Grußwort für den Ostermarsch Limburg am 3. April 2021

 

- Sperrfrist: 3. April 2021, Redebeginn: 10 Uhr -
- Es gilt das gesprochene Wort -

 

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde,

Wir haben unsere Krise. Sie trägt den Namen Corona und prägt unseren Alltag seit über einem Jahr. Es gibt Phasen der Hoffnung, es gibt Rückschläge – doch immer ist Covid-19 das Thema. Und was ist mit dem Bürgerkrieg in Syrien, dem Krieg im Jemen, den Auseinandersetzungen in Afghanistan oder in Libyen? Fast vergessen, aber die Waffen dort schweigen nicht, sie dringen nicht mehr an unser Ohr, die Bilder der Toten, der Verstümmelten und Misshandelten erreichen uns nicht mehr. Der Militärputsch in Myanmar schafft es derzeit auf unsere Fernseher und Kommunikationsgeräte, der Konflikt ist relativ neu und deshalb erhält er Aufmerksamkeit. Und was ist in einem Jahr?

Es ist wichtig, immer wieder an das Leid, das durch Waffen und Gewalt erzeugt wird, zu erinnern. Es ist notwendig, sich das Grauen durch Unterdrückung und Gewalt und die sich daraus ergebenden Folgen wie Flucht, Hunger und Hoffnungslosigkeit durch Bleiben zu vergegenwärtigen. Nicht vergessen und wegschauen sind angesagt, sondern erinnern und hinschauen. Der Ostermarsch setzt hier ein Zeichen, immer wieder, seit vielen Jahren. Es ist ein Zeichen, dass auch unsere Verantwortung verdeutlicht: Als Produzenten und Exporteuren von Waffen, als Partner in militärischen und politischen Bündnissen und nicht zuletzt als ein nach wie vor sehr wohlhabendes Land, das aufgefordert ist, seinen Wohnstand mit denen zu teilen, die Not leiden.

 

Dr. Marius Hahn ist Bürgermeister der Stadt Limburg.