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Oster-
marsch
2003


vom:
14.04.2003

Ostermärsche und -aktionen 2003:

  Aufrufe der Veranstalter

Aufruf zum Ostermarsch`03

Friedensplenum Mannheim

"Unser Marsch ist eine gute Sache, weil er für eine gute Sache geht.

Wir marschieren nicht aus Hass und Rache, wir erobern kein fremdes Gebiet.

Uns`re Hände sind leer, die Vernunft ist das Gewehr, und die Leute versteh`n uns`re Sprache:

Marschieren wir gegen den Osten? Nein! Marschieren wir gegen den Westen? Nein! Wir marschieren fü r die Welt,die von Waffen nichts mehr hält, denn das ist für uns am besten!..."


... heißt es in einem Ostermarschlied der 60er Jahre. Seit dieser Zeit geht die Friedensbewegung für Frieden und Abrüstung, gegen Krieg und Kriegsvorbereitung auf die Straße. So auch wieder dieses Jahr. In diesem Jahr ist unser Ostermarsch wegen des Irak-Krieges von besonderer Bedeutung.

Der Irak-Krieg ist ein Verbrechen gegen die Menschen im Irak, gegen die Menschen der arabischen Welt, gegen das Völkerrecht, gegen den sozialen Fortschritt sowie gegen die Menschen und ihre Zukunft.

Dieser Krieg der USA und Großbritanniens mit ihrer "Koalition der (Kriegs)Willigen" ist zwar noch nicht zu Ende, aber das Saddam-Regime ist von der überwältigenden militärischen Übermacht der Allianz zerschlagen.

Also doch ein Erfolg für Demokratie und Menschenrechte? Hatte die US-Regierung recht? Wir stellen fest: NEIN und noch mal NEIN! Diesen Krieg hätte es niemals geben dürfen! Und dieser Krieg löst nicht die Probleme der Menschen und er löst nicht die Probleme des friedlichen Zusammenlebens der Völker. Er hat sie nur noch mehr verschärft!

Der Krieg hat unermessliches menschliches Leid gebracht, und er tut es immer noch. Er hat jede Staatlichkeit beseitigt. Es herrscht Chaos im Irak. Ein neues Rückgrat der insbesondere durch Diktatur aber auch durch ein 12-jähriges Embargo geschundenen Gesellschaft konnte sich nicht bilden. Mit fast einer halben Million Soldaten bombardieren und einmarschieren ist das Eine, das Funktionieren einer Gesellschaft zu sichern etwas ganz Anderes. Es ist genau das eingetreten, wovor die Friedensbewegung immer wieder gewarnt hat:

 Der Krieg hat das Menschenrecht der irakischen Bevölkerung zu tiefst verletzt und er tut es immer noch.

 Der Krieg hat das Völkerrecht zu tiefst verletzt. Auch wenn ein Diktator verschwunden ist, hat der Krieg das Prinzip jeder Diktatur mit brutaler Gewalt vor aller Weltöffentlichkeit durchgesetzt: das Recht und die Rücksichtslosigkeit des Stärkeren. Unilateralismus pur!

 Der Krieg stellt eine Demütigung der gesamten arabischen Welt dar. Es werden viele - vor allem auch nicht staatliche - Kräfte nach Rache sinnen.

 Die USA haben fast überall im Nahen und Mittleren Osten und in Zentralasien Stützpunkte; nur nicht z.B. in Syrien und Iran. Deswegen sind diese Länder die nächsten ausgemachten Schurken.

Der Irak ist nun ein Beutestück der US-Regierung und der sie tragenden Kräfte. Nicht alle staatlichen Gegner dieses Krieges waren dies aus humanitärer Einsicht, sondern weil sie ihre Macht- bzw. Wirtschaftsinteressen beeinträchtigt sahen und sehen.

Niemand weint dem Regime von Saddam Hussein eine Träne nach. Aber unsere Trauer gilt den unzähligen Toten und Verletzten des Krieges. Opfer sind insbesondere die Kinder.

Friedenspolitik heißt in dieser Situation ganz eindeutig:

 Das irakische Volk - und nur das irakische Volk - hat das Recht, eine neue Regierung zu bilden!

 Nur die Vereinten Nationen können diesen Prozess einleiten und unterstützen!

 Das irakische Volk - und nur das irakische Volk - hat das Recht an den Rohstoffen des Landes!

 Der Abzug der alliierten Truppen ist die Voraussetzung der Wiederherstellung der staatlichen Souveränität im Irak!

 Die Milliarden Dollars, die für die Zerstörung und das Chaos aufgewendet wurden müssen nun doppelt und dreifach für zivile Kräfte, für die Grundversorgung der Bevölkerung, für das Gesundheitswesen, für Wiederaufbau, für eine irakische Zivilgesellschaft und einen souveränen Irak bereitgestellt werden!

Wir wollen der Logik des Krieges die Logik des Friedens entgegensetzen!

Die Logik des Krieges folgt dem Recht des Stärkeren. Die Mittel des Krieges, das sind Waffen und Soldaten, atomare Erstschlagspläne und Präventivkriegsstrategien, schnelle Eingreiftruppen, Sondereinsatzkommandos und Entsendegesetze.

Die Logik des Friedens folgt aus der Gleichheit der Menschen. Ihre Mittel sind Gerechtigkeit und Solidarität, Verständigung und Interessenausgleich. Und Deutschlands Interessen sind nicht am Hindukusch zu verteidigen!

Deshalb fordern wir:

 Sofortige Auflösung aller schnellen Eingreiftruppen von NATO, EU und Bundeswehr!

 Keine Aufrüstung der Bundeswehr sondern drastische Senkung der Rüstungsausgaben!

 Kein Sozialabbau sondern umfassende Aktivitäten zur Schaffung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen und zur sozialen Sicherheit!

 Beiträge zu einer friedlichen und gerechten Welt: Stärkung des Völkerrechts, der Menschenrechte und der Demokratie. Eine gerechte Weltwirtschaft an Stelle von Ausplünderung und Ausbeutung!

Wir brauchen keine Milliarden für den Krieg, sondern Millionen für den Frieden, für den Kampf gegen Hunger und Armut und für soziale Gerechtigkeit.

 Schluss mit diesem Krieg!

 Keine neue Marionetten-Diktatur nach dem Sturz der alten Diktatur!

 Schluss mit den Vorbereitungen weiterer Kriege!

Samstag, 19. April, 12 Uhr, Paradeplatz Mannheim

Kontakte: Friedensplenum Mannheim, Friedensbüro, Rheinhäuser Str. 61, 68165 Mannheim, Gaby Weiland, Tel.: 0621/793525, Thomas Trüper, Tel.: 0621/3066827, Mathias Kohler Tel.: 0621/853272

Spendenkonto: Sonderkonto Mathias Kohler, Kto-Nr.: 123 333 68 bei BB-Bank (BLZ 660 908 00)

E-Mail:   friedensplenum.mannheim@gmx.de
Internet: http://www.frieden-mannheim.de


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