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2006


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Ostermärsche und -aktionen 2006

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Bundesausschuss Friedensratschlag zieht positive Bilanz

Ostermärsche 2006: Überall präsent

Bundesausschuss Friedensratschlag



="#000000">Aktionen in nahezu 100 Orten



Gut besuchte Abschlusskundgeungen in mehreren Großstädten



"Kein Krieg gegen Iran!"



Massive Kritik an Bundesregierung


Zum Abschluss der diesjährigen Ostermärsche stellt der Sprecher des Bundesauschusses Friedensratschlag fest:

Kassel, 17. April 2006 - Mit den diesjährigen Osteraktionen kann man sehr zufrieden sein. Es war nie die große Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die bei den seit 47 Jahren durchgeführten Ostermärschen ins Gewicht fielen, sondern ihre Präsenz in vielen Städten, Ortschaften und Regionen des Landes. Wenn an den drei Ostertagen (es gab vereinzelte Osteraktionen auch schon Tage davor) in nahezu 100 Orten, darunter fast allen Großstädten, Friedensveranstaltungen unter freiem Himmel stattfinden, an denen sich zwischen 20 (Leipzig) und 12.000 Menschen (Kyritz-Ruppiner Heide) beteiligen, zeugt das von der ungebrochenen Vitalität der Friedensbewegung.

Bemerkenswert in diesem Jahr war die Zunahme der Veranstaltungen. Waren im vergangenen Jahre nicht einmal 70 Ostermärsche durchgeführt worden, so meldet dieses Mal das zentrale Ostermarschbüro in Frankfurt am Main mehr als 80 Osteraktionen - von mehrtägigen Wanderungen über Fahrraddemos und sogar einem Autokorso (von Magdeburg zur Colbitzer Heide) bis zu Kundgebungen und Friedensfesten. Zählt man die Orte dazu, welche von den Routen der Ostermärsche berührt wurden, dann waren es insgesamt sogar knapp 100.

Die größten Kundgebungen fanden zum Abschluss der Ostermärsche am Ostermontag in Frankfurt a.M., Hamburg, Dortmund, Berlin, Nürnberg und Kassel statt. In Kassel ließ der dortige Oberbürgermeister Bertram Hilgen (SPD) ein Grußwort verlesen, in dem er sich für eine atomwaffenfreie Welt einsetzte.

Charakteristisch für die Ostermärsche ist ihre thematische Vielfalt. Die Themen beziehen sich häufig auf lokale/regionale Probleme (z.B. Militäreinrichtungen, Truppenübungsplätze) und geben nicht selten Einblick in die politischen Schwerpunkte der jeweils organisierenden lokalen Friedensinitiative. Dennoch spiegeln sie auch immer die zentralen politischen Anliegen der Friedensbewegung wider. In diesen Tagen war das vor allem die Warnung vor einem neuerlichen Krieg im Mittleren Osten. Dass kein Krieg gegen Iran geführt werden dürfe - gleichgültig wie die Rolle des iranischen Regimes eingeschätzt wird -, ist die gemeinsame Haltung der Friedensbewegung hier zu Lande. Der Bundesregierung und der Europäischen Union wird vorgeworfen, zur Eskalation im Konfklikt mit dem Iran beizutragen anstatt ihn zu entschärfen.

Eine negative Rolle spielt nach Meinung der Friedensbewegung die Bundesregierung auch im israelisch-palästinensischen Konflikt. Wer die gewählte palästinensische Regierung isoliert, arbeitet jenen in die Hände, die an einer Eskalation des Konflikts interessiert sind - auf beiden Seiten. Sicherheit für Israel, auch das war Thema bei vielen Ostermärschen, kann nur nachhaltig hergestellt werden, wenn das palästinensische Volk ihr Recht auf Eigenstaatlichkeit und auf ein Ende der Besatzung einlösen kann.

Bei allen Ostermärschen wurden die Planungen der Bundesregierung kritisiert, Bundeswehr künftig auch im Inneren einzusetzen. Einer entsprechenden Grundgesetzänderung werde die Friedensbewegung Widerstand entgegensetzen. Statt Aufrüstung und Auslandseinsätze der Bundeswehr forderten die Friedensdemonstranten, das dafür notwendige Geld besser da einzusetzen, wo es dringender gebraucht wird: für die Bildung, den Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit und zum Erhalt der sozialen Sicherungssysteme.

Für den Bundesausschuss Friedensratschlag:

Peter Strutynski (Sprecher)



E-Mail: peter.strutynski@gmx.de

Website: www.uni-kassel.de/fb5/frieden/Welcome.html
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