Erstellt: Mai 1998 nächster Artikel | FriedensForum 3/1998 Jugendforum der DIG Christine Mähler und Anke Niemeier "Was, Du fährst nach Israel? - Ist Dir das nicht zu gefährlich?" Wie oft hört man diese oder ähnliche Fragen, wenn man von einer Reise nach Israel erzählt. Durch Berichte der Medien über Probleme aus dem Nahen Osten scheint Israel als Ort von Terroranschlägen und Konflikten zwischen Israelis und Palästinensern jedem bekannt zu sein. Hierzu im Kontrast stehen Äußerungen von Israel-Reisenden, die sich über die strengen Sicherheitskontrollen und den mit ihnen verbundenen Aufwand auf dem Ben Gurion-Flughafen bei Tel Aviv beklagen. Es ist anscheinend auch möglich, Besonderheiten Israels weitgehend zu ignorieren und dementsprechend kein Verständnis für besondere Sicherheitsvorkehrungen zu entwickeln. Diese beiden Standpunkte spiegeln nur einen kleinen Ausschnitt dessen, was Israel-Reisende bewegen kann. Das und vieles mehr an Eindrücken, Erfahrungen, Inhalten und Aufgaben ist Bestandteil der Arbeit des Deutsch-Israelischen Jugendforums, der seit 1987 bestehenden Jugendorganisation der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) e.V.. Erklärte Aufgabe der 1966 gegründeten Deutsch-Israelischen Gesellschaft ist, "die Beziehungen zwischen Deutschland und Israel in allen Fragen des öffentlichen und kulturellen Lebens zu vertiefen" (satzung der DIG). Sie dient der Förderung von internationaler Verbundenheit, Toleranz und Völkerverständigung, insbesondere im Nahen Osten. Unser Selbstverständnis Wir verstehen uns als offenes Forum für junge Menschen im Alter von 16 bis 35 Jahren, die Interesse an Israel, seinen Menschen, seiner Geschichte und Kultur haben. | |
zum Anfang | In unterschiedlicher Weise sind unsere Mitglieder und Freunde mit Israel verbunden: Durch touristische Reisen ins Land, Studium in Israel oder anderweitig angestoßenes Interesse teilen wir den Wunsch, uns kontinuierlich über israelbezogene Themen auszutauschen. Zentrale Inhalte sind hierbei die politische, gesellschaftliche, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung in Israel und der Region des Nahen Ostens ebenso wie die Entwicklung und die Geschichte der deutsch-israelischen Beziehungen.
Inhaltlich sind wir uns des besonderen Charakters der deutsch-israelischen Beziehungen bewußt: Die Beschäftigung mit gegenwärtigen Fragen der Beziehungen beider Länder kann nur vor dem Hintergrund eines Wissens um den Massenmord an Millionen von Juden durch Deutsche geschehen. U.a. diese Geschichte veranlaßt uns zu verantwortlichem Handeln gegen die Benachteiligung von Minderheiten, gegen Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus und für die Erhaltung demokratischen Denkens und Tuns in Deutschland. Die Struktur des Deutsch-Israelischen Jugendforums Das Jugendforum besteht sowohl auf regionaler als auch auf Bundesebene. Die Arbeit des Jugendforums wird hauptsächlich in den Regionalforen geleistet. In verschiedenen Städten über ganz Deutschland verteilt organisieren die Foren Vorträge und Seminare, betreuen Infostände, nehmen an Demonstrationen und Mahnwachen teil, verfassen Leserbriefe und Pressemitteilungen und treffen sich regelmäßig zu gegenseitigem Austausch, Planung und Auswertung ihrer Aktivitäten. Unsere Arbeit Unsere Arbeit basiert auf dem freundschaftlichen Verhältnis und der persönlichen Verbundenheit mit unserer Partnerorganisation, dem Israelisch-Deutschen Jugendforum in Tel Aviv, sowie mit anderen Organisationen und Menschen in Israel. In der Verbundenheit mit Israel und seinen Menschen unterstützen wir die Bemühungen um Verständigung zwischen Israel und seinen Nachbarstaaten und -völkern. Der Schwierigkeit der deutschen Position im Spannungsfeld nahöstlicher Interessen sind wir uns bewußt, - wo wir können, unterstützen wir verständigungs- und friedensorientierte Ansätze durch die Zusammenarbeit auch mit arabischen oder/und palästinensischen Organisationen, die das Existensrecht Israels uneingeschränkt anerkennen. Kontaktadressen: DIG Jugendforum: Vorsitzende: Christine Mähler, Senefelder Str. 29 A, 10437 Berlin, Tel./Fax: 030/44057944. DIG-Geschäftsstelle: Kaiserplatz 5, 53113 Bonn, Tel.: 0228/223001, Fax: 0228/261350 aus: Informationen Weiterbildung in Nordrhein-Westfalen 2/98 | |
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nächster Artikel | Einige weitere Texte (per Zufallsauswahl) zum Thema Nahost, Israel/Palästina: FF3/98 - Deutsche Linke und Israel FF3/98 - Deutsch-Israelischer Arbeitskreis FF3/98 - Die Tragödie der Palästinenser FF3/98 - Wer totgesagt wird FF3/98 - Nahostkonflikt auch ums Wasser FF3/98 - Zeitleiste Förderpreis der EAK für Yesh Gvul |