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vom:
11.10.2001

update:
31.10.2001


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Pressemitteilung des BSV vom 11.10.2001

Frieden im Nahen Osten statt Bomben auf Afghanistan

Bund für Soziale Verteidigung BSV

Im Nahen Osten könnte der Schlüssel für ein nachhaltiges Zurückdrängen des Terrorismusproblemes liegen, meinte der Bund für Soziale Verteidigung in einer am Freitag veröffentlichten Stellungnahme. Leider werde dieser Aspekt in der derzeitigen Diskussion um die Terrorbekämpfung nahezu ausgeblendet.

"Es sollte doch auch den Strategen und Planern in Washington und London auffallen, dass ihre Gegner immer wieder den Bezug zur israelischen Besetzung der palastinensischen Gebiete und den andauernden Unfrieden dort herstellen. Dies ist weit mehr als nur Rhetorik - der Nahostkonflikt ist ein tief verwurzeltes Trauma für große Teile der islamischen Welt", vertrat der Bund für Soziale Verteidigung (BSV). Es sehe so aus, als ob die Regierung Scharon nicht wirklich bereit sei, den vereinbarten Waffenstillstand einzuhalten, sondern weiterhin auf gewaltsame Repression setze. Dies sei aber der beste Weg, den Hass in der Region weiter zu schüren und würde - zusammen mit den Bombenangriffen auf Afghanistan - nur noch mehr junge Menschen den Terrororganisationen in die Hände treiben.

Es sei eine der Grunderkenntnisse jeder Konfliktanalyse, dass Konfliktparteien fast immer unterschiedliche Wahrnehmungen der Ursachen eines Konfliktes haben. Für eine Konfliktbearbeitung müssen diese verschiedenen Wahrnehmungen zunächst einmal hingenommen werden. "Die Kunst der konstruktiven Konfliktbearbeitung besteht gerade darin, die unterschiedlichen Positionen der Konfliktparteien festzuhalten und dann nach den dahinter stehenden Bedürfnissen und Interessen zu fragen. Sicherheit und Identität sind zwei solcher Bedürfnisse, und solange diese im Nahen Osten von israelischer wie palästinensischer Seite ständig in Frage gestellt und verletzt werden, werden weder Antisemitismus in der islamischen Welt noch letztlich der unter anderem mit Bekämpfung des `Feindes Israel und seiner Verbündeten` begründete Terror aufhören".

Statt durch die anhaltenden Militärschläge der afghanischen Bevölkerung immer mehr Leid zuzufügen, sei es an der Zeit, eine Denkpause einzulegen und sich mit der Frage zu befassen, wie erreicht werden könne, dass die Terrororganisationen, die für die Anschläge in New York und Washington verantwortlich waren, ihre Unterstützung und damit auch ihren Nachwuchs verlören. ,,Ein konsequentes Einsetzen für eine Friedenslösung im Nahen Osten ist dabei ein wichtiger, wenngleich natürlich nicht der einzige Schritt. Warum wird Israel nicht endlich gedrängt, die zahlreichen UN-Resolutionen, die die Besetzung der palestinensischen Gebiete als unrechtmäßig anklagen, zu befolgen? Warum wird nicht die Entsendung einer internationalen zivilen Mission nach Vorbild der OSZE-Kosovo Verification Mission zur Überwachung des Waffenstillstandes ins Gespräch gebracht? Die schon vorhandene internationale Beobachtermission in Hebron könnte hierfür den organisatorischen Kern stellen", schrieb der BSV.

Der Bund für Soziale Verteidigung verurteilt die Militärschläge der USA und Großbritanniens als Menschenrechtsverletzung und setzt sich für gewaltfreie Konfliktlösungen und Gewaltprävention ein.



E-Mail: soziale_verteidigung@t-online.de

Website: www.soziale-verteidigung.de
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