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Oster-
marsch
2003


vom:
19.04.2003


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Grußwort für den Ostermarsch 2003 in München

Jutta Koller

- Es gilt das gesprochene Wort! -

Liebe Freundinnen und Freunde,
sehr geehrte Damen und Herrn,


ich freue mich Ihnen heute die besten Grüße des Oberbürgermeisters Christian Ude und des gesamten Münchner Stadtrats überbringen zu dürfen.

Schon lange nicht mehr habe ich so viele Menschen auf dem Ostermarsch - dem traditionellen Friedensmarsch - gesehen wie heute. Und nicht nur heute: in den ganzen letzten Wochen waren tausend, zehntausend und hunderttausend Menschen weltweit auf der Straße um gegen den Krieg zu protestieren, den Angriffskrieg, den Amerika gegen den Irak führt. Vor Kriegsbeginn, in der Hoffnung, dass der Widerstand so vieler Leute die Busch - Regierung und ihre Verbündeten zur Einsicht bringen würde; und jetzt, um der Wut, der Trauer, dem Entsetzen Ausdruck zu verhelfen.

Auch die Mehrheitsfraktionen im Münchner Stadtrat haben auf Initiative der Grünen Fraktion eine Resolution verabschiedet, in der sie sich vehement gegen diesen durch nichts legitimierten Krieg aussprechen. (Wobei sich mir immer die Frage stellt, ob sich Krieg wirklich durch irgendwelche Resolutionen legitimieren läßt!) Wir haben uns - leider nicht einstimmig - dem Protest vieler amerikanischer Kommunen angeschlossen.

Ich bin froh, dass so viele Menschen gegen den Krieg demonstrieren, gerade so viele junge Menschen. Doch manchmal wird mir Angst, wenn ich daran denke was sein wird, wenn der Krieg im Irak beendet ist. Schon jetzt verdrängen andere Themen die Kriegsereignisse von den Titelseiten der Zeitungen und bald werden wir nur noch vereinzelt über den Stand der Dinge informiert werden, es gibt halt dann ein Land mehr, in dem es immer wieder mal Probleme gibt. Und solche Länder gibt es viele.

Meine Hoffnung ist, dass wir es schaffen, den Protest gegen den Krieg in ein breites Bündnis für den Frieden auszubauen. Die einzige Chance für die Menschheit irgendwann endgültig verschont zu werden von Schreckensbildern aus Kriegsregionen ist, dass alle demokratischen Länder ihre Energie nicht mehr in Rüstung, sondern in Friedensforschung stecken. Man muß sich nur mal vorstellen, wie weit wir heute schon wären, wenn nur 10% dessen, was weltweit jährlich für Vernichtungswaffen ausgegeben wird, statt dessen für die Ursachenforschung von Krisen und deren Bewältigung verwendet werden würde. Wenn dieses Geld in die Bildung für Kinder auf der ganzen Welt ausgegeben würde und zur Bekämpfung von Krankheit und Hungersnot.

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2003
Liebe Freundinnen und Freunde - auch wenn der Krieg im Irak nun bald vorbei sein wird, was ich für die Menschen in dieser Region von ganzem Herzen hoffe, dann heißt das noch lange nicht, dass Frieden herrscht, und wir uns getrost zurücklehnen können. Wir müssen noch aktiver werden und vor allem noch mehr, damit sich keine Regierung dieser Welt mehr trauen kann, wieder einen Krieg zu beginnen und das ewige Wettrüsten endlich ein Ende findet.

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.


Jutta Koller ist Stadträtin im Münchener Gemeinderat

E-Mail:   jutta.koller@muenchen.de
Internet: http://www.gruene-muenchen-stadtrat.de/seiten/stadtrat/koller.html
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