Hiroshima-/Nagasakitag 2006


 nächster

Hiroshima-/Nagasakitag 2006

 Aktuelles/Pressemitteilungen

Presseerklärung, 05.08.06

Atomwaffen gehören alle abgeschafft!

Bundesausschuss Friedensratschlag

Mit zahlreichen Aktionen, Mahnwachen, Kundgebungen und Gedenkfeiern begeht die Friedensbewegung den 61. Jahrestag der Atombombenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki (6. und 9. August 1945).

Kassel: Vor 61 Jahren wurden durch die Atombomben, die am Ende des Krieges, 1945, über Hiroshima und Nagasaki abgeworfen worden sind, 200.000 Menschen getötet. Noch heute leiden viele Hibakushas, die Überlebenden des Atombombenabwurfs unter Krankheiten, die durch den Abwurf der Atombombe verursacht wurden. Sie leben dadurch oft unter schwierigen sozialen und wirtschaftlichen Verhältnissen. Dennoch arbeiten viele von ihnen für den Frieden und setzen sich für das Verbot von Atomwaffen ein.

Atomwaffen bedrohen auch heute noch die Menschheit. 30.000 Atomsprengköpfe befinden sich in den Arsenalen der Atomwaffen besitzenden Staaten USA, Russland, Großbritannien, Frankreich, Russland sowie Indien, Pakistan und Israel. Nordkorea besitzt nach eigenen Angaben ebenfalls Atomwaffen, Iran wird vorgeworfen, welche entwickeln zu wollen. Während der Westen, insbesondere die USA, einen harten Kurs gegenüber dem Iran verfolgt, wird Indien mit dem indisch-amerikanischen Kooperationsabkommen für seine Atommachtambitionen sogar noch belohnt.

Die Friedensbewegung macht in mindestens 40 Städten auf die anhaltende atomare Bedrohung aufmerksam. Veranstaltungen finden u.a. statt in Alfter, Bensheim, Berlin, Bochum, Bonn, Braunschweig, Bremen, Büchel, Chemnitz, Dortmund, Dresden, Düsseldorf, Ellwangen, Frankfurt a.M., Freiburg, Fürth, Gammertingen, Hamburg, Hannover, Hannover, Heilbronn, Ingolstadt, Kaarst, Karsruhe, Kassel, Kiel, Köln, Krefeld, Lahnstein, Mannheim, Marburg, Merseburg, München, Münster, Nürnberg, Oberndorf, Oldenburg, Potsdam, Ramstein, Wittstock, und Wuppertal.

In das Gedenken an Hiroshima und Nagasaki mischt sich in diesem Jahr die Sorge um die kriegerischen Ereignisse im Nahen Osten. Mit Empörung und Wut schauen wir heute in den Nahen Osten, wo ein Krieg begonnen wurde, der sich zu einem verheerenden Flächenbrand in der ganzen Region ausbreiten kann. Den Hauptanteil an der gegenwärtigen Eskalation im israelisch-palästinensischen und im israelisch-libanesischen Konflikt trägt Israel - ein Staat, das einstmal gegründet wurde, um all jenen übrig gebliebenen, der Shoa entkommenen Menschen jüdischen Glaubens eine neue, sichere Heimat und eine glücklichere Zukunft zu geben.

Viele Friedensinitiativen protestieren auch gegen die Eskalation der Gewalt im Nahen Osten. Ihr Anliegen: Der neue Nahostkrieg muss so schnell wie möglich beendet werden. Waffenstillstand sofort! Danach Verhandlungen mit allen beteiligten Parteien, auch mit jenen, die von Israel und den USA so leichtfertig als "Terroristen" abgestempelt und zum Abschuss frei gegeben werden. Verhandlungen mit dem Ziel sicherer Grenzen für Israel und Palästina, Libanon und Syrien und mit dem Ziel einer kontrollierten Abrüstung der Region einschließlich des Abbaus der israelischen Atomwaffen.

Wer Atomwaffen besitzt, ist auch bereit sie einzusetzen. Israelische Atomwaffen sind um keinen Deut "besser" als russische, amerikanische, chinesische, britische, französische, indische, pakistanische oder nordkoreanische Atomwaffen. Sie gehören alle abgeschafft - und mit ihnen alle anderen Kriegswaffen dieser Welt. Damit wir in Frieden leben können: hier bei uns, im Nahen Osten, in Afrika, überall in der Welt.



Im Anhang teilen wir eine Grußbotschaft aus Japan mit, die dem Friedensratschlag - stellvertretend für viele andere Friedensorganisationen und -initiativen - gestern übermittelt wurde. Seit Jahren bestehen enge Beziehungen zwischen uns und dem Japanischen Friedenskomitee.



Schreiben des Japanischen Friedenskomitees

Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde,

zum Hiroshimatag, der heute, wie wir erfahren haben, auch überall in Deutschland begangen wird, übersendet Euch das Japanische Friedenskomitee herzliche Friedensgrüße. Eure Gedenkfeiern sind ein wichtiger Beitrag zu den weltweiten Aktivitäten am Hiroshima Tag.

Vor 61 Jahren wurden durch die Atombomben, die am Ende des Krieges, 1945, über Hiroshima und Nagasaki abgeworfen worden sind, 200.000 Menschen getötet. Noch heute leiden viele Hibakushas, die Überlebenden des Atombombenabwurfs unter Krankheiten, die durch den Abwurf der Atombombe verursacht wurden. Sie leben dadurch oft unter schwierigen sozialen und wirtschaftlichen Verhältnissen. Dennoch arbeiten viele von ihnen für den Frieden und setzen sich für das Verbot von Atomwaffen ein. Eure Aktivitäten zum Hiroshima Tag ermutigen die Hibakushas und uns alle hier.

Am 6. August haben wir viele Freundinnen und Freunde aus aller Welt zu Gast, die mit uns zusammen an der Internationalen Konferenz gegen Atombomben teilnehmen. Wie im letzten Jahr, sind auch Gäste aus Deutschland bei uns. Außerdem haben wir von Euch Unterstützung erhalten, denn während der Ostermärsche haben viele von Euch unseren Aufruf für ein schnelles Verbot von Atomwaffen unterschrieben. Wir sind der Überzeugung, dass all dies unsere Zusammenarbeit fördert und erweitert.

Unsere Aktivitäten gegen die Verbreitung von Atomwaffen führen wir im Zusammenhang mit der Kampagne gegen die Abschaffung der Friedensverpflichtung im Artikel 9 unserer Verfassung durch und mit unseren Aktionen gegen die Reorganisation und Vergrößerung von US Militärbasen überall in Japan und insbesondere in Okinawa. Die Aktivitäten sollen verhindern, dass Japan fähig wird, mit den USA zusammen Krieg in die verschiedenen Teile der Welt zu tragen.

Wir sind davon überzeugt, zwischen unseren beiden Friedensbewegungen könnte zu diesen Fragen ein wertvoller Erfahrungsaustausch und eine Zusammenarbeit stattfinden.

Wir hoffen unsere guten Beziehungen und unsere Freundschaft werden in Zukunft unsere gemeinsame Sache voranbringen, die Schaffung einer atomwaffenfreien Welt in Frieden und Gerechtigkeit.

Japanisches Friedenskomitee



E-Mail: peter.strutynski@gmx.de

Website: www.uni-kassel.de/fb5/frieden/Welcome.html
 nächster




       
Bereich:

Netzwerk
Die anderen Bereiche der Netzwerk-Website
          
Themen   FriedensForum Ex-Jugo Termine   Aktuelles