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Hiroshima/
Nagasaki-
Tag 2001


vom:
14.08.2001


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Hiroshima- und Nagasaki-Tag 2001:

  Berichte/Kundgebungsbeiträge

Kundgebung des Darmstädter Friedensforums anläßlich des 56. Jahrestagesvon Hiroshima und Nagasaki am 11. August 2001

Redebeitrag von Daniela Wagner in Darmstadt

Daniela Wagner

Sehr geeherte Damen und Herren,
liebe Interessenten und Passanten,


seit den Atombombenabwürfen über Hiroshima und Nagasaki sind inzwischen 56 Jahre vergangen.

Diese Zeitspanne entspricht einem menschlichen Lebensalter, das man gemeinhin schon mit "Reife" und meist noch nicht mit "Weisheit" in Verbindung bringt.

Es ist - so meine ich - wirklich wichtig und notwendig, daß entsprechend dieser Zeitspanne, in der der Einsatz bzw. Nicht-Einsatz von Atomwaffen den Politikern und Militärs reifliche politische Überlegungen und Entscheidungen abverlangt hat, nun bald die Zeit folgt,die ihnen - so wäre zu hoffen - Weisheit zuwachsen läßt.

Ich rede von der politischen Weisheit, statt militärisch abzuwehren - d.h. Abomabwehrschilder zu installieren und atomare Abwehrmaßnahmen durchzuspielen und einzurichten - die Atomwaffen als unmenschliches und untaugliches Mittel zur Bewältigung von Konflikten weltweit abzuschaffen.

Erlauben Sie mir, diese 56 Jahre seit der "Geburt des Schreckens und der Bedrohung" als eine Chance oder einen Versuch zu begreifen, der Sprachlosigkeit über das unbeschreibliche menschliche Leiden und den namenlosen immateriellen und materiellen Verwüstungen Herr oder Frau zu werden, dieser Sprachlosigkeit Worte zu verleihen, mit der viele von uns auf den verheerenden Einsatz und auf die beängstigende Existenz der Atomwaffen reagiert haen.

Es war ja nicht so, daß es nicht genügend Wissenschatler, Experten, Politiker und auch politisch interessierte Laien gegeben hätte, die - seit Jahrzehnten - den atomaren Geist wieder in die Flasche zurückbringen wollten, doch lange Jahre ware es auch so, daß - wie die Schriftstellerin Christa Wolff schrieb - die Mächtigen dieser Welt und die Planungsstäbe Unsagbares mit uns vorhatten und offenbar mit Worten und Argumenten unerreichbar blieben.

Heute, nach dem Zusammenbruch der Ost-West-Polarisierung, könnte - zumindest den Mächtigen der Großmächte USA und Rußland - der "Erstschlag mit der Waffe Weisheit" abverlangt werden. Denn Weisheit kommt von Wissen, und wir wissen seit 56 Jahren, was Atomwaffen anrichten.

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Hiroshima/
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Tag 2001
Heute könnten die Großmächte Vorbild für alle Nationen sein und Atomwaffen abschaffen und Atomwaffen ächten - das wäre meines Erachtens die menschwürdigste und auch die weiseste Atomwaffenabwehr.

Weltraummilitarisierung und Raketenabwehr, wie von den USA nun forciert vorangetrieben, setzen einen neue Rüstungswettlauf in Gang. Und wir wissen alle, daß dies nicht nur sinn- und aussichtslos ist, sondern Steuergelder aller arbeitenden Menschen bindet, die an anderer Stelle dringend gebraucht werden, um Konflikte in ihrem Ursprung zu verhindern.

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.


Daniela Wagner ist Umweltdezernentin der Stadt Darmstadt
Internet: http://www.darmstadt.de
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