25 Jahre Tschernobyl

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24.04.2011


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25 Jahre Tschernobyl

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Redebeitrag für die Demonstration vor dem AKW Grohnde am 25. April 2011

Die Atomkraft - Tödlich - Von Anfang bis in alle Ewigkeit!

Brunhild Müller-Reiß (in Grohnde)



- Es gilt das gesprochene Wort -

- Sperrfrist: 25. April, Redebeginn: ca 13 Uhr -



Liebe Freundinnen und Freunde,

Der Anfang der Atomkraft ist der Uranabbau

Hier bereits haben die "Großen` der Atomindustrie ihre Finger im Spiel: z.B. der französische Staatskonzern "Avera`-(im Joint-Venture mit Siemens)in Niger. Er ist einer der tonangebenden Atomkonzerne in Europa und schürft seit 40 Jahren in Niger Uran. Dieses, z.T. offen herumliegende Urangeröll wird für europäische Kernkraftwerke benutzt.

Die Förderung von Uran in Niger - und anderswo! - bedroht das Leben der ArbeiterInnen und der Bevölkerung in der Umgebung und findet unter erbärmlichen Umständen statt. Aber das interessiert den Atomkonzern nicht ein bisschen. Im Gegenteil: der Konzern spricht immer wieder von der ach so sauberen Atomenergie!

Die zerstörerische Wirkung der Nuklearindustrie zeigt sich bereits am Anfang der atomaren Kette.

Schauen wir als nicht nur auf die AKW`s und die Endlagerung vor unserer Haustür! Denken wir global! Die Konzerne tun`s auch!

Nächste Station: Uranverarbeitung:- DU - Das tödliche Nebenprodukt bei der Erzeugung von Atomkraft

Bei der Uranaufbereitung für Energiegewinnung und Atomwaffen fällt "Depleted Uranium` (DU) als "Abfallprodukt` an. Dieses "abgereicherte Uran` wird für radiologische Waffen benutzt. Bei einem Treffer führt die Energie des Aufschlags dazu, dass das Uran Projektil durchschlägt nahezu jeglichen Widerstand durchschlägt. Die Waffe tötet Menschen, die sich in Panzern oder Bunkern sicher glauben. Es wird als "bunker buster`, als bunkerbrechende Waffe eingesetzt. Neben dem Effekt der direkten Tötung hat die Waffe auch noch eine "nachhaltige` Wirkung: kleinste Teilchen gelangen in den Körper, über den Atemweg oder durch die Haut. Die Waffe bedroht Streitkräfte und ZivilistInnen im Umkreis von 100 km noch lange nach ihrem unmittelbaren Einsatz.

Uranwaffen wurden 1991 im Golfkrieg von britischen Panzern und von britischen und US-Flugzeugen verschossen. Die USA setzten die Waffe 1994/95 auch in Bosnien ein. Besonders intensiv war ihre Verwendung im Kosovokrieg 1999. Ihr Einsatz im Afghanistankrieg wird vermutet, konnte aber noch nicht bestätigt werden. Es gibt Anhaltspunkte dafür, dass sie auch im gegenwärtigen Nato-Einsatz in Libyen eingesetzt wird!

Tödliche Waffen und immer wieder dieselben tödlichen Nebenwirkungen!

Uranwaffen gehören geächtet und abgeschafft! Ebenso wie andere Waffen auch!

Die Atombombe:

1945 wurden die Atomwaffen auf Hiroshima und Nagasaki abgeworfen. Neben der unmittelbaren grauenhaften Wirkung zeigen sich bis heute im Erbgut Schädigungen.

In der Folge entstand in Europa die Anti-Atomwaffen-Bewegung. U. a. forderten namhafte Atomwissenschaftler und bekannte Persönlichkeiten in Deutschland die Abkehr von Atomwaffen. Sie verfassten 1957 die "Erklärung der Göttinger 18, Darin erklärten sie, sie seien nicht mehr bereit, sich an Herstellung, Erprobung und Einsatz von Atomwaffen in irgendeiner Weise zu beteiligen (u. a. Günter Anders, Bloch, Jaspers, Max Born). Immer noch zukunftsgläubig allerdings sagte Max Born damals: "Atom enthält die strahlende Hoffnung auf ein Paradies auf Erden!" Angesichts der heutigen Situation ein schrecklicher Irrtum!

Wir sagen: Ausgestrahlt! Und Abgeschaltet!

Verstrahlt - Ausgestrahlt!? Die zivile Nutzung der Kernkraft: - Harrisburg - Tschernobyl Fukushima

Trotz dieser Atombombenerfahrung setzte Japan, technologiegläubig wie fast kein anderes Land, auf Atomenergie! Wie viele andere Staaten auch: Drei weltweit bekannte Katastrophen waren die Folge:

1979: Three-Mile-Island AKW in der Nähe von Harrisburg in den USA: Der erste bekannt gewordene große Störfall (Teilschmelze).Das Unglück führte zu starken gesundheitlichen Schädigungen von Menschen und Natur. Die Wiederherstellung des "Normalfalles` verschlang riesige finanzielle Summen, Von wegen: billige Energie! Teile des AKWs wurden gegen den Protest von 2/3 der dort wohnenden Bevölkerung wieder in Betrieb genommen.

1986: vor 25 Jahren: Katastrophe in Tschernobyl:

Bis zu der Katastrope in Japan DIE AKW-Katastrophe weltweit: Tote, Verletze, verstrahlte Gebiete: Folgen bis in die Gegenwart! Dann:

März 2011: Fukushima: Die gegenwärtige Katastrophe ist noch nicht abgeschlossen. Tag für Tag verfolgen Menschen rund um den Globus die Ereignisse: Im Gedenken an die betroffenen Menschen und in der Hoffnung, die endgültige Kernschmelze möge verhindert werden.

Wie lange sollen die Katastrophen noch weiter gehen? Wie lange sollen und wollen wir noch glauben, die Atomkraft sei beherrschbar und ein Segen für die Menschheit?

Wie lange wollen wir noch zusehen und zuhören, dass die Atomkonzerne und willige Regierungen uns als technologie- und zukunftsfeindlich deklarieren?

Nicht wir sind zukunftsfeindlich, sondern die, denen das Leben von Menschen und deren Zukunft sichtbar immer wieder aufs Spiel setzen.

Angst ist nicht irrational und der Glaube an die Atomkraft nicht "vernünftig`, wie Sander uns glauben machen will!

Ausgestrahlt? Das Abschalten der AKWs?!! Haben wir, haben die Regierenden gelernt?

Schaffen wir es diesmal, den Protest so intensiv und nachhaltig zu gestalten, dass über das Moratorium, über den beabsichtigten Ethikrat` hinaus unsere Regierung in der Pflicht bleibt? Abschalten - und zwar sofort! Die Atomkraft ist unbeherrschbar, nicht sauber, nicht umweltfreundlich und nicht billig! Und die Katastrophen sind menschengemacht. Es gibt genug Alternativen: wir müssen nicht auf Atomstrom aus Frankreich zurückgreifen! Auch die französische Bevölkerung denkt um. Der Protest muss international geführt werden!

"Letzte Station": Die Endlagerung - Strahlen in alle Ewigkeit

Von Beginn bis Ende ist die Atomkraft tödlich: Vom Abbau des Uran, über Atombomben, Uranwaffen, die Stromerzeugung bis zur Lagerung des radioaktiven Abfalls. Gesundheitliche, tödliche Gefahren! Und am Ende wissen wir nicht, wo wir das Zeugs unterbringen können: schaffen wir erst gar keinen Atommüll! Es haben sich bisher keine Orte gefunden, wo eine sichere Lagerung gewährleistet werden kann.

Steigen wir aus! Aus Uranabbau, Atomwaffen, Uranwaffen und Atomenergie! Je schneller desto besser.



Brunhild Müller-Reiß ist aktiv beim Friedensbüro Hannover. Vita siehe hier

E-Mail: mueller-reiss (at) arcor (Punkt) de
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