Oster-
marsch
2003


vom:
21.04.2003

update:
22.04.2003


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Ostermärsche und -aktionen 2003

 Echo/Presse

Pressesplitter 21.04.03

div. Agenturen / Hörfunk+TV

DFL Die Organisatoren der Ostermärsche ...

hr Abschluss der Ostermärsche 2003

WDR Ostermarsch Rhein-Ruhr geht zu Ende

ORB Ostermarsch in Berlin

SWR Ostermarsch

Tagesschau.de Ostermärsche gehen mit Abschlusskundgebungen zu Ende

n-tv Ostermärsche 2003: Abschlusskundgebungen

WDR Ostermärsche mit weniger Teilnehmern

BR Ostermärsche: Veranstalter ziehen positive Bilanz

NDR Ostermärsche

afp Tausende bei Abschlusskundgebungen zu Ostermärschen

ap Zehntausende Ostermarschierer für den Frieden auf der Straße



Quelle: DLF-Nachrichten, 21. April 2003, 14 Uhr

Die Organisatoren der Ostermärsche sind mit der Resonanz bei den diesjährigen Veranstaltungen zufrieden.

Es hätten sich deutlich mehr Menschen an den Kundgebungen beteiligt als im vergangenen Jahr, sagte der Sprecher der Informationsstelle Ostermärsche, Trapp, im Deutschlandfunk. Zahlen nannte er nicht. Der Zulauf ist nach Ansicht von Trapp vor allem auf den Irak-Konflikt zurückzuführen. Viele hätten die Ächtung dieses Angriffs-Krieges verlangt, um Wiederholungen vorzubeugen. - Mit Demonstrationen in rund 30 deutschen Städten gehen heute die traditionellen Ostermärsche zuende. Naben dem Rückzug der USA aus dem Irak fordern die Kundgebungsteilnehmer auch ein weltweites Verbot von Massenvernichtungswaffen und eine dauerhafte Friedenslösung für den Nahen Osten.



Quelle: hr-online.de, 21.04.03

Abschluss der Ostermärsche 2003

Die Ostermärsche 2003 gehen heute mit Kundgebungen unter anderem in Frankfurt und Berlin zuende. Das Ostermarschbüro zog eine "außerordentlich positive" Bilanz, was das Interesse an den Protesten betrifft. Allein in Frankfurt gab es am Montag mehrere tausend Teilnehmer.

Mehr als 100 Aktionen

Wie die zentrale Informationsstelle am Montag in Frankfurt mitteilte, haben an den Demonstrationen und anderen Anti-Kriegs-Aktionen in 105 Städten mehrere zehntausend Menschen teilgenommen. Neben Berlin und Frankfurt wird es auch in Dortmund und Hamburg Abschlusskundgebungen geben. Der Zulauf an den Vortagen war allerdings insgesamt deutlich geringer als nach den jüngsten Großdemonstrationen gegen den Irak-Krieg erwartet. Zentrales Anliegen der Ostermarschierer war ebenfalls die Ächtung des Golfkriegs.

Irak und Israel waren Themen

Die Friedensdemonstranten erklärten, das völkerrechtswidrige Vorgehen der USA dürfe nicht zum Präzedenzfall für weitere Kriege der Amerikaner oder anderer Staaten werden. Abgelehnt werde auch eine von den Siegern dominierteNachkriegsordnung in Irak. Die Ostermarschierer verlangten ferner eine politische Stärkung der Vereinten Nationen. Das angeschlagene Völkerrecht sowie die Menschenrechte müssten wieder hergestellt und Massenvernichtungswaffen weltweit beseitigt werden. Mit Blick auf den Nahost-Konflikt sprachen sich die Friedensbewegten für eine gerechte Lösung aus, die von Israeli und Palästinensern akzeptiert werden könne.

Mehrere Tausend in Frankfurt

In Frankfurt gab es bei der Abschlusskundgebung mehrere tausend Teilnehmer. Die Demonstranten versammelten sich am frühen Nachmittag vor dem Frankfurter Römer zu einer Kundgebung, auf der auch der frühere SPD-Vorsitzende Oskar Lafontaine sprechen wollte. Unter den Demonstranten, von denen viele Pace-Fahnen in Regenbogenfarben trugen, waren sowohl ältere als auch junge Menschen.

Keine Mittel für Krieg, sondern für Frieden einsetzen

Innenpolitisch fordert die Bewegung, Aufrüstung und Umbau der Bundeswehr zu einer Interventionsarmee zu beenden. Das dafür vorgesehene Geld müsse für zivile Projekte verwendet werden. Der Irak-Krieg dürfe nicht zu einer weiteren Militarisierung und einem damit einhergehenden Sozialabbau führen. "Wir brauchen keine Milliarden für den Krieg, sondern Millionen für den Frieden", erklärte das Ostermarschbüro.

Friedensbewegung kampagnenfähig

"Die Friedensbewegung zeigte sich als internationale kampagnefähige Bewegung, die zunehmend die öffentliche Debatte beeinflusst", hieß es in einer vorläufigen Bilanz. Menschen aus der traditionellen Friedensbewegung, Gewerkschafter, Studenten, Schüler und Globalisierungskritiker hätten sich in vielfältigen, auch neuen Aktionsformen engagiert und angesichts anhaltender internationaler Spannungen die Friedenstaube wieder zum Fliegen gebracht.



Quelle: WDR HF Nachrichten, 21.04.03, 14 Uhr

Ostermarsch Rhein-Ruhr geht zu Ende

In vielen Städten haben Kundgebungen der Friedensbewegung zum Abschluss der diesjährigen Ostermärsche begonnen.

In Bochum startete die letzte Etappe des Ostermarschs Rhein-Ruhr. Er endet am Nachmittag mit einem Friedensfest in Dortmund.

Aktionen und Kundgebungen finden heute unter anderem in Berlin, Frankfurt am Main, Hamburg und Nürnberg statt.



Quelle: ORB-online.de, 21.04.03, 08.32 Uhr

Ostermarsch in Berlin

Der traditionelle Berliner Ostermarsch am Montag steht ganz im Zeichen des Irak-Konflikts.

Der Zug soll um 13.30 Uhr am Platz der Vereinten Nationen in Friedrichshain beginnen und von dort über den Straußberger Platz und die Jannowitzbrücke zum Mariannenplatz in Kreuzberg führen. Dort soll er in einem internationalen Friedenskonzert münden.

Dabei werden etwa die türkische Hip-Hop-Musikerin Aziza-A. eine koreanische Trommelgruppe und die Sängerin Suzanna auftreten. "Mit der Internationalität wollen wir zeigen, dass die verschiedenen Kulturen dieser Stadt gemeinsam gegen den Krieg sind", sagte Programm-Planer Stefan Zwingel.

Laut Mit-Organisatorin Laura von Wimmersperg von der Friedenskoordination wird beim diesjährigen Marsch - der seit 21 Jahren jeden Ostermontag in Berlin stattfindet - bewusst auf politsche Reden verzichtet.

Schon an den vergangenen Tagen waren in verschiedenen deutschen Städten und in der Ruppiner Heide im Norden Brandenburgs Friedensaktivisten auf die Straße gegangen.

Den ersten Ostermarsch in der Geschichte der Bundesrepublik gab es im Jahr 1960. Initiator war eine kleine Gruppe religiös motivierter Pazifisten, die sich zu einem "Aktionskreis für Gewaltlosigkeit" zusammengeschlossen hatten. Bald darauf breiteten sich die Märsche auf ganz Deutschland aus.

Die Zahl der Ostermarschierer lag in der Anfangszeit bei etwa 1000. Mitte der 60er Jahre plante die Bundesregierung Sondergesetze zum Einsatz der Bundswehr im Inland. Zugleich beteiligte sie sich an der Finanzierung des Vietnam-Krieges. Dagegen protestierten Ostern 1968 über 300.000 Menschen .

Als die NATO zehn Jahre später Atomraketen in der Bundesrepublik stationieren wollte, kam es zu Massenprotesten. Die Ostermärsche erlebten 1981 eine Wiedergeburt. Mehr als eine halbe Million Menschen gingen Ostern 1982 auf die Straße. Ein Jahr später waren es bereits fast 800.000.



Quelle: SWR HF Nachrichten, Landesstudio Ulm, 21.04.03

Ellwangen:

Ostermarsch

Rund 300 Menschen haben heute am Ellwanger Ostermarsch teilgenommen. Dieser fand im Rahmen bundesweiter Demonstrationen statt. Das Motto der diesjährigen Ostermärsche lautet "Millionen für den Frieden sind stärker als der Krieg". Kritisiert wird auch das Verhalten der Bundesregierung. Sie habe den Irak-Krieg, trotz der verbalen Ablehnung, unter anderem mit der Erlaubnis von Überflugrechten indirekt unterstützt. In Ulm ruft das Friedensnetzwerk am Ostermontag zu einem Ostermarsch auf.



Quelle: tagesschau.de, 21.04.03

Friedensbewegung

Ostermärsche gehen mit Abschlusskundgebungen zu Ende

In mehreren deutschen Städten haben am Vormittag Demonstrationen zum Abschluss der diesjährigen Ostermärsche begonnen. Im Mittelpunkt der Aktionen steht der Protest gegen den Krieg im Irak. Kundgebungen gibt es nach Angaben des Frankfurter Ostermarschbüros unter anderem in Berlin, Frankfurt, Kassel und Nürnberg.

Weniger Teilnehmer als erwartet

Die Beteiligung an den Ostermärschen ist bislang deutlich geringer ausgefallen, als erwartet. Zwar nahmen nach Angaben der Veranstalter tausende Menschen in mehr als 90 Städten an den Kundgebungen teil, nach den jüngsten Großdemonstrationen gegen den Irak-Krieg war allerdings mit noch größerem Zulauf gerechnet worden.

Attac kritisiert Friedensbewegung

Kritik an der Friedensbewegung kommt von der globalisierungskritischen Organisation Attac. Die Friedensbewegung sei zu zersplittert und zu schlecht koordiniert, so Sven Giegold von der deutschen Attac-Sektion. Seine Organisation sei bereit, an einer stärkeren Koordination mitzuarbeiten, doch leider gebe es dagegen grundsätzlichen Widerstand. Giegold beklagte außerdem, dass bestimmte Themen von der Friedensbewegung gar nicht beachtet würden. Als Beispiel nannte er die deutschen Rüstungsexporte, die unter der rot-grünen Bundesregierung gestiegenen seien.

Größte Einzelveranstaltung am Sonntag war ein Protestzug gegen einen geplanten Bombenabwurfplatz der Bundeswehr im Norden Brandenburgs. Dazu versammelten sich in Fretzdorf nach Veranstalterangaben rund 5000 Menschen, die Polizei sprach von etwa 3000. Um das militärische Übungsgelände in der Kyritz-Ruppiner Heide wird seit etwa elf Jahren gestritten.

Ostermarsch gegen die "US World Domination Tour"

Von Essen aus starteten mehrere hundert Fahrradfahrer zur Osterfahrt quer durch das Ruhrgebiet. Am Zielort Dortmund ist heute eine Abschlussveranstaltung geplant. In Dolle in Sachsen-Anhalt trafen sich nach Polizeiangaben rund 200 Menschen zu einer Friedenswanderung entlang der Colbit-Letzlinger Heide. Auch in Bergen-Belsen, Halle und Losheim in der Eifel hatten Friedensinitiativen zu Aktionen aufgerufen.



Quelle: n-tv online, 21.04.03

Ostermärsche 2003: Abschlusskundgebungen

Mit Abschlusskundgebungen in mehreren Städten gehen heute die diesjährigen Ostermärsche der Friedensbewegung zu Ende. Im Mittelpunkt der Aktionen steht der Protest gegen den Krieg im Irak. Kundgebungen sind unter anderem in Berlin, Frankfurt am Main, Kassel und Nürnberg geplant.

Die Beteiligung an den politischen Spaziergängen, Wanderungen und Radtouren war in diesem Jahr gering. So gingen in den meisten Bundesländern jeweils nur einige hundert Kriegsgegner auf die Straße. Während des Irak-Krieges waren es Zehntausende gewesen.

Den größten Zulauf hatte eine Protestaktion am so genannten "Bombodrom" im brandenburgischen Landkreis Ostprignitz-Ruppin. Das Ostermarschbüro berichtete von 6.500 Kriegsgegnern, die zu dem umstrittenen Luft-Boden-Schießplatz gekommen seien, die Polizei sprach von rund 3.000 Teilnehmern.

Papier-Kraniche für den Frieden

Die Friedensdemonstranten ließen am Rande des Bombenabwurfplatzes in der Kyritz-Ruppiner Heide hunderte an Luftballons befestigte Papier-Kraniche aufsteigen, um ein Zeichen für Frieden zu setzen. Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Hans-Christian Ströbele kritisierte in einer Rede den Irak-Krieg erneut als völkerrechtswidrigen Angriffskrieg.

Der Umweltminister und stellvertretende Ministerpräsident Mecklenburg-Vorpommerns, Wolfgang Mehtling (PDS), sagte, das "Bombodrom" sei nicht nur militärisch unnötig, es gefährde auch Arbeitsplätze in der Region. Seine Regierung lehne eine militärische Nutzung des 144 Quadratkilometer großen Geländes im Norden Brandenburgs daher ab. Sollte das Bundesverteidigungsministerium eine Betriebserlaubnis für den Schießplatz erteilt, würden rechtliche Schritte dagegen erwogen.

Fahrradtour durch das Ruhrgebiet

Von Essen aus starteten mehrere hundert Teilnehmer mit Fahrrädern zum Ostermarsch quer durch das Ruhrgebiet. Am Zielort Dortmund ist für heute eine Abschlussveranstaltung im Kulturzentrum "Depot" geplant. In Dolle (Sachsen-Anhalt) trafen sich nach Polizeiangaben rund 200 Menschen zu einer Wanderung entlang der Colbit-Letzlinger Heide. Begonnen hatte die Demonstration am Morgen mit einem Auto-Korso in Magdeburg.

Auch in Bergen-Belsen, im brandenburgischen Fretzdorf, in Halle und in Losheim in der Eifel hatten Friedensinitiativen zu Aktionen aufgerufen. Hauptanliegen ist nach Angaben des zentralen Informationsbüros der Ostermarschierer in Frankfurt am Main der Protest gegen den Krieg im Irak. Dieser Krieg sei völkerrechtswidrig und dürfe nicht zum Präzedenzfall für weitere Kriege werden, teilte das Informationsbüro mit.



Quelle: WDR HF Nachrichten, 21.04.03, 17 Uhr

Ostermärsche mit weniger Teilnehmern

Tausende Menschen haben zum Abschluss der Ostermärsche bundesweit gegen den Irak-Krieg und für weltweite Abrüstung demonstriert.

An den Kundgebungen beteiligten sich aber weniger als von den Veranstaltern erwartet. Ein Sprecher des Ostermarsch-Komitees Rhein-Ruhr führte dies auf die Darstellung des Irak-Krieges in den Medien zurück. Obwohl der Krieg weitergehe, werde der Eindruck erweckt, der Militäreinsatz sei beendet.

An der Abschlusskundgebung des Rhein-Ruhr-Ostermarsches in Dortmund beteiligten sich mehr als 3.000 Demonstranten. Großere Kundgebungen gab es auch in Hamburg, Berlin und Frankfurt am Main.

Lafontaine verurteilt Irak-Krieg

Der frühere SPD-Vorsitzende Lafontaine hat den Irak-Krieg scharf verurteilt.

Auf der Abschlusskundgebung des Frankfurter Ostermarschs sagte Lafontaine, angesichts der Bilder verletzter und verstümmelter Kinder von einem Erfolg der Koalition der Willigen zu sprechen, sei menschenverachtend und blanker Zynismus. Die Entscheidung von Präsident Bush, sich auf das Recht des Stärkeren zu berufen und einen völkerrechtswidrigen Krieg zu führen, sei ein historischer Fehler. Lafontaine wörtlich: "So setzt man die ganze Welt in Brand."

Der frühere SPD-Vorsitzende kritisierte zugleich die von der Bundesregierung geplanten Sozialreformen. Anders als zu Zeiten Willy Brandts bedeute Reform heute offenbar nicht Verbesserung, sondern Sozialabbau und Abbau von Arbeitnehmerrechten, sagte Lafontaine.



Quelle: BR HF Nachrichten, 21.04.03, 17 Uhr

Ostermärsche: Veranstalter ziehen positive Bilanz

Frankfurt am Main: Zum Abschluss der Ostermärsche haben die Veranstalter eine positive Bilanz gezogen. Den Angaben zufolge nahmen an den Demonstrationen mehrere zehntausend Menschen teil. In den vergangenen Tagen waren in über einhundert deutschen Städten Kriegsgegner auf die Straße gegangen, um vor allem gegen den Militärschlag im Irak zu protestieren. - Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Kock, warnte unterdessen davor, den Irak-Krieg in Nachhinein zu rechtfertigen. Kock sagte in seiner Osterpredigt, Krieg dürfe nie Mittel der Politik sein.



Quelle: NDR HF Nachrichten, 21.04.03, 17 Uhr

Ostermärsche

Hamburg: Auch heute haben sich wieder mehrere tausend Menschen an Ostermärschen der Friedensbewegung beteiligt. In Hamburg gingen etwa 2.000, in Hannover mehr als 500 und in Braunschweig 350 Demonstranten auf die Straße. Sie verlangten eine Ächtung des Irak-Krieges und warnten, das einseitige Vorgehen der USA dürfe nicht zum Präzedenzfall für weitere Kriege werden. Außerdem forderten die Ostermarschierer, einen Umbau der Bundeswehr zu einer weltweit tätigen Interventions-Armee zu beenden. Das dafür vorgesehene Geld müsse für zivile Projekte verwendet werden. Die zentrale Informationsstelle der Friedensbewegung zog eine positive Bilanz der diesjährigen Ostermärsche. In mehr als 100 Städten hatte es Anti-Kriegs-Aktionen gegeben



Quelle: afp, 21.04.03, 18.24 Uhr

Tausende bei Abschlusskundgebungen zu Ostermärschen

Frankfurt/Main (AFP): Mit Abschlusskundgebungen in zahlreichen Städten sind die Ostermärsche der Friedensbewegung zu Ende gegangen. Nach Angaben des zentralen Ostermarschbüros in Frankfurt am Main gingen unter anderem in Hamburg, Dortmund und Berlin noch einmal mehrere tausend Menschen auf die Straße. Die Protestaktionen richteten sich hauptsächlich gegen den Irak-Krieg. Die Veranstalter zogen eine positive Bilanz der Osteraktionen, auch wenn sich weniger Menschen an den Anti-Kriegs-Protesten beteiligten als zu Beginn des Irak-Krieges. Seit Freitag nahmen insgesamt mehrere zehntausende Menschen in 105 Städten an den Ostermärschen teil.

Bundesweit fanden in vielen Städten und Gemeinden Kundgebungen, Friedensgottesdienste, Fahrradstafetten oder mehrtägige Märsche statt. "Die Friedensbewegung zeigte sich als internationale kampagnefähige Bewegung, die zunehmend die öffentliche Debatte beeinflusst", hieß es in der Abschlusserklärung des Ostermarschbüros. Im vergangenen Jahr hatten sich nur 70 lokale Initiativen an den Ostermärschen beteiligt.

Das "Netzwerk Friedenskooperative" erklärte, mit den Ostermärschen sei an die große Protestwelle zu Beginn des Irak-Krieges angeknüpft worden. Es gebe eine "verjüngte und selbstbewusste Bewegung", in der Friedensgruppen, Globalisierungskritiker und Gewerkschaften ihre Themen zusammenführten.

Im Mittelpunkt der diesjährigen Ostermärsche stand der Irak-Krieg. Die Veranstalter mahnten, dieser "völkerrechtswidrige Krieg" dürfe nicht zum Präzedenzfall für weitere Kriege werden. Eine von den Siegern dominierte Nachkriegsordnung werde abgelehnt. "Die UNO muss politisch gestärkt, das angeschlagene Völkerrecht und die Menschenrechte müssen wieder Grundlage der internationalen Politik werden.". Die rot-grüne Bundesregierung wurde bei einigen Kundgebungen wegen der Gewährung von Überflugrechten kritisiert. Weitere Themen der Ostermärsche waren die geplanten sozialen Einschnitte und die weltweite Armut.

Nach Angaben der Veranstalter beteiligten sich in Hamburg rund 8000 und in Frankfurt am Main rund 9000 Menschen an Abschlusskundgebungen. In Berlin berichteten die Organisatoren von rund 5000 Teilnehmern, die Polizei sprach von 1800 Teilnehmern. Auch in anderen Städten beteiligten sich tausende Menschen an den Abschlusskundgebungen.



Quelle: ap, 21.04.03, 16.22 Uhr

Zehntausende Ostermarschierer für den Frieden auf der Straße

Frankfurt/Main (AP) Mit traditionellen Ostermärschen haben sich an den Feiertagen zehntausende Menschen in mehr als 100 deutschen Städten für Frieden und Abrüstung eingesetzt. Auf zahlreichen Kundgebungen ächteten sie vor allem den "völkerrechtswidrigen Angriffskrieg" der USA und Großbritanniens gegen Irak. Obgleich die Resonanz deutlich geringer war als erwartet, zogen die Veranstalter eine "außerordentlich positive" Bilanz.

Nach den polizeilichen Zählungen war der Zulauf zu den Veranstaltungen über die Ostertage allerdings deutlich geringer, als nach den Großdemonstrationen vor dem Irak-Krieg zu vermuten war. In Frankfurt trafen sich am Ostermontag zum Abschluss der diesjährigen Kampagne noch einmal 7.000 Menschen, in Berlin waren 3.500 und in Hamburg 1.500, die vor allem die Politik der USA scharf kritisierten. Der Angriff auf Irak dürfe nicht zum Präzedenzfall für weitere Kriege werden, hieß es in den Stellungnahmen der Friedensbewegung. Abgelehnt wurde auch eine von den Siegern dominierte Nachkriegsordnung in Irak.

Besondere Beachtung fand der Auftritt des früheren SPD-Vorsitzenden Oskar Lafontaine in Frankfurt. Im außenpolitischen Teil seiner Rede warf er US-Präsident George W. Bush vor, mit seinem Einmarsch in Irak einen historischen Fehler begangen zu haben, der die ganze Welt in Brand setzen könne. Innenpolitisch nannte Lafontaine die von Bundeskanzler Gerhard Schröder geplanten Einschnitte in den Sozialstaat einen "Rückfall in das 19. Jahrhundert".

Auf ihren bundesweiten Kundgebungen verlangten die Ostermarschierer ferner eine politische Stärkung der Vereinten Nationen. Das angeschlagene Völkerrecht sowie die Menschenrechte müssten wieder hergestellt und Massenvernichtungswaffen weltweit beseitigt werden. Mit Blick auf den Nahost-Konflikt sprachen sich die pazifistischen Organisationen für eine gerechte Lösung aus, die von Israelis und Palästinensern gleichermaßen akzeptiert werden könne.

Innenpolitisch forderte die Friedensbewegung, Aufrüstung und Umbau der Bundeswehr zu einer Interventionsarmee zu beenden. Das dafür vorgesehene Geld müsse für zivile Projekte verwendet werden. Internationale Einsätze wie möglicherweise in Irak dürften nicht zu einer weiteren Militarisierung und einem damit einhergehenden Sozialabbau führen. "Wir brauchen keine Milliarden für den Krieg, sondern Millionen für den Frieden", erklärte das Ostermarschbüro.

"Die Friedensbewegung zeigte sich als internationale kampagnefähige Bewegung, die zunehmend die öffentliche Debatte beeinflusst", hieß es in einer vorläufigen Bilanz. Menschen aus der traditionellen Friedensbewegung, Gewerkschafter, Studenten, Schüler und Globalisierungskritiker hätten sich in vielfältigen, auch neuen Aktionsformen engagiert und angesichts anhaltender internationaler Spannungen die Friedenstaube wieder zum Fliegen gebracht.



E-Mail: friekoop@bonn.comlink.org

Website: www.friedenskooperative.de
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