Netzwerk Friedenskooperative



Bush-Besuch im Mai 2002


vom:
23.05.2002

Bush-Besuch im Mai 2002:

  Dokumente/Texte von Dritten

Quelle: Die Zeit, 23.05.02

Zeitungsanzeige der IPPNW zum Bush-Besuch in Deutschland

IPPNW

Sehr geehrter Herr Präsident,

seien Sie in Deutschland willkommen!

Viele Menschen befürchten, dass die Vereinigten Staaten von Amerika nach dem Afghanistankrieg bald einen neuen Krieg gegen den Irak starten wollen. Weitere Staaten, die unter dem Vorwurf des Terrorismus stehen, können folgen.

Für diese Militärpolitik suchen Sie Gefolgschaft - auch bei uns. Diese gewähren wir Ihnen nicht! Der internationale Terrorismus lässt sich militärisch nicht bewältigen. Wir brauchen vielmehr eine Politik der sozialen Gerechtigkeit und zivilen Konfliktbearbeitung.

Herr Präsident, bedenken Sie: immer trägt die Zivilbevölkerung das Joch des Krieges. Das ändern auch Hightech-Waffensysteme nicht.

Für eine Durchsetzung US-amerikanischer Interessen kündigen Sie eine neue Generation der Mittel des Schreckens an. Atomwaffen sollen in ihrer Wirkung angeblich bald so kontrollierbar sein, dass sie sich für viele militärische Aufgaben eignen. Schon jetzt warnen Wissenschaftler, dass auch solche Atomwaffen verheerende Folgen für Mensch und Umwelt haben.

Um US-amerikanische Interessen ungehindert umsetzen zu können, wollen Sie sich von zentralen internationalen Abkommen nicht mehr beschränken lassen. Die Vereinten Nationen als Grundlage zivilen friedenspolitischen Ausgleichs sind Ihnen ein Dorn im Auge. Wir Ärztinnen und Ärzte warnen: Eine Politik, die das enorme Gewaltpotential der USA über das Recht der restlichen Weltbevölkerung setzt, kann nur neue Gewalt heraufbeschwören.

Sie verlangen von Deutschland die Teilnahme an dieser militarisierten Politik, die auf das engste verwoben ist mit der Förderung eines sozial entfesselten Neoliberalismus. Doch eine wirtschaftliche, geopolitische und militärische Vorherrschaft der Mächtigen und Reichen wird uns einer gerechten und solidarischen Welt nicht näher bringen. Letztere ist der einzig vorstellbare Garant für ein ziviles Miteinander der Völker und Interessen.

Für eine Politik des Krieges und der Vertiefung sozialer Ungerechtigkeit versagen wir Ihnen und unserer Regierung die Gefolgschaft!

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Bush-Besuch im Mai 2002
Unsere volle Unterstützung gewönne das amerikanische Volk und sein Präsident für eine zivile Friedenspolitik, die auf der Grundlage des Respekts der politischen, sozialen und kulturellen Menschenrechte aller eine solidarische und gerechte Weltordnung anstrebt.

Mit freundlichen Grüßen

Ärztinnen und Ärzte der IPPNW-Deutschland



E-Mail:   ippnw@ippnw.de
Internet: http://www.ippnw.de
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