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20.03.2004
Aktionstag
gegen
Krieg


vom:
20.03.2004


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Rede 20.03.2004, Marienplatz

Rede Richard Forward in München

Vor einem Jahr, in der Nacht vom 19. auf 20. März 2003, fing die Bush-Mörder-Administration mit dem U.S.-Pentagon, deren neuesten Angriffskrieg in Irak an. Terror, Angst, Haß. Ergebnis bis heute: In Irak mehr als 10.000 Tote; unbekannt wie viele Verletzte (das Pentagon zählt sie gar nicht); fast 600 tote U.S.-Soldaten, ca. 3.500 Verletzte (das Pentagon veröffentlicht die Statistik nicht); dazu Hunger, unzählige Verluste, Destabilisierung, Destruktion.

Der Krieg in Irak ist mit Recht der Hauptgrund für die jetzigen internationalen Demonstrationen. Die schreckliche nationale und globale Lage ist Ursache für die weltweiten Proteste, organisiert in über 50 Ländern der Welt, von uns, die,Zweite Super-Weltmacht".

Die miserable Lage ist Grund für die grossen heutigen Demonstrationen, Kundgebungen, Konferenzen, Mahnwachen, Besetzungen in 250 Städten und Gemeinden der USA, die gestern bereits anfingen. Wir sind Alle betroffen!

Die Welt und die grossen U.S.-Amerikanischen Bündnisse für Frieden und Abrüstung protestieren massenhaft

 für die Beendigung des Iraq-Krieges und ein Stopp der Besetzung des Landes;

 für einen Rückzug sämtlicher U.S. und sog. Alliierten Streitkräfte;

 für einen Übergang zu einer demokratischen Regierung unter Kontrolle der Vereinigten Nationen;

 für eine Entschädigung der Bevölkerung und des Landes Iraks für die Verluste und Zerstörung des illegalen Krieges; die Kriegstreiber kommen für die Kosten auf!

 für einen Schutz, auch durch die UNO, für alle Bevölkerungsgruppen und deren Ressourcen, inklusiv Bodenschätze, bis eine im Interesse der Gesamtbevölkerung etablierte Macht und eine innere Stabilisierung sich befestigt haben.

 für eine Beendigung der Einmischung anderer Länder, vor allem der USA und NATO-Länder, in die innere Angelegenheiten Iraks.

Nur durch solch eine Friedenspolitik von Unten kann Frieden und eine positive Entwicklung stattfinden; Angst und Haß abgebaut werden.

Wir verlangen, dass ähnliche Prinzipien für andere Länder der Welt eingehalten werden. Die Besatzungspolitik Palästinas durch Israel und die USA muß auch beendet werden. Eine Lösung der Probleme ist nur mit internationalen Kontrollen und echter Mitentscheidung der Gesamtbevölkerung möglich.

Diese,globale" Politik wird auch für die anderen angegriffenen Länder der Welt ähnliche Formen nehmen: Iran, Kosovo, Tschetschenien, Haiti...

Warum demonstrieren so viele Bürger in den ganzen USA, auch vor riesigen Militärstutzpunkten wie Fort Bragg, Heimat der beruchtigten School of the Americas", gegen den Irak-Krieg? Warum demonstrieren sogar Familien von Angehörigen der Soldaten, Militärs bzw. Veteranen, Democrats and Republicans? Warum wird nicht nur in New York und San Francisco, sondern auch in kleinen Gemeinden, auch im konservativen Süden und Middle West demonstriert?

Die Leuten wissen, langsam, vielleicht zu langsam, dass sie betrogen und ausgenutzt wurden.

Diese Leuten wollen nicht aus verlogenen Gründen einen Krieg gegen andere Menschen führen. Viele Leute in den USA haben die Nase voll von Lügen, Betrug, Korruption, Zerstörung, Bereicherung der Wenigen auf Kosten der Vielen. Sie sind (endlich!) sauer. Wie ein alter Freund in Los Angeles sagt,,We`re really pissed off!" Und der Schrei wird immer lauter,,Bush has gotta go!" Und wichtiger,,Bush-ism has to go!"

Vor einem Jahr fing der Irak-Krieg an.

Seit Anfang seiner Amtszeit, greifen Bush und seine Hintermänner die U.S. Bevölkerung an.

Auch dagegen demonstrieren wir US-Bürger.

Terror, Angst, Haß...Fear, Hate. Die Tageszeitungen sind schwarz damit gedruckt. Aus dem Fernseher wird es in 624 Farben gespuckt. Im Radio zwischen Autobahn-Stauberichten strahlen Angst und Haß ohrentobend ins Gehirn. Im Kino hängen Angst und Haß blutig, mit Untertiteln, am Kreuz. Der Krieg gegen Terror ist Terror. Und, in der Tat, Terror, weltweit, steigt.

Alarmstufe Orange, Giftpulver am Capitol, Bombenwarnungen am Flughafen, Dunkle Gestalten mit Kopftüchern im Shopping Mall, sogar Friedensdemonstranten in 250 Städten... Entweder erfinden sie etwas, oder alle Gegner werden als Terroristen kategorisiert.

The War on Terrorism. Der Krieg gegen Terrorismus. Mit Terror.

Ein Gefängnis in Phoenix, Arizona: 12.000 Gefangene unter der Absolutherrschaft von Sheriff Joe Arpaio von Maricopa County. Die meisten Gefangenen sitzen dort, weil sie auf ihre Prozesse warten, eine Kaution nicht leisten können. 2.000 Gefangene, Frauen und Männer, sind gezwungen in Zeltlagern, auch bei maximalen Temperaturen zwischen 35 und 45

C. zu leben. Der Sheriff protzt stolz, dass,seine" Gefangenen in Ketten (in chain gangs) die Dreckarbeiten für die Gemeinden des Countys leisten. Ohne Bezahlung, versteht sich. Er führt die einzige Frauen-,Chain Gang" der USA. Ein Essen in diesem Gefängnis kostet dem Staat nur 20 Cent, jubelt Sheriff Arpaio. Und dieses Futter ist alt und verdorben. Sogar für die Hunde wird $1,15 ausgegeben. Die Liste der Schikanen ist lang, die Demütigungen unglaublich. Durch die ultra-fundamentalistische Politik verlieren die Schwachen der Gesellschaft alle ihre Rechte. Ohne Prozess. Guantanamo, Arizona. Sheriff Arpaio hat ein Website, www.mcso.org. Schaut das Unfassbare an. Nach eigene Angaben unterstützen die Einwohner des Countys Sheriff Arpaio zu 85%.

85%! Angst und Haß, Terror.

Dieses Unfassbare ist eins der schlimmsten Beispiel einer Entwicklung in den USA: Millionen in Gefängnissen; Abermillionen in Armut; über 10- Millionen offiziell Arbeitslosen, ein zusammenbrechendes öffentliches Schulsystem; Umweltvergiftung durch Industrien, Agri-Business und Militär; Rüstungsausgaben in Trillionen-Höhen; die öffentliche und staatliche Verschuldung steigt und steigt; Korruption breitet sich aus; Ultra-Rechte,Think-Tanks, unterstützt vom Staat und den Superreichen, verbreiten Law und Order Pseudo-Alternativen; die Spaltung und Auseinandersetzungen in der Bevölkerung verschärfen sich. Ich kann hier die Probleme nicht alle nennen. Die Hauptbetroffenen sind die sogenannten Minderheiten. Aber nicht nur die. Und durch diese für Viele so desperate Situation rekrutieren die Militärs Kannonenfutter: aus den Rangen dieser selben Unterprivilegierten, meistens Afro-Amerikaner, Latinos und Native Americans.

Nur eine schwindende Minderheit lebt in größem Reichtum... auf Kosten dieser Armen. Letztendlich auf Kosten der Armen der ganzen Welt!

Diese extrem negativen Tendenzen haben die Regierungen unter Ronald Reagen beschleunigt. Die jetzige George W. Bush Administration bringt sie ins Katastrophale. Die Politik ist offensichtlich deren Standard für die ganze Welt!

Welches Land in dieser Welt leidet nicht unter der Wirkung der U.S.-Politik? Diese Liste ist auch lang, und endet nicht mit Irak, Iran, Kosovo, Tschetschenien, Haiti...

Der Krieg gegen Terror ist ein Krieg gegen die Bürgerrechte der USA und der restlichen Welt. Angst, Haß, Terror.

Wie Michael Moore neulich in Augsburg und München gesagt hat, sollen wir in Europa nur in die USA hinüberschauen, um zu verstehen, wie viel Sozialpolitik hier (noch) zu schützen ist. Ja, schlecht ist die Politik der USA, das,Vorbild" der westlichen Demokratie! Wir verlangen, auch von unseren Regierungen, dass diese Politik in keiner Form unterstutz wird. Wir verlangen, dass unsere Rechte unterstutzt und ausgebaut werden, und nicht im Namen von Spar- und Anti-Terrormassnahmen abgebaut. Wir können ein anderes Vorbild sein! Wir verlangen eine Beendigung der Unterstutzung der Kriegspolitik in Irak, Israel, Kosovo...und anderswo.

Stellt euch vor! Heute stehen wir hier am Marienplatz und in mehr als 50 Länder der Welt als 2. Supermacht. Machen wir uns allen zur einzige Globalen Weltmacht.


Richard Forward ist aktiv beim Munich American Peace Committee (MAPC)

E-Mail:   archforward@gmx.net


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