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Oster-
marsch
2003


vom:
21.04.2003


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Rede beim Ostermarsch 2003 am 21. April in Hamburg, U-Bahn-Messe

"Der lange Weg zum Frieden"

Pastor Wolfgang Vogelmann

Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde,

wir gehen auf die Straße, weil wir zeigen, welche Hoffnung wir in uns tragen. Es ist die Hoffnung auf Frieden und die Hoffnung auf eine gerechte Gesellschaftsordnung, in der niemand ausgeschlossen und gedemütigt wird. So utopisch diese Überzeugung, diese Hoffnung sein mag - es ist diese unbändige Hoffnung für das Leben, die uns an Ostern zum Ostermarsch zusammenkommen lässt.

In den letzten Wochen haben die Kirchen in bisher einmaliger Gemeinsamkeit den Krieg verurteilt, wir haben gegen den Krieg demonstriert, wir haben der Opfer gedacht und am vergangenen Dienstag mit allen Religionen in Hamburg in St. Georg ein Friedensgebet gehalten. Heute aber geht es um den gerechten Frieden.

"Sie heilen den Schaden nur oberflächlich, wenn sie rufen: Friede, Friede - denn da ist kein Friede

so schreibt der Prophet Jeremia. Und oberflächlicher Friede ist kein Friede, eine Militärverwaltung allein führt nicht zum Frieden. Was aber dient dem Frieden? Drei Dinge:

1.Zum gerechten Frieden ist es ein langer Weg, es kann ein sehr langer Weg werden. Denn auf dem Weg sind viele verschiedene Menschen beteiligt, werden die unterschiedlichen Interessen geachtet und jeweils neuer Ausgleich gesucht. Bei den vielen Unterschieden, die schon jetzt im Irak deutlich werden, ist es ein langer Weg. Er fordert auch von uns einen langen Atem, unsere eigene Beteiligung, Unterstützung der humanitären Hilfe, viele Menschen und eine Menge Spenden.

2.Auf dem Weg zum gerechten Frieden darf es keinen weiteren Krieg geben. Wir sind jetzt schon unterwegs, damit es keinen Krieg gegen Syrien oder der Iran gibt. Jeder weitere Krieg schadet dem Weg zum Frieden. Wir werden auf dem langen Weg zum gerechten Frieden auch ein gestärktes Völkerrecht benötigen. Das heißt Verhandlungen, politische Koalitionen, erneutes und vertieftes Nachdenken über die Regelungen... Freundinnen und Freunde, der Weg zum Frieden ist auch harte Arbeit.

3.Auf dem Weg zum gerechten Frieden geht es auch um Gerechtigkeit in den Handelsbeziehungen und in den sozialen Regelungen - bei uns wie in den anderen Ländern der Welt. Wir stehen nicht allein. Mit vielen anderen Initiativen werden wir hier Schritt für Schritt vorankommen - aber der Weg ist in der Zeit der Globalisierung sehr weit, sehr hart. Hartnäckigkeit wird eine Eigenschaft von Friedensfreundinnen und Friedensfreunden werden müssen.

Wenn ich vom Frieden rede, rede ich auch von Jesus Christus, dem Auferstandenen. Er bringt in unsere friedlose Welt Versöhnung und Gerechtigkeit und lehrte die Kraft der Gewaltlosigkeit. Er ist der einzige Weg, der zum Frieden führt. Alle anderen, vor allem die Wege der Gewalt, der Rache, des Krieges führen in die Irre.

Wir gehen an Ostern auf die Strasse, weil wir an die Auferstehung zum Leben glauben und alles dafür einsetzen, dass dem Leben und dem Frieden eine Chance gegeben wird.

Unsere Hoffnung auf die geschwisterliche Solidarität der engagierten Menschen und der Leidenden, die stärker als militärische und wirtschaftliche Gewalt ist - diese Hoffnung ist zum diesem Osterfest notwendiger und wichtiger denn je.



E-Mail:   nek-ecu@t-online.de
Internet: http://kirche-hamburg.de/glaube/oekumene/


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