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 Editorial

Editorial

Martin Singe

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Atomkatastrophe von Japan hat dem thematischen Schwerpunkt dieses FriedensForums unvorhergesehen sehr traurige Aktualität verliehen. Wir hatten den Schwerpunkt unter dem Gesichtspunkt "25 Jahre Tschernobyl" geplant. Viele Ostermärsche wollten auch aus diesem Anlass zu den AKW-Standorten ziehen um für den sofortigen Ausstieg zu demonstrieren. Nun wird der Protest um so dringlicher - und spontan hat es ja schon eine neue Welle breiter Proteste an vielen Orten gegeben. AKWs abschalten - Atomwaffen abschaffen! Das wäre die einzig angemessene Lehre aus dem Super-GAU.

Gleichzeitig überschlagen sich die Ereignisse in den arabischen Ländern. Unerträglich ist der mörderische Umgang der Herrschenden in Libyen und Bahrain mit den Protesten - und dennoch verbietet sich nach unserer Überzeugung eine militärische Intervention der NATO-Staaten. Andere Formen der Solidarität mit den Aufstandsbewegungen sind vonnöten, vor allem auch intensive Hilfe für die Flüchtlinge. Eine Einschätzung von Stephen Zunes zu Ägypten und Kommentare zu Libyen greifen diese Thematik auf.

Nach dem Rücktritt des Plagiatsministers zu Guttenberg geht die Bundeswehrreform noch einmal durch die Revision. Friedenspolitisch wird sich dabei nichts zum Besseren wenden. Als Erfolg kann aber jetzt schon verbucht werden, dass sich die Bundeswehr bei der Freiwilligenwerbung verkalkuliert hat. Die Planer bekommen kalte Füße: Bislang haben sich noch lange nicht so viele Freiwillige gemeldet, wie vorgesehen. So muss der Propaganda-Haushalt der Bundeswehr noch einmal erhöht werden. Intensivieren wir die Kampagnen gegen die Rekrutierungen und gegen die Bundeswehr-Propaganda, die an vielen Orten schon sehr erfolgreich angelaufen ist!

Die Kooperation für den Frieden hatte im Frühjahr zwei sehr erfolgreiche Konferenzen organisiert, eine zum Nahost-Konflikt, die andere mit VENRO (entwicklungspolitische Gruppen) zu Afghanistan. Wir berichten über Ergebnisse und Einschätzungen.

Anregende Lektüre und erfolgreiche Ostermärsche!

Für die Redaktion
Martin Singe


P.S.: Der Versand des Heftes erfolgt diesmal sehr viel später als geplant. Dies ist der hohen Belastung des Büros durch die Mitorganisation der vielen Protestaktionen geschuldet. Wir bitten um Verständnis.





E-Mail: martinsinge (at) grundrechtekomitee (Punkt) de
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