebung. Ein junger Mann lag im Liegestuhl bei seinem Plakat: "Endlich. Arbeit wird knapp", stand drauf. Sollen sich die Arbeitslosen doch über ihre freie Zeit freuen, hat er gesagt, und das Gesicht der Sonne entgegengereckt. ari



Quelle: Tagesspiegel, 29.03.05

Tausende protestierten gegen Bombodrom

Pfarrer Friedrich Schorlemmer: "Friede auf Erden statt Bomben vom Himmel"

Von Christina Schultze

Fretzdorf - Rund 10.000 Menschen haben am Sonntag beim traditionellen Ostermarsch in Fretzdorf gegen den Truppenübungsplatz "Bombodrom" protestiert. Sie forderten von der rot-grünen Bundesregierung, auf die Wiederinbetriebnahme des früheren sowjetischen Militärgeländes an der Grenze zwischen Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern zu verzichten.

Der Protest gegen das "Bombodrom" gehört seit Jahren zu den bundesweit größten Ostermarsch-Aktionen. Im vergangenen Jahr hatten daran 8.000 Menschen teilgenommen. Der frühere DDR-Bürgerrechtler Pfarrer Friedrich Schorlemmer und der Schauspieler Peter Sodann setzten sich für die friedliche Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide ein. "Friede auf Erden statt Bomben vom Himmel", betonte Schorlemmer. Er appellierte nachdrücklich an Verteidigungsminister Peter Struck (SPD), den "gebeutelten Landstrich" endlich in Ruhe zu lassen.

An dem Protest nahmen Gäste aus Puerto Rico teil, die von ihren Erfahrungen mit Bombenabwürfen der US-Armee berichteten. Die Demonstranten, die zum Teil auch aus Berlin und Mecklenburg-Vorpommern kamen, formierten sich zu dem Schriftzug "No Bombs!". Viele trugen neben Luftballons regenbogenfarbene "Pace"-Fahnen, die vor allem während des Irak-Krieges in der Friedensbewegung Symbolkraft erlangt hatten.

Die Demonstration richtete sich gegen die Pläne der Bundeswehr, auf dem Gelände bei Wittstock einen Bombenabwurfplatz zu betreiben.

Mit der Kundgebung sollte auch der Gruppenantrag von Bundestagsabgeordneten gegen die Wiederinbetriebnahme des Areals unterstützt werden. Trotz des jahrelangen Widerstands von Bürgerinitiativen und zahlreicher Gerichtsverfahren hält der Verteidigungsminister an der militärischen Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide fest.

Unterdessen äußerte sich der sicherheitspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Winfried Nachtwei, optimistisch, dass das "Bombodrom" nicht wieder in Betrieb genommen wird. "Die Chancen für eine freie Heide sind gut", sagte er am Wochenende. Zugleich brachte er die Hoffnung zum Ausdruck, dass der 13 Jahre währende Streit um den Luft-Boden-Schießplatz bald entschieden werde. Die unklare Perspektive werde immer deutlicher zu einem Hindernis für Investitionen in der Region.



Quelle: Frankfurter Rundschau, Frankfurt & Hessen-Teil, 29.03.05

Proteste gegen den Krieg

In Hessen gehen 1000 Ostermarschierer auf die Straße

Mehr als 1000 Menschen haben am Wochenende bei den Ostermärschen in Hessen gegen Krieg und Gewalt demonstriert.

Frankfurt, 28. März: (dpa) Im Mittelpunkt der Demonstrationen stand nach Angaben des Frankfurter Ostermarschbüros die Kritik am Irak-Krieg. Die Friedensaktivisten lehnten außerdem die EU-Verfassung ab und gingen gegen den aktuellen Rüstungsexportbericht der Bundesregierung auf die Straße. Bei der größten Veranstaltung in Frankfurt trafen sich am Ostermontag etwa 700 Menschen nach einem Sternmarsch zur Abschlusskundgebung vor dem Römer. Die Aktion stand unter dem Motto "Nein zu Aufrüstung und Krieg, zu Demokratie- und Sozialabbau. Für eine friedliche Welt". "Wir wollen ein demokratisches und soziales Europa des Friedens statt einer EU-Armee", sagte ein Sprecher. In Kassel trafen sich am selben Tag etwa 350 Menschen zur Kundgebung vor dem Kasseler Rathaus. Zum Abschluss der Ostermärsche in Hessen machten somit deutlich mehr Menschen mit als in den Tagen zuvor.

Am Samstag fanden in Gießen kamen nach Angaben der Polizei rund 80 Menschen zusammen, in Erbach im Odenwald etwa 100 Teilnehmer. Zum Auftakt der Ostermärsche hatten am Karfreitag in Bruchköbel (Main-Kinzig-Kreis) etwa 250 Menschen für den Frieden demonstriert.



Quelle: Frankfurter Rundschau, Frankfurt & Hessen-Teil, 29.03.05

"Die Stimme des Friedens"

Rund 700 Teilnehmer kamen zur Ostermarsch-Kundgebung auf den Römerberg / Krieg in Irak angeprangert

Die rund 700 Teilnehmer des Ostermarsches in Frankfurt haben am Montag vor allem gegen die Irak-Politik der USA demonstriert. Auf dem Römerberg forderten sie einen "Abzug aller Militärs aus Irak".

Von Georg Leppert

Frankfurt, 28. März: Die Regenbogenfahnen sprechen wieder einmal eine deutliche Sprache: "Pace", "Peace" oder "Frieden" steht auf den bunten Tüchern, die viele der Demonstranten am Montagmittag mit auf den Römerberg gebracht haben. "Während des Irak-Kriegs hatte ich die Fahne immer auf dem Balkon. Nun ist der Krieg zwar offiziell vorbei, aber die Fahne hat an Bedeutung kein bisschen verloren", sagt Frank Schußler, der am Vormittag zusammen mit Freunden von Rödelheim aus in die Innenstadt gezogen ist.

Dass nur rund 700 Demonstranten zur Abschlusskundgebung gekommen sind, stimmt Willi van Ooyen nicht traurig. "Wir hatten in etwa mit dieser Resonanz gerechnet - ungefähr so viele Demonstranten kamen immer in den vergangenen Jahren", sagt der Sprecher der bundesweiten Infostelle Ostermarsch. Nur 2003, dem Jahr des Irak-Krieges, hätten sich zuletzt deutlich mehr Teilnehmer zu der Friedensdemonstration getroffen.

Der Krieg in Irak ist auch in diesem Jahr das beherrschende Thema auf dem Römerberg. Auf zahlreichen Transparenten fordern die Kriegsgegner den Abzug der US-Truppen. Sämtliche Militärs sollten das Land unverzüglich verlassen, sagt die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Eva-Maria Stange. Der Krieg in Irak habe einmal mehr bewiesen, dass "man Sicherheit nicht durch Waffen schafft", so Stange.

Veranstaltungen zur Kapitulation

Viele Demonstranten mahnen in diesem Zusammenhang Solidarität mit dem US-Soldaten Blake Lemoine an. Ein Militärgericht in Darmstadt hatte den 23-Jährigen am vergangenen Montag verurteilt, weil er Befehle verweigert hatte. Als Grund hatte er seine Kriegserfahrungen in Irak genannt.

Auch 60 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs habe sich die "Stimme der Vernunft und des Friedens" noch nicht durchgesetzt, beklagt derweil Eva-Maria Stange: "Wir haben deshalb nach wie vor die Pflicht, an die schrecklichen Folgen von Krieg und Faschismus zu erinnern." Zum 8. Mai, dem Jahrestag der Kapitulation Deutschlands, plane die Friedensbewegung auch in Frankfurt mehrere Veranstaltungen, sagt Willi van Ooyen.

Kurz vor Ende der Kundgebung schaut sich Frank Schußler noch an einem der Stände um, an denen es zahlreiche Aufkleber und Plakate zu kaufen gibt. Schließlich ersteht er für einen Euro ein schlichtes Friedenszeichen zum Anstecken: "Das Motiv ist zwar auch schon etwas älter, aber für die Abzeichen gilt wie für die Regenbogenfahnen: Ihre Bedeutung verlieren sie nicht."



Quelle: Neues Deutschland, 29.03.05

10.000 forderten: Kein Bombodrom

Größter Ostermarsch in Kyritz-Ruppiner Heide/Demonstrationen in mehr als 60 Städten

In mehr als 60 Städten der Bundesrepublik gingen am Osterwochenende Zehntausende auf die Straße, um gegen Krieg und Aufrüstung zu demonstrieren. Der mit Abstand größte Ostermarsch fand in der Kyritz-Ruppiner Heide statt. 10.000 Menschen forderten: Kein Bombodrom.

Berlin (ND). Zum nunmehr 13. Mal zog es am Ostersonntag wieder 10.000 Menschen ins brandenburgische Fretzdorf, die dort gegen das Bombodrom und für die friedliche Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide demonstrierten. Bürger der Region, Unternehmer, Politiker und Künstler - darunter der stellvertretende Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern, Wolfgang Methling (PDS) -, wehren sich gegen die Absicht des Verteidigungsministeriums, das Gelände als Luft-Boden-Schießplatz zu nutzen.

Benedikt Schirge von der Bürgerinitiative Freie Heide erinnerte daran, dass es fast 100 Protestwanderungen gegen die militärische Nutzung der Heide gegeben habe, an denen mehr als 200.000 Menschen teilgenommen hätten.

Vor den 10.000 Ostermarschierern forderte der Wittenberger Pfarrer Friedrich Schorlemmer Bundesverteidigungsminister Peter Struck (SPD) auf: "Lassen Sie 144 Quadratkilometer nicht zu einem großen Rumsfeld werden." Schorlemmer mahnte: "Wer Frieden machen will, muss selbst friedfertig sein". Der kleine Kampf um die Heide sei ein symbolischer Schritt für die Bewahrung des Lebens, den eigentlichen Ostergedanken. "Nur Frieden ist die Mutter allen Lebens", erklärte Schorlemmer.

In Berlin, wo 800 Menschen gegen Krieg und Sozialabbau demonstrierten, war der Ostermarsch vom gemeinsamen Aufruf der Friedenskoordination und dem Sozialbündnis geprägt. Das Thema Widerstand gegen Hartz IV dominierte den Protestzug. Ver.di-Vertreter Andreas Köhn prangerte das Vorgehen der Bundesregierung in punkto Arbeitszeitverlängerung als kontraproduktiv an.

Ob im Ruhrgebiet oder in Frankfurt (Main), in Hamburg oder München - überall protestierten Teilnehmer von Ostermärschen, Sternfahrten, Kundgebungen und multikulturellen Festen gegen Krieg, aber auch gegen Sozialabbau. "Wir wollen soziale Gerechtigkeit, zivile Prävention statt Präventivkriegen und ein demokratisches Europa", erklärte der Sprecher der Infostelle Ostermarsch, Willi van Ooyen, am Montag. Das Netzwerk Friedenskooperative erklärte: "60 Jahre nach der Befreiung vom Hitlerfaschismus und dem Ende des Zweiten Weltkrieges knüpfen die Kundgebungen an den damaligen untrennbaren Konsens an: Nie wieder Faschismus - nie wieder Krieg".



Quelle: taz, 29.03.05

"Bombodrom" belebt Osterproteste

Tausende Demonstranten ziehen zum größten Ostermarsch seit Jahren über das Gelände des geplanten Truppenübungsplatzes "Bombodrom". Deutschlandweit sammeln sich Marschierer in 60 Städten und protestieren gegen Krieg und Sozialabbau

BERLIN dpa/epd Beim größten Ostermarsch Deutschlands haben am Sonntag rund 10.000 Menschen in Brandenburg gegen den geplanten Luft-Boden-Schießplatz Bombodrom bei Wittstock demonstriert. Auf Plakaten mit Schriftzügen wie "No Bombs" und in Sprechchören forderten sie in Fretzdorf die endgültige Stilllegung des Bundeswehrgeländes. Zu der Demonstration hatte die Bürgerinitiative Freie Heide aufgerufen. Auch andernorts wurden die bundesweiten Ostermärsche gegen Krieg, Rüstung und Sozialabbau fortgesetzt.

An der Kundgebung in der Kyritz-Ruppiner Heide in Brandenburg nahmen auch Politiker und Prominente teil. Vor Ort waren etwa der stellvertretende Regierungschef von Mecklenburg-Vorpommern, Wolfgang Methling (PDS), die Bundestagsabgeordneten Ernst Bahr (SPD) und Winfried Nachtwei (Bündnis 90/Grüne) sowie "Tatort"-Kommissar Peter Sodann und Exbürgerrechtler Friedrich Schorlemmer.

Der Hallenser Regisseur und Schauspieler Sodann rief zum Umdenken auf und regte an, das kulturelle Leben zu entwickeln, statt in Rüstung zu investieren. Schorlemmer forderte das sofortige Aus für das Bombodrom. Es dürfe nicht sein, dass 60 Jahre nach der Bombardierung deutscher Städte wieder Krieg von deutschem Boden ausgehe, sagte er. 8.500 Tiefflüge im Jahr seien über dem Bombodrom geplant. Er appellierte an Verteidigungsminister Peter Struck (SPD): "Kümmern Sie sich um die Tiefflieger in Ihrer unmittelbaren Umgebung."

Struck hält ungeachtet aller Proteste an den Plänen für einen Luft-Boden-Schießplatz in der Kyritz-Ruppiner Heide fest. Der sicherheitspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Winfried Nachtwei, zeigte sich dagegen optimistisch, dass das Bombodrom nicht wieder in Betrieb genommen wird.

Der Ostermarsch gegen die Militärpläne der Bundeswehr für die 142 Quadratkilometer große Kyritz-Ruppiner Heide zwischen Wittstock und Rheinsberg gilt seit vielen Jahren als bundesweit größter Ostermarsch. Auf dem früher von sowjetischen Truppen genutzten Gelände will die Bundeswehr Tiefflüge und die Flugzeugbekämpfung üben. Gegner befürchten, dass durch das Bombodrom der Tourismus in der Region gefährdet wird. Bislang wurde der Bundeswehr die Nutzung des Areals lediglich per Gerichtsbescheid untersagt.

Traditionelle Ostermärsche fanden gestern und am Wochenende in rund 60 Städten statt, darunter in Bremen, Düsseldorf, Heilbronn, Mainz, München und Saarbrücken. Die Demonstranten forderten die Verurteilung des vor zwei Jahren begonnenen Irakkriegs. In Leipzig nahmen am Ostersonntag rund hundert Menschen an einem Friedensfest teil. Im Ruhrgebiet waren laut den Veranstaltern 120 Menschen mit dem Fahrrad für den Frieden unterwegs.



Quelle: tazRuhr, 29.03.05

Ostermarschierer halten Niveau

Die Veranstalter zeigen sich mit Verlauf der Ostermärsche an Rhein und Ruhr zufrieden. Die Zahlen bleiben konstant. Europa rückt in den Mittelpunkt der Kritik

RUHR taz Die Ostermärsche an Rhein und Ruhr konnten in diesem Jahr das Niveau der Vorjahre halten. Nach Angaben der Organisatoren beteiligten sich von Samstag bis Ostermontag rund 3.000 Menschen an den Demonstrationen und Kundgebungen zwischen Düsseldorf und Dortmund. "Die Zahlen haben sich in den letzten Jahren eingependelt", sagt Mitorganisator Willi Hoffmeister vom Dortmunder Friedensforum. Höhere Teilnehmerzahlen habe es nur zu besonderen Anlässen gegeben - etwa zu Zeiten des Nato-Doppelbeschlusses oder des Golfkrieges.

An der Schlussetappe von Bochum nach Dortmund beteiligten sich etwa 300 Leute, zur Abschlusskundgebung wurden über 600 Teilnehmer erwartet. Bundesweit wurden in 48 Städten mehrere zehntausend Teilnehmer gezählt. Das zentrale Ostermarschbüro in Frankfurt zeigte sich zufrieden mit dem bisherigen Verlauf der Aktionen.

Das Motto "Für ein friedliches und solidarisches Zusammenleben in Europa - Keine Militärverfassung und keine Großmachtpläne" habe sich nach Angaben der Veranstalter bewährt. Im Mittelpunkt stand dabei die Kritik am Gesetzentwurf zu einer EU-Verfassung. Der Bundestag will am 12. Mai dem EU-Verfassungsentwurf zustimmen. Sollte auch die in dieser Frage tief gespaltene französische Bevölkerung - 52 Prozent lehnen die Verfassung ab - in ihrem Referendum am 29. Mai grünes Licht geben, drohe nach Auffassung der Ostermarschierer eine zunehmende Militarisierung der EU. "Von Rüstungskontrolle ist in dem Entwurf keine Rede", sagt Hoffmeister. Statt dessen sei der Aufbau einer EU-Streitmacht vorgesehen. Die Verabschiedung der EU-Verfassung ist für das Jahr 2006 vorgesehen. Vorher müssten alle 25 Mitgliedsstaaten den Entwurf ratifizieren.

In Zukunft werde es daher darauf ankommen, die Friedensaktivitäten europaweit zu vernetzten, so Willi Hoffmeister. "Auch wenn das Thema EU in der Bevölkerung noch keine wirklich große Rolle spielt, wird es in Zukunft immer wichtiger werden." National ließen sich die Ziele des Ostermarsches immer schwieriger vermitteln. An den Demonstrationen im Ruhrgebiet nahmen erstmals auch Mitglieder der belgischen Friedensbewegung teil. Für die Zukunft sind Kooperationen mit den Niederlanden, Frankreich oder Tschechien geplant. HOLGER PAULER



Quelle: Märkische Allgemeine (MAZ), 29.03.05

10.000 gegen das "Bombodrom"

Den größten Ostermarsch gab es in Fretzdorf / Proteste in 65 Städten

FRETZDORF/FRANKFURT/MAIN/BERLIN Die brandenburgische Gemeinde Fretzdorf (Ostprignitz-Ruppin) erlebte in diesem Jahr den bundesweit größten Ostermarsch. Rund 10.000 Menschen protestierten gegen den von der Bundeswehr geplanten Truppenübungsplatz in der Kyritz-Ruppiner Heide. Demonstranten forderten auf Plakaten und in Sprechchören ("No Bombs") die Stilllegung des Armeegeländes.

Bürgerinitiativen und betroffene Gemeinden sowie Hoteliers setzen sich seit Jahren für eine friedliche Nutzung des Geländes ein. Das 12.000 Hektar große "Bombodrom" war nach dem Zweiten Weltkrieg von der sowjetischen Armee als Übungsgelände genutzt worden. Nach den Plänen von Bundesverteidigungsminister Peter Struck (SPD) sollen dort in Zukunft Bundeswehrpiloten im Tiefflug den Zielabwurf üben. Vor allem wegen des Fluglärms, der den Tourismus in der Region beeinträchtigen könnte, sind mehrere Klagen gegen die Nutzung durch die Bundeswehr anhängig.

Insgesamt demonstrierten bei den Ostermärschen in 65 Städten zehntausende Menschen gegen Krieg, Gewalt und Sozialabbau. Im Mittelpunkt der friedlichen Proteste stand die amerikanische Irakpolitik. Das Ostermarsch-Büro in Frankfurt zeigte sich mit der bundesweiten Teilnehmerzahl zufrieden. Die Ostermärsche spiegelten in ihrer bunten Vielfalt das bleibende Interesse der friedensbewegten Menschen wider, sich in die aktuellen politischen Auseinandersetzungen einzumischen, hieß es in einer Erklärung der Informationsstelle Ostermarsch. "Wir wollen soziale Gerechtigkeit, zivile Prävention statt Präventivkriege und ein demokratisches Europa", erklärte Sprecher Willi van Ooyen.

Zu den größten Ostermärschen gehörten die Veranstaltungen in Nürnberg, Frankfurt/Main, Heilbronn, Hamburg und Berlin. In der Hauptstadt demonstrierten 600 Menschen und damit wieder etwas mehr als im vergangenen Jahr. Die Veranstalter hatten allerdings mit 3.000 Teilnehmern gerechnet. In Frankfurt gingen am Ostermontag 700 Menschen auf die Straße, in Hamburg waren es 600.

In Deutschland reicht die Tradition der Ostermärsche bis in die 1960er Jahre zurück. Einen Höhepunkt erreichten die Aktionen Anfang der 1980er Jahre während der Diskussion um den NATO-Doppelbeschluss. Damals demonstrierten an Ostern mehr als 700.000 Menschen. (MAZ)



Quelle: Hamburger Abendblatt, 29.03.05

30.000 Menschen auf Ostermärschen

Mehr als 30.000 Menschen haben an den Osterfeiertagen in ganz Deutschland für Frieden, Abrüstung und soziale Gerechtigkeit demonstriert.

Im Zentrum der traditionellen Ostermärsche der Friedensbewegung in 65 Städten stand nicht nur die Kritik an den USA und der weiterhin angespannten Lage im Irak, sondern auch am Sozialabbau in Deutschland. Auch die EU-Verfassung wurde als "Verpflichtung zu Aufrüstung und Kriegsführung in aller Welt" kritisiert.

Mit großen "Pace"- ("Frieden") Fahnen zogen Demonstranten durch das Brandenburger Tor in Berlin. Aber auch in Frankfurt/Main, Hamburg, Nürnberg und Kassel fanden sich die Menschen zu Kundgebungen.

Die Veranstalter zeigten sich mit der Beteiligung an den Aktionen zufrieden, die Zahlen bewegten sich den Angaben zufolge in der gleichen Größenordnung wie im Jahr zuvor.

Eine der größten Einzeldemonstrationen gab es in Nordbrandenburg: Mehr als 6.000 Kriegsgegner protestierten dort gegen die militärische Nutzung des sogenannten Bombodroms auf der Wittstocker Heide. Dort soll die Bundesluftwaffe wieder den Abwurf von Bomben üben. Auch die große Koalition in Brandenburg ist gegen den Plan des Verteidigungsministers. (ap)



Quelle: Rheinische Post- online, 28.03.05, 10 Uhr

FRIEDENSBEWEGUNG DEMONSTRIERT

Ostermarsch-Aktionen gegen Krieg

Düsseldorf (dto). Die traditionellen Ostermärsche sind am gesamten Osterwochenende in zahlreichen deutschen Städten durchgeführt worden. 750 Teilnehmer bekräftigten am Samstag auf dem Ostermarsch in Düsseldorf die Forderung nach einer nicht militarisierten Architektur des neuen Europas. Weitere Kundgebungen gab es in den Innenstädten von Mainz und München.

Die Teilnehmer am Düsseldorfer Ostermarsch machten darauf aufmerksam, dass der Bundestag den EU-Verfassungsvertrag nicht stillschweigend ratifizieren dürfe. Ein Europa, über das die Menschen nicht selbst abstimmen, sei auf Sand gebaut. Die Organisatoren aus der Friedensbewegung Rheinland zeigten sich sehr zufrieden. Resonanz und Stimmung hätten eindrucksvoll gezeigt, dass der Ostermarsch im 45. Jahr seines bundesdeutschen Bestehens eine lebendige Tradition ist.

Die Kriegsgegner machten außerdem mit Friedensgebeten auf ihre Anliegen aufmerksam, mit Mahnwachen, Musik, Flugblättern, Radtouren und Demonstrationszügen. Traditionell werden die Aktionen von gewerkschaftlichen, kirchlichen und umweltpolitischen Initiativen durchgeführt.

Die Friedensbewegung fordert eine Ächtung des Irak-Kriegs und lehnt den Entwurf einer Europäischen Verfassung ab, weil sie eine Verpflichtung zu weiterer Aufrüstung und Kriegsführung in aller Welt vorsehe. Außerdem kritisieren die Kriegsgegner den aktuellen Rüstungsexportbericht der Bundesregierung, der einen explosionsartigen Anstieg der Kriegswaffenexporte ausweise.



Quelle: Chemnitzer Morgenpost, 29. März 2005

Stell dir vor, es ist Ostermarsch - und kaum einer marschiert mit

LEIPZIG - Vorbei die Zeiten, als zu Ostern noch tausende Menschen für Frieden und Abrüstung auf die Straße gingen.

Die sächsischen Ostermärsche anno 2005 verliefen für die Veranstalter einfach nur enttäuschend. In Leipzig zählte die Polizei zur "Spitzenzeit" gerade mal 27 Demonst-ranten. Sachsenweit beteiligten sich nur rund 500 Menschen an den Friedensveranstaltungen.

Es sollte ein beeindruckender Fahrradkorso werden. Die Initiatoren des Leipziger Ostermarsches wollten Karfreitag mit großem Tross zu einer Tour durch Mitteldeutschland aufbrechen, an geschichtsträchtigen Orten wie dem KZ-Außenlager Rehmsdorf gegen Faschismus und Krieg demonstrieren. Doch zum verabredeten Treff an der Moritzbastei kamen nach Polizeiangaben gerade mal 27 Radler.

Noch peinlicher verlief die Rückkehr am Ostersonntag: Zum Friedensfest auf dem Leipziger Augustusplatz wurden dann nur noch 17 Demonstranten gesichtet. Die größte Kundgebung in Sachsen fand bereits am Karfreitag in Chemnitz statt. Unter dem Motto "Für ein friedliches und soziales Europa und gegen Neofaschismus, Krieg und Militarisierung" marschierten rund 400 Friedensaktivisten durch die Innenstadt. Vor dem Rathaus rief Pfarrer Stephan Brenner zu mehr Engagement für Frieden auf.

Am Zwickauer Ostermarsch beteiligten sich am Sonnabend etwa 40 Menschen. Die Aktion endete mit einer Kundgebung vor einem Denkmal für die Opfer in NS-Konzentrationslagern. Trotz des nachlassenden Inte-resses kündigten die Initiatoren in den beteiligten Städten an, ihre Ostermärsche auch im kommenden Jahr fortzusetzen. (bi.)



E-Mail: friekoop@bonn.comlink.org

Website: www.friedenskooperative.de
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