Netzwerk Friedenskooperative



Bush-Besuch im Mai 2002


vom:
22.05.2002


 nächster
 Artikel

Bush-Besuch im Mai 2002:

  Aktuelles / PM

Pressemitteilung 22. Mai 2002

Bush-Interview und undankbare Demonstranten

Netzwerk Friedenskooperative

Das ARD-Interview im Vorfeld des Besuches von US-Präsident Bush in der Bundesrepublik bestätigt erneut die Notwendigkeit der Protestaktionen gegen die Politik der US-Administration, die heute mit Mahnwachen, Kundgebungen und Demonstrationen in vielen Städten der Republik fortgesetzt werden.


Die Aufforderung des US-Präsidenten nach einem gemeinsamen Vorgehen gegen den Irak bedeutet nach US-Lesart die deutsche Teilnahme an einem neuen Golfkrieg, bei dem wieder zigtausende zivile Opfer bereits einkalkuliert sind. Der geplante völkerrechtswidrige Militärschlag würde nicht nur die Region in ein unkalkulierbares Chaos stürzen sondern das Ende aller weltweiten Gemeinschaft im Bemühen um die Eindämmung und Bekämpfung islamistischen Terrorismus provozieren. Neuer Hass und neuer Terror würde regelrecht herbeigebombt.

Die bisher windelweich vorgebrachten Bedenken der Bundesregierung gegen ein solches Abenteuer reichen spätestens jetzt nicht mehr aus, wo die Kriegsplanungen offenbar konkreter werden und Präsident Bush sich anschließend in Russland die Stillhalteversicherung von Präsident Putin holen will. Jetzt müssen Freunde und Verbündete offen und undiplomatisch widersprechen.

Bei den Aktionen der Friedensgruppen und GlobalisierungskritikerInnen am heutigen Abend wird von der Bundesregierung eine definitive Absage an jede Unterstützung zu einem neuen Golfkrieg und der sofortige Abzug der in Kuweit bereit stehenden deutschen Spührpanzer "Fuchs" gefordert. Angekündigt wird bereits gewaltfreier Widerstand im Fall eines Irak-Krieges. Eine Gruppe von FriedensaktivistInnen sammelt Selbstverpflichtungserklärungen von Menschen, die ihre Beteiligung an Protesten und/oder Aktionen Zivilen Ungehorsams an US-Militäreinrichtungen ankündigen.

Schon auf der großen Berliner Kundgebung vom Dienstag Abend ist der beliebte Vorwurf des "Antiamerikanismus" zurückgewiesen worden. Die Protestaktionen sind nicht "undankbar" sondern weisen gemeinsam mit ähnlichen Stimmen aus den USA auf für alle gefährliche Fehlentwicklungen der westlichen Politik hin - in Globalisierungsfragen wie bei der fatalen und kontraproduktiven "Bekämpfung" von Terror durch Krieg. Stattdessen könnte gerade Präsident Bush durch entsprechenden Druck für eine gerechte Friedenslösung hauptsächlich auf die israelische Regierung einen der gefährlichsten Brandherde löschen helfen, damit westliche Politik in der islamischen Welt glaubwürdiger machen und so einen entscheidenden Beitrag zu Wegen aus der Gewaltspirale leisten. Dies muss der dringende Rat befreundeter Regierungen an die Supermacht sein.

 zum Anfang


Bush-Besuch im Mai 2002
Eine gewiss unvollständige Liste der Protestveranstaltungen zum Bush-Besuch findet sich unter http://www.friedenskooperative.de/bushterm.htm.


Manfred Stenner (Geschäftsführer des Netzwerk Friedenskooperative)

E-Mail:   friekoop@bonn.comlink.org
 zum Anfang

 nächster
  
Artikel

       

Bereich

 Themen 

Die anderen Bereiche der Netzwerk-Website
         
Netzwerk   F-Forum  Termine  Jugo-Hilfe Aktuell