Antikriegs-
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Antikriegstag 2005

 Reden/Kundgebungsbeiträge

Redebeitrag zum Antikriegstag 2005 in Salzgitter am 1. September.

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde,

Helmut Knebel (in Salzgitter)

- Es gilt das gesprochene Wort! -



Am 01. September 1939 begann mit dem Überfall auf Polen der II. Weltkrieg. Seit dem Kriegsende wird dieser Tag heute weltweit als Protest- und Gedenktag gegen Krieg begangen. Dieser Tag ist für uns eine Verpflichtung zur Erinnerung und zur Mahnung.

Nie wieder Auschwitz. Nie wieder Krieg.

Kriege haben immer unermessliches Leid und Unrecht für Mensch und Natur gebracht. Gewaltanwendung und Krieg muss geächtet und verboten werden. Seit 1957 nehmen die Gewerkschaften den Tag des Beginns des II. Weltkrieges zum Anlass, den Antikriegstag zu begehen, um der Opfer der Kriege in aller Welt und des Faschismus zu gedenken. Neben dem 1. Mai (Tag der Arbeit) und dem 8. März (Internationaler Frauentag) ist der 1. September (Antikriegstag) einer der wichtigsten Tage im Gewerkschaftsjahr. Es ist ein Tag an dem besonders nachdrücklich Positionen und Vorstellungen in die Öffentlichkeit getragen werden. Grundlage dabei ist für eine weltweit erfolgreiche Friedenspolitik die Bekämpfung von Hunger und Armut, sozialer Ungleichheit, politischer, kultureller, religiöser und sexueller Diskriminierung. Dazu gehört aber nicht nur der Blick in das Heute, sondern ganz besonders auch die Mahn- und Erinnerungsarbeit im Sinne eines "aus der Geschichte lernen". ein ethischer Ansatz von dem ich befürchte, dass er zunehmend in Vergessenheit gerät. Salzgitter hat in diesem Jahr eine große Anzahl von Gedenkfeiern veranstaltet, Anlass: 60 Jahre Befreiung vom Nationalsozialismus. Die Entstehung Salzgitters, die Geschichte Salzgitters. ist eng mit der Gewaltherrschaft des 3. Reiches verbunden gewesen. Daher sind wir mehr als verpflichtet eine Friedensbewegung zu initiieren die sich massiv mit der Geschichte auseinandersetzt. Vor diesem Hintergrund erfolgte ein enges Zusammenspiel von Akteuren die viele Aktionen in unserer Stadt organisierten.

Die Gewerkschaften (IGM / DGB), der Arbeitskreis Stadtgeschichte, die Betriebsräte der hier ansässigen Betriebe, zahlreiche Schulen, die Kirchen und nicht zuletzt auch die Stadt Salzgitter waren beteiligt. Ob es nun die Gedenkveranstaltung mit den zahlreichen Schülerinnen und Schülern im ehemaligen KZ - Drütte oder die Ausstellungen "hier geblieben" im Schloss Salder und "über das Frauenleben im II. Weltkrieg" im Gewerkschaftshaus oder der Gedenkgottesdienst im Rahmen des Museumsfestes. all diese Veranstaltungen haben uns gemahnt und das Erinnern wach gehalten. Aus Anlass des 60. Jahrestages des Abwurfs der 1. Atombombe auf Hiroshima veranstaltete das Bündnis gegen Gewalt im Atrium des Rathauses der Stadt Salzgitter eine Ausstellung. Eine Delegation aus Hiroshima war angereist und berichtete uns bewegend über die damaligen Geschehnisse und die Folgen.

Unser Salzgitter von heute ist eine Stadt in der ein großer Anteil unserer Mitbevölkerung ausländischer Herkunft ist. Heute leben wir in friedlicher Koexistenz miteinander. Doch der heutige Tag, der Antikriegstag mahnt uns:

Wenn wir nicht dauerhaft darauf hinweisen, könnte es sein, dass die nachfolgenden Generationen es einmal vergessen. Die Schrecken jener Zeit dürfen niemals verblassen und vergessen werden. Dies ist umso wichtiger. gerade in der heutigen Zeit, in der es immer wieder Anzeichen der Gewalt von Unbelehrbaren gibt.

Auch 66 Jahre nach dem 01. September 1939 nehmen Kriege und Gewalt in der Welt wieder zu. Das wollen wir nicht hinnehmen.

Salzgitter mag zwar nur ein kleiner Mosaikstein der weltweiten Friedensbewegung sein, dennoch appelliere ich an Sie alle, beteiligen Sie sich an diesem Schweigemarsch zum Friedhof Jammertal und schließen sich somit dieser Friedensbewegung an.

Vielen Dank!!!



Helmut Knebel ist Oberbürgermeister der Stadt Salzgitter.

E-Mail: Guenter.Heinisch@Stadt.Salzgitter.de

Website: www.Helmut-knebel.de
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