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2005


vom:
27.03.2005

update:
28.03.2005


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Ostermarsch 2005

 Echo/Presse

Pressesplitter: Ostermontag, 28.03.05

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dradioKultur Ostermarsch 2005

afp Zehntausende bei bundesweiten Ostermärschen

SF-DRS Berner Ostermarsch gegen Gewalt an Frauen

hr Ostermärsche: Und sie marschieren weiter

dlf Ostermärsche der Friedensbewegung gehen heute zu Ende

br Tausende Demonstranten bei letzten Ostermärschen

infoRadio Ostermarsch in Berlin

ndrInfo Ostermärsche in Hamburg und Berlin

swr Ulm: Rund 200 Teilnehmer bei Ostermarsch

wdr Abschluss der Ostermärsche

rtr Mehr als zehntausend Teilnehmer an diesjährigen Ostermärschen

ap Zehntausende demonstrierten für Frieden und Abrüstung

zdf Zehntausende bei bundesweiten Ostermärschen

tagesschau.de Tausende zum Abschluss der Ostermärsche erwartet





Quelle: Deutschlandradio Kultur, 28.03.05 - Kommentar

Ostermarsch 2005, oder: Derzeit ein Ritual

Von Karl-Heinz Gehm

Vorbei, lange her. Heute sind die Zeiten nicht danach. Der Ostermarsch ist in die Jahre gekommen. Mag auch im üblichen Ritual der Bilanzen davon die Rede sein, dass zehntausende Menschen in ganz Deutschland in dutzenden von Städten für Frieden, Abrüstung und soziale Gerechtigkeit demonstriert hätten beim Ostermarsch 2005.

Was sich am frühen Nachmittag etwa in Berlin die Linden hinab bewegte, brav eskortiert von der Polizei, bestaunt von Touristen, war überschaubar. In jeder Hinsicht.

Hinter dem Polizeiwagen an der Spitze des Zuges die Aktivisten von Attac, dann ein einsames PDS-Plakat, eine Hand voll DKP-Embleme, die gibt es auch noch, schließlich einige Versprengte, die sich als Marxisten-Leninisten präsentierten.

500 bis 600 Leutchen, teils mit Kinderwagen oder Fahrrad, das war Osterspaziergang, zwar vom Eise befreit, des Frühlings holden, belebenden Blick aber noch missend. Und nicht nur den.

Kurzum: Ostermärsche heute sind alles andere als machtvoll oder gar beflügelnd Eher sind sie ritualisierte Erinnerung an eine große Vergangenheit, als die Ostermarschierer, die Kinder der Friedensbewegung, durch ihre Kampagnen Hunderttausende mobilisierten und Wirkung erzielen konnten.

Die Kraft der Außerparlamentarischen Opposition aber ist gebrochen.

Sicherlich, in der Wittstocker Heide, wo seit Jahren einige tausend gegen die militärische Nutzung eines Bombenabwurfplatzes demonstrieren, wo selbst die Landesregierung dem Verteidigungsminister Dampf machen möchte, wenn sie denn könnte, dort also ist einiges zu mobilisieren, Prominenz eingeschlossen. Dort bedrängt ein großes Thema die Region.

Ansonsten aber hält sich im Jahre drei nach dem Irak-Krieg die Anziehungskraft der Ostermärsche in Grenzen, ganz zu schweigen von jener Kraft, die zu Zeiten der Nachrüstungsdebatte zu registrieren war.

Die Ostermärsche, so hat es heute einer der Sprecher des Frankfurter Ostermarschbüros erklärt, zeigten ein bleibendes Interesse friedensbewegter Menschen, sich in die aktuellen politischen Auseinandersetzungen einzumischen. So ist es.

Die Resonanz der Ostermärsche indes ist bescheiden. Die Gründe dafür sind weniger in den politischen Themen zu sehen. Die sind für viele bedrückend genug. Nicht die Themen sind uns ausgegangen. Abhanden gekommen ist uns das Einmischen.



Quelle: 28.03.05, 16.18 Uhr

Zehntausende bei bundesweiten Ostermärschen

Berlin (AFP) - Zehntausende Menschen haben bei den Ostermärschen in insgesamt 65 Städten gegen Krieg und Sozialabbau demonstriert. In Frankfurt, Berlin, Hamburg und anderen Orten gingen die Menschen auf die Straße. Im Mittelpunkt stand dabei erneut die Kritik an der US-Politik und dem Irak-Krieg. Die Veranstalter zeigten sich zufrieden mit der Beteiligung. In Berlin protestierten nach Polizeiangaben allerdings nur 500 Menschen gegen Krieg und Gewalt.

Die Ostermärsche spiegelten in ihrer bunten Vielfalt das bleibende Interesse der friedensbewegten Menschen wider, sich in die aktuellen politischen Auseinandersetzungen einzumischen, hieß es in einer in Frankfurt verbreiteten Erklärung der Informationsstelle Ostermarsch. "Wir wollen soziale Gerechtigkeit, zivile Prävention statt Präventivkriege und ein demokratisches Europa", erklärte der Sprecher der Infostelle, Willi van Ooyen.

Das Netzwerk Friedenskooperative erklärte, 60 Jahre nach der Befreiung vom Hitlerfaschismus und dem Ende des Zweiten Weltkrieges knüpften die Kundgebungen an den damaligen untrennbaren Konsens an: Nie wieder Faschismus - nie wieder Krieg. "Die in unserer Gesellschaft immer noch große Skepsis gegenüber Krieg und Militär ist auch ein Verdienst der Friedensbewegung in ihrer wechselvollen Nachkriegsgeschichte", hieß es in einer in Bonn verbreiteten Erklärung.

Im brandenburgischen Fretzdorf waren nach Angaben der Veranstalter am Samstag etwa 7.000 Menschen zusammengekommen, um gegen die Nutzung des dortigen Bombenabwurfplatzes durch die Bundeswehr zu demonstrieren.



Quelle: SF-DRS, 28.03.05, 13.44 Uhr

Berner Ostermarsch gegen Gewalt an Frauen

BERN - Rund 150 Personen haben in Bern an einem Ostermarsch und einer anschliessenden Kundgebung auf dem Münsterplatz teilgenommen. Der Anlass richtete sich gegen die weltweite Gewalt an Frauen.

Nach Angaben der Organisatoren beteiligten sich rund 200 Personen an dem Marsch. Die Polizei sprach von 120 Teilnehmenden. Mit symbolischen Aktionen und Reden wurden Häusliche Gewalt, Frauenhandel und militärische Gewalt gegen Frauen thematisiert.

Zur Bekämpfung des weltweiten Frauenhandels brauche es den Willen der politisch Verantwortlichen, den Opfern in der Schweiz Schutz zu gewähren, sagte Doro Winkler, Sprecherin des Fraueninformationszentrums Zürich (FIZ) laut Redetext. Heute sei es Betroffenen meist unmöglich, nach ihren traumatischen Erlebnissen in Sicherheit Lebensperspektiven zu entwickeln.

Cornelia Schmalz von Amnesty International (AI) rief die Verantwortlichen aus Politik, Kultur und Religion dazu auf, "Zeichen und Taten" gegen Gewaltverbrechen an Frauen zu setzen. Die Menschenrechtsorganisation kämpft seit März 2004 mit einer internationalen Kampagne unter anderem gegen Gewalt an Frauen bei Kriegen und bewaffneten Konflikten.

Hingewiesen wurde auch auf die steigende Zahl von Frauen und Kindern, die bei Häuslicher Gewalt von den Frauenhäusern abgewiesen werden mussten. Im Jahr 2003 fehlte in der Schweiz für 1322 Opfer von Häuslicher Gewalt ein Platz in den Frauenhäusern.

Zur Trägerschaft des Ostermarsches gehören neben AI und FIZ verschiedene weitere Organisationen sowie die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn und die Römisch-katholische Kirche Bern.



Quelle: hr-online Nachrichten, 28.03.05, 16 Uhr

Ostermärsche: Und sie marschieren weiter

Ostermarsch in Hessen: Rund 1.000 Ostermarschierer sind am Montag in Frankfurt und Kassel gegen Krieg und Gewalt auf die Straße gegangen. Zum Abschluss der Ostermärsche in Hessen haben damit deutlich mehr Menschen mitgemacht als am Sonntag.

In Frankfurt beteiligten sich rund 700 Menschen an der Aktion. Nach einem Sternmarsch versammelten sie sich vor dem Römer. Die Aktion stand unter dem Motto "Nein zu Aufrüstung und Krieg, zu Demokratie- und Sozialabbau. Für eine friedliche Welt". "Wir wollen ein demokratisches und soziales Europa des Friedens statt einer EU-Armee", sagte ein Sprecher. Zu den Rednern gehörte unter anderem die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Eva-Maria Stange.

Kundgebung vor dem Kasseler Rathaus

In Kassel waren nach Polizeischätzung rund 350 Demonstranten bei der Kundgebung vor dem Rathaus. Sie kritisierten vor allem die amerikanische Irak-Politik. Die Demonstranten lehnen außerdem den Entwurf für eine EU-Verfassung ab, weil er ihrer Ansicht nach die Aufrüstung fördert. Auch gegen den aktuellen Rüstungsexportbericht der Bundesregierung richtete sich der Protest.

Größte Samstags-Demo in Gießen

Die größte Kundgebung am Samstag fand in Gießen statt. Nach Angaben des Ostermarsch-Büros nahmen daran rund 200 Menschen teil. In Erbach im Odenwald marschierten rund 100 Personen. Am Karfreitag waren bereits rund 250 Ostermarschierer durch Bruchköbel im Main-Kinzig-Kreis gezogen. Zu den Märschen haben die Hanauer Friedensplattform und der DGB aufgerufen.

Mehrheit der Deutschen befürwortet Ostermärsche

Trotz der geringen Teilnehmerzahlen hält eine knappe Mehrheit der Deutschen die Ostermärsche der Friedensbewegung weiter für notwendig. Nach einer am Samstag veröffentlichten Emnid-Umfrage befürworteten 49 Prozent der Befragten, dass diese Demonstrationen vor dem Hintergrund zahlreicher Konflikte weltweit noch immer zeitgemäß seien. Insgesamt 44 Prozent der Befragten gaben dagegen an, sie hielten die Ostermärsche nicht mehr für zeitgemäß.



Quelle: Deutschland, Hörfunk-Nachrichte, 28.03.05, 16 Uhr

Ostermärsche der Friedensbewegung gehen heute zu Ende

Mit Aktionen in zahlreichen Städten gehen die traditionellen Ostermärsche der Friedensbewegung heute zu Ende.

Zu den größten Veranstaltungen in Frankfurt am Main, Hamburg und Berlin werden mehrere tausend Teilnehmer erwartet. Wie in den vergangenen Tagen stehen der Protest gegen den Irak-Krieg und gegen die EU-Verfassung im Mittelpunkt. Gestern hatten sich mehr als zehntausend Menschen an den Aktionen beteiligt. Proteste gab es auch gegen die militärische Nutzung des so genannten `Bombodroms` in der Wittstocker Heide in Brandenburg. Das Verteidigungsministerium will das ehemalige sowjetische Armeegelände wieder als Bombenabwurfplatz nutzen lassen.



Quelle: BR-Radionachrichten, 28. März 2005, 16 Uhr

Tausende Demonstranten bei letzten Ostermärschen

Nürnberg: Zum Abschluss der Ostermärsche der Friedensbewegung sind auch heute wieder bundesweit mehrere Tausend Menschen auf die Straßen gegangen. Zur Abschlusskundgebung in Berlin kamen rund 800 Demonstranten, in Hamburg 1.200, in Frankfurt rund Tausend Menschen. Auch in Nürnberg wurde protestiert: Nach Angaben der Polizei beteiligten sich dort rund 800 Demonstranten. Während ihres Marsches wandten sie sich unter anderem gegen den Irak-Krieg und Auslandskampfeinsätze der Bundeswehr.



Quelle: InfoRadio, rbb, 28.03.05, 16 UHr

Ostermarsch in Berlin

Die traditionellen Ostermärsche sind heute zu Ende gegangen.

Auch am letzten Tag demonstrierten wieder mehr als tausend Menschen. Einer der Schwerpunkte war Berlin.

Rund 700 Anhänger der Friedensbewegung und weiterer Bürgerinitiativen zogen vom Brandenburger Tor zum Alexanderplatz, wo zur Stunde noch ein Fest stattfindet. Der Protest richtet sich gegen den Krieg im Irak und gegen die Arbeitsmarktreformen der Bundesregierung.



Quelle: NDR Info, 28.03.05, 16 Uhr

Ostermärsche in Hamburg und Berlin

Hamburg: Rund 600 Ostermarschierer haben heute in der Hansestadt für Frieden und Abrüstung demonstriert. Nach Polizeiangaben verlief die Veranstaltung ohne Zwischenfälle. Die Teilnehmer an dem traditionellen Ostermarsch protestierten vor allem gegen den Krieg im Irak und mögliche weitere kriegerische Auseinandersetzungen in der Region. Auch in Berlin gingen mehrere hundert Menschen auf die Straße. Sie versammelten sich vor dem Brandenburger Tor. Die Veranstalter hatten bis zu 3.000 Menschen erwartet. Der Ostermarsch mit der größten Beteiligung fand gestern in Brandenburg statt. Mehr als 10.000 Menschen demonstrierten gegen die Nutzung des sogenannten Bombodroms als Luft-Boden-Schießplatz durch die Bundeswehr.



Quelle: swr-online Nachrichten, BaWü, 28.03.05

Ulm: Rund 200 Teilnehmer bei Ostermarsch

Auch am Ostermontag gab es Aktionen der Friedensbewegung im Land. An einem vom Friedensnetzwerk organisierten Ostermarsch in Ulm nahmen nach Veranstalterangaben rund 200 Menschen teil.

Der Zug durch die Innenstadt und die anschließende Kundgebung auf dem Münsterplatz standen unter dem Motto: "60 Jahre danach - von Europa darf nie wieder Krieg ausgehen". Die Redner protestierten gegen die Verfassung der Europäischen Union (EU) und sprachen sich für das Aufstellen eines Denkmals für Deserteure des Zweiten Weltkriegs an einem öffentlichen Platz in der Stadt aus.



Quelle: wdr Hörfunk-Nachrichten, 28.03.05, 11 Uhr

Abschluss der Ostermärsche

Mit Kundgebungen in mehr als 20 deutschen Städten gehen die traditionellen Ostermärsche zu Ende.

In Frankfurt, Hamburg und Berlin erwarten die Veranstalter mehrere tausend Teilnehmer. In Nordrhein-Westfalen gibt es Demonstrationen in Essen, Dortmund, im Bergischen Land und im Münsterland. Thema der Ostermärsche sind vor allem der Irak-Krieg und die Europäische Verfassung. Die Friedensbewegung ist gegen den Verfassungsentwurf, weil sie darin eine Verpflichtung zur Aufrüstung und zu weltweiten Militäreinsätzen sieht.



Quelle: rtr, 28.03.05, 11.09 Uhr

Mehr als zehntausend Teilnehmer an diesjährigen Ostermärschen

Berlin (Reuters) - Weit über zehntausend Menschen haben sich am Sonntag an den traditionellen Ostermärschen der Friedensbewegung beteiligt.

Höhepunkt der Aktionen war eine "Osterwanderung" für die zivile Nutzung des Bombenabwurfplatzes in der Wittstocker Heide bei Fretzdorf in Brandenburg. Die Polizei sprach allein hier von bis zu 10.000 Teilnehmern. Die Bundeswehr will das so genannte Bombodrom, das zu DDR-Zeiten von der sowjetischen Armee genutzt wurde, als Übungsgelände nutzen. Dagegen richten sich seit Jahren Proteste.

Die Veranstalter der Ostermärsche berichteten am Sonntag von Aktionen für Frieden und Abrüstung in mehr als 46 deutschen Städten, darunter auch im Ruhrgebiet und in Leipzig. Die Ostermärsche gehen am Montag mit Kundgebungen unter anderem in Berlin, Hamburg, Dortmund, Frankfurt, Nürnberg und Ulm zu Ende.



Quelle: ap, 28.03.05, 14.40 Uhr

Zehntausende demonstrierten für Frieden und Abrüstung

Frankfurt/Main (AP) Zehntausende Menschen haben an den Osterfeiertagen in ganz Deutschland für Frieden, Abrüstung und soziale Gerechtigkeit demonstriert. Im Mittelpunkt der traditionellen Ostermärsche der Friedensbewegung in 65 Städten stand die Kritik an den USA und der weiterhin angespannten Lage im Irak. Eine der größten Einzeldemonstrationen fand am Sonntag in Nordbrandenburg statt: Mehr als 6.000 Kriegsgegner protestierten dort gegen die militärische Nutzung des so genannten Bombodroms auf der Wittstocker Heide.

Insgesamt beteiligten sich nach einer Schätzung der Veranstalter mehr als 30.000 Menschen an den Kundgebungen, Gottesdiensten und Fahrradstafetten, mit der die Friedensbewegung von Karfreitag bis Ostermontag auf ihre Anliegen aufmerksam machte. Die Demonstranten verlangten von der Bundesregierung mehr Distanz zu den USA und den Kampf gegen den internationalen Terrorismus. Zudem forderten sie eine Ächtung des Irak-Krieges und wandten sich gegen den Entwurf für eine Europäische Verfassung, in dem sie eine «Verpflichtung zur weiteren Aufrüstung und zur Kriegsführung in aller Welt» sieht.

Traditionell werden die Aktionen von gewerkschaftlichen, kirchlichen und umweltpolitischen Initiativen durchgeführt. Die Veranstalter zeigten sich mit der Beteiligung an den Aktionen zufrieden. Die Ostermärsche zeigten ein «bleibendes Interesse friedensbewegter Menschen, sich in die aktuellen politischen Auseinandersetzungen einzumischen», erklärte der Sprecher des Ostermarschbüros, Willi van Ooyen, am Montag in Frankfurt am Main.

In Nordbrandenburg forderten die Demonstranten am Sonntag Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) zum Verzicht auf den ehemals sowjetischen Übungsplatz Bombodrom auf. Der Chef der Brandenburger Staatskanzlei, Clemens Appel, forderte Struck auf, die Pläne der Bundesregierung zu überdenken. Nach dem Willen des Verteidigungsministeriums soll die Luftwaffe auf dem Übungsgelände wieder den Abwurf von Bomben trainieren.

«Den Menschen in der Region ist eine weitere Unsicherheit über das Schicksal der Heide nicht zuzumuten», erklärte der SPD-Politiker mit Blick auf die seit 15 Jahren andauernden Proteste. An der Demonstration nahmen auch der stellvertretende Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern, Wolfgang Methling, der Wittenberger Theologe Friedrich Schorlemmer und der als «Tatort»-Kommissar bekannte Schauspieler Peter Sodann teil.

Zum Abschluss ihrer Aktionen hatte die Friedensbewegung am Montag zu Kundgebungen in mehr als 20 deutschen Städten aufgerufen. Zu den größten Veranstaltungen in Frankfurt am Main, Hamburg, Berlin, Nürnberg und Kassel versammelten sich erneut mehrere tausend Menschen.



Quelle: zdf.de, 28.03.2005, 16 Uhr

Zehntausende bei bundesweiten Ostermärschen

Kundgebungen in 65 Städten

Zehntausende Menschen haben bei den diesjährigen Ostermärschen in insgesamt 65 Städten gegen Krieg und Sozialabbau demonstriert. In Frankfurt, Berlin, Hamburg und anderen Orten gingen die Menschen auf die Straße. In der Hauptstadt sprach die Polizei von 500 Teilnehmern bei der Kundgebung am Montag.

Im Mittelpunkt stand dabei erneut die Kritik an der US-Politik und dem Irak-Krieg. Im brandenburgischen Fretzdorf kamen nach Angaben der Veranstalter am Samstag etwa 7000 Menschen zusammen, um gegen die Nutzung des dortigen Bombenabwurfplatzes durch die Bundeswehr zu demonstrieren. Die Veranstalter zeigten sich zufrieden mit der Beteiligung.

"Soziale Gerechtigkeit"

Die Ostermärsche spiegelten in ihrer bunten Vielfalt das bleibende Interesse der friedensbewegten Menschen wider, sich in die aktuellen politischen Auseinandersetzungen einzumischen, hieß es in einer in Frankfurt verbreiteten Erklärung der Informationsstelle Ostermarsch. "Wir wollen soziale Gerechtigkeit, zivile Prävention statt Präventivkriege und ein demokratisches Europa", erklärte der Sprecher der Infostelle, Willi van Ooyen.Das Netzwerk Friedenskooperative erklärte, 60 Jahre nach der Befreiung vom Hitlerfaschismus und dem Ende des Zweiten Weltkrieges knüpften die Kundgebungen an den damaligen untrennbaren Konsens an: Nie wieder Faschismus - nie wieder Krieg. "Die in unserer Gesellschaft immer noch große Skepsis gegenüber Krieg und Militär ist auch ein Verdienst der Friedensbewegung in ihrer wechselvollen Nachkriegsgeschichte", hieß es in einer in Bonn verbreiteten Erklärung.

Prominente gegen Bombodrom

Bei der Kundgebung im brandenburgischen Fretzdorf forderten auch der Theologe Friedrich Schorlemmer und der Schauspieler Peter Sodann einen Verzicht auf den Bombenabwurfplatz, an dem die Bundeswehr nach wie vor festhält. In Brandenburg setzen sich Bürgerinitiativen, betroffene Gemeinden und Hoteliers seit Jahren dagegen zur Wehr.

Das 12.000 Hektar große Bombodrom in der Kyritz-Ruppiner-Heide war nach dem Zweiten Weltkrieg über Jahrzehnte hinweg von der sowjetischen Armee als Übungsgelände genutzt worden. Nach den Plänen des Verteidigungsministeriums sollen dort in Zukunft Bundeswehrpiloten im Tiefflug den Zielabwurf üben. Vor allem wegen des Fluglärms, der den Tourismus in der Region beeinträchtigen könnte, sind derzeit mehrere Klagen gegen die Nutzung des Gebiets durch die Bundeswehr anhängig.Zivile Nutzung gefordert

In Gardelegen in der Colbitz-Letzlinger Heide beteiligten sich nach Angaben der dortigen Initiative etwa 200 Menschen an dem Ostermarsch. In Städten wie Essen und Bochum sowie auf Rügen setzte die Friedensbewegung zudem am Sonntag ihre Ostermärsche fort, die am Montag noch einmal einen Höhepunkt erreichen sollten.

Die Colbitz-Letzlinger Heide in Sachsen-Anhalt wurde bis 1945 von der Wehrmacht als Schießplatz genutzt. Nach Kriegsende übernahmen die sowjetischen Besatzungtruppen das Areal und nutzten es bis zu ihrem Abzug 1994 als Truppenübungsplatz. Gegen den Willen der Landesregierung übernahm anschließend die Bundeswehr einen Teil des Geländes. Die Ostermarschierer verlangen seit Jahren eine zivile Nutzung des gesamten Geländes.

Mit Material von AFP



Quelle: tagesschau.de, 28.03.05, 15 Uhr

Aufruf der Friedensbewegung

Tausende zum Abschluss der Ostermärsche erwartet

Tausende Demonstranten haben in den vergangenen Tagen bereits an kleinen und großen Veranstaltungen der Friedensbewegung teilgenommen. Heute finden die traditionellen Ostermärsche mit Kundgebungen in den Großstädten Berlin, Hamburg und Frankfurt am Main ihren Abschluss.

In Berlin erwarten die Veranstalter bis zu 3000 Menschen. Zu der Aktion, die sich auch gegen die "Agenda 2010" der Bundesregierung und die "Hartz"-Reformen richtet, haben die Friedenskoordination Berlin und das Berliner Sozialbündnis aufgerufen.

Protest gegen Bombodrom am OstersonntagInsgesamt fanden in den vergangenen Tagen an 46 Orten Ostermärsche statt, gestern unter anderem in Leipzig, im Ruhrgebiet und auf Rügen. Schwerpunkt war am Ostersonntag aber wie in den vergangenen Jahren der Protest gegen den geplanten Bombenabwurfplatz der Bundeswehr in der Kyritz-Ruppiner Heide zwischen Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Mehrere tausend Menschen protestierten im brandenburgischen Fretzdorf gegen das so genannte "Bombodrom".

Schorlemmer fordert friedliche Nutzung des ArealsZum Auftakt forderte Pfarrer Friedrich Schorlemmer die friedliche Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide. Mit der Kundgebung soll auch der Gruppenantrag von Bundestagsabgeordneten gegen die Wiederinbetriebnahme des Areals unterstützt werden. Trotz jahrelangen Widerstands von Bürgerinitiativen und zahlreicher Gerichtsverfahren hält Verteidigungsminister Peter Struck an der militärischen Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide fest.



E-Mail: friekoop@bonn.comlink.org

Website: www.friedenskooperative.de
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