Komitee für Grundrechte
und Demokratie



Andreas Buro wird 75


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Andreas Buro wird 75

 



Jiyanek bash u dirj Andreas!

Memo Sahin

Nelson Mandela, der ein hartes Leben hinter Gittern des Apartheidregimes verbrachte und gerade im Juli seinen 85. Geburtstag feierte, änderte das Gesicht der Welt und zeigte, dass man mit einer "butterweichen" Politik das brutalste Machtwerk durchlöchern und zu gewaltigen Zugeständnissen bewegen kann.

Bill Clinton, Ex-Präsident einer Supermacht, die jahrzehntelang den Unterdrückungsapparat in Südafrika politisch, militärisch, diplomatisch und wirtschaftlich unterstützte, sagte über den "butterweichen" Mann aus Südafrika, dem Idol der Freiheitsbewegung und Symbol für Prinzipientreue, Geduld und Ausdauer; "Du hast uns die Freiheit der Vergebung gelehrt und die Macht der Bescheidenheit gezeigt" (FR, 21.7.03).

Ein anderer Mensch, nicht so fern und unter uns, Andreas Buro, der vor etwa 10 Jahren zum Krieg in der Türkei und zur Kurdenfrage einen "butterweichen" Text schrieb, wird am 15. August 75 Jahre alt. Er sagte: "Freundschaft zur Türkei kann in dieser historischen Situation nur heißen, ihrer großen Gesellschaft aus Türken, Kurden, Armeniern, aus Moslems, Christen und vielen anderen Völkern und Religionen beizustehen, um Gespräche und Verhandlungen für das zukünftige friedliche Zusammenleben endlich beginnen zu lassen. Helfen wir alle mit, damit die Vernunft siegt, damit die seit Jahrhunderten bestehende Freundschaftsbrücke zwischen Kurden und Türken nicht weiter zerstört wird, die zivilen Kräfte sich stärken und Frieden, der Wunsch der großen Mehrheit dieser Völker, Wirklichkeit werden kann".

Jene, die ihn wegen diesem "butterweichen" Text kritisierten und sich von der Friedenskampagne
"Schweigen tötet, Frieden jetzt!" zurückzogen, haben schonlängst das Feld verlassen.

Der Dialog-Kreis, der im März 1995 mit dem Aufruf
"Krieg in der Türkei - Die Zeit ist reif für eine politische Lösung!" einen breiten Kreis von etwa 150 prominenten Menschen aus Politik, Kultur und Wissenschaftzusammenbrachte, ist heute durch seine kontinuierliche Friedens- und Vermittlungsarbeit, durch Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit ein fester Begriff, nicht nur hier in der türkisch-kurdischen Kommunity und interessierten Kreisen, sondern auch in der Türkei.

Das Memorandum des Dialog-Kreises zu einer Politik der Menschenrechte und Versöhnung, das aus der Feder von Andreas stammte, hat er im Dezember 2002 in Ankara dem heutigen Premierminister der Türkei, Recep Tayyip Erdogan, eigenhändig überreicht und ihm die ersten Schritte einer Friedens- und Versöhnungspolitik im türkisch-kurdischen Konflikt erläutert.

In dieser Eigenschaft war er der erste Europäer, der wagte, einem Staatsmann in der Türkei so etwas zuüberreichen und mit ihm über das Tabuthema der Türkei, "die Kurdenfrage", zu diskutieren.

Jetzt will Andreas das begonnene Projekt mit der zweiten Folge, Seance wieder in Ankara im Herzen der Türkei fortsetzen. Mit einer Konferenz zum gleichen Thema will er türkische und kurdische Politiker sowie Intellektuelle zusammenbringen und Rahmenbedingungen für eine gemeinsame "Friedens- und Versöhnungspolitik" ausarbeiten. Wenn dieses Projekt in die Tat umgesetzt wird, wird es das erste in dieser Art sein.

Alles, was der Dialog-Kreis unter seiner Regie und Federführung gemacht und erreicht hat, bildet jedoch nur einen kleinen Teil seines Aufgabenbereiches. Zu seinem Aufgabenarsenal ge-hören nicht nur die Türkei und Kurdistan, sondern eine Vielzahl weiterer Konflikte.

Andreas Buro,



ein Friedensaktivist, der stets versucht, von Europa nach Asien, von Asien nach Afrika und umgekehrt Brücken zu bauen,



ein Friedenskämpfer, der versucht, von Bosnien zum Kosovo, von Afghanistan zum Irak, von Türkei/Kurdistan zu Israel/ Palästina, vom Kongo zu Tschetschenien eine andere nicht von Waffen und Gewalt diktierte und gekennzeichnete Politik zu entwickeln,



ein unermüdlicher, energievoller Mensch, der für die Friedenssache durch die Republik düst,


wird 75.



Ein volles Leben gewidmet für Frieden und Versöhnung gegen Gewalt und Zerstörung!

Danke Andreas, für die angenehme, gute und für mich lehrreiche Arbeit und alles Gute und herzlichen Glückwunsch kek
Andreas, jiyanek herΠbash und dirj!



Memo Sahin arbeitet als Sekretär im Büro des "Dialog-Kreises"

E-Mail: dialogkreis@t-online.de

Website: www.dialogkreis.de
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