Ostermärsche und -aktionen 2009

update:
16.04.2009


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Ostermärsche und -aktionen 2009

 Reden/Kundgebungsbeiträge

Rede beim Ostermarsch BaWü 2009 am 4. April in Kehl

Sehr verehrte Friedensfreundinnen und Freunde,
liebe Kolleginnen und Kollegen

Andreas Kirchgeßner (in Kehl)



- Es gilt das gesprochene Wort -



Herzlich willkommen zum diesjährigen baden-württembergischen Ostermarsch hier in Kehl und ich freue mich, dass ihr trotz aller Einschränkungen und Behinderungen im Zug- und Straßenverkehr dennoch so zahlreich gekommen seid. Herzlichen Dank an alle.

Es ist mir eine Freude vom Friedensbündnis eingeladen worden zu sein, hier die Eröffnungsrede zu halten. Als aktiver Gewerkschaftsfunktionär hier in der Region weiß ich nur zu gut: Sozialabbau und Militarisierung sind eng miteinander verknüpft. Dies erfahren wir in immer stärkerem Maße auch am eigenen Leib.

Wir treten hier an, weil wir uns für Frieden und Demokratie einsetzen. Frieden und Demokratie sind unverzichtbare Vorraussetzungen eine Entwicklung in Gang setzen zu können, damit wir solidarische Gesellschaften aufbauen können.

Wir treten hier an, weil wir denken, dass es zum 60-jährigen Bestehen der NATO nichts, aber auch gar nichts zu feiern gibt. Und ich hoffe, dass dieser Tag ein Anfang ist, endlich einen Grabstein auf dieses Militärbündnis zu setzen.

Die Nato ist ein Produkt des Kalten Krieges, die Nato wurde damals vor der Bildung des damaligen Warschauer Paktes gegründet. Mit der NATO wurde trotz der Lehren aus den 2 Weltkriegen im 20. Jahrhunderts wieder ein irrsinniger Rüstungswettlauf eingeleitet und es wurden Feindbilder kreiiert.

Im Feindbilder kreiieren, da ist die NATO groß. Diese Feindbilder braucht sie, um ihre wahren Ziele zu verbergen. Sie gibt vor, sich weltweit für die Menschenrechte einzusetzen und den Terrorismus zu bekämpfen. Das tut sie nicht, im Gegenteil " sie geht terroristisch vor, sie zerstört ganze Länder, zerbombt Krankenhäuser, zerbombt jegliche soziale Strukturen und bringt über die Zivilbevölkerungen Angst, Elend und Tod - sie bringt keine Menschenrechte.

Die Wahrheit ist doch vielmehr: Die NATO ist dazu da, den Weg frei zu machen, auch gegen den Willen anderer um für die Industrienationen an die Rohstoffe zu kommen und sich die jeweiligen Länder als Markt gefügig zu machen.

Obama, Merkel und wie sie alle heißen, für die ist die NATO eine kapitalistische Investition. Krieg und Militär sind immer mehr das Werkzeug für die kapitalistische Wirtschaftsweise. Die NATO ist die Vorhut der Konzerne, nämlich erst mal alles zu zerstören. Die Konzerne bekommen dann die Aufträge die Länder in ihrem Sinne und für ihre Funktionsweise wieder aufzubauen.

Die NATO gehört abgeschafft. Wirkliche Friedensstiftung in aller Welt geht nur durch eine gestärkte UNO.

Die UNO gilt es zu stärken und sich für ihre Milleniumsziele stark zu machen. Diese beinhalten u.a. Hunger, Elend zu beseitigen, mehr zu tun gegen Aids und Malaria, Zugang für alle zu sauberem Wasser und eine bessere Gesundheitsversorgung, die Kinder- und Müttersterblickeit drastisch zu senken.

Laut Planung durch die UNO - sind dafür pro Jahr ca. 40 bis 60 Mrd. jährlich nötig. Dies sind nicht einmal 5% der weltweiten Rüstungs- und Militärausgaben von knapp 1.400 Mrd. Dollar.

Und die Nato braucht von diesen 1.400 Mrd. mehr als 65%.

Die Nato hat nichts mit Frieden, Demokratie, Gerechtigkeit oder gar Menschenwürde gemein.

Was mich aufregt, sind neben den vielen Einschränkungen hier vor Ort, aber auch die bewusste von den Behörden in die Medien vorgetragene Selektion des Protestes, da die guten Demonstranten, da die bösen Demonstranten. Es ist nur das alte Muster: Teile und herrsche.

Wir werden uns besonnen, gewaltfrei und mit Würde für unsere Ziele einsetzen. Geben wir keinen auch nicht staatlichen Provokateuren die Möglichkeit, Konflikte gewalttätig ausufern zu lassen.

Hier auch der Appell an die Polizistinnen und Polizisten. Achtet auf eure Kolleginnen und Kollegen, dass sie nicht - z.B. durch Nervosität eskaliert handeln.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen einen erfolgreichen Verlauf.

Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit.



Andreas Kirchgeßner ist vorsitzedner des DGB Ortsverbandes Kehl-Hanauerland.r

E-Mail: solylibertad (at) web (Punkt) de
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