Antikriegstag 2007


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Antikriegstag 2007

 Reden/Kundgebungsbeiträge

Redebeitrag zum Antikriegstag am 1. September 2007 in Kaiserslautern, Innenhof der Stiftskirche

Sehr geehrte Damen und Herren,

Norbert Kaiser (in Kaiserslautern)

- Es gilt das gesprochene -

- Sperrfrist: 01.09., Redebeginn, ca 11.45 Uhr -

Der Krieg hat seine Wurzeln darin, dass die Gewichte - im Leben der Menschen oder auch der Völker - nicht mehr stimmen; dass die Gewichtigkeit des Einen größer ist als das Gewicht des Anderen; dass nicht anerkannt wird:

Die Freiheit, das Recht des Einen haben ihre Grenzen an der Freiheit am Recht des anderen.

Und daher wird es immer so sein: Die Kriege werden - direkt oder indirekt - immer begonnen durch die Stärkeren.

Und jeder Krieg hat seine Vorgeschichte - z. B. auch und gerade dadurch, dass der Schwache so in die Enge getrieben wird, so gedemütigt wird, erniedrigt wird, ausgesaugt und ausgeblutet wird - dass er in seiner Verzweiflung, mit dem Rücken an der Wand, zur Waffe greift - aus Mangel an Überlebensmöglichkeit.

Die Wurzel des Krieges ist der Egoismus:



Wirtschaftsegoismus und Bildungsegoismus



Rassen- und Staatsegoismus



Weltanschauungs- und Religionsegoismus



Wohlstandsegoismus ...


Martin Buber sagt: "Der Mensch wird im Du zum Ich."

Das heißt, ich brauche das Du zu meinem eigenen Mensch-Sein und Mensch-Werden.

Ohne ein Du kann ich nicht Mensch werden.

Das heißt auch: Im Umgang mit dem Du zeigt sich, was für ein Mensch ich selber bin.

Wir brauchen das Nachbarvolk, wir brauchen die Völker und Nationen der Welt, um selber Volk und Nation zu werden.

Und wie wir mit dem Nachbarvolk und den Völkern der Welt leben - darin zeigt sich, was wir für ein Volk sind.

Wir schreiben heute die Geschichte, die morgen in den Geschichtsbüchern der Welt über uns nachzulesen ist.

Die Wurzel des Krieges ist der Egoismus - dass der Wert und die Würde des anderen Menschen nicht genügend gesehen und anerkannt werden.

Wert und Würde des Menschen, eines jeden Menschen, wurden niedergeschrieben in den "Menschenrechten".

Wir sagen: Der höchste Wert im Menschen-Leben ist das Menschenleben.

Wir sagen: Das Leben eines Menschen steht nicht in der Verfügungsgewalt eines

anderen Menschen - nicht einmal in seiner eigenen.

Der Wert eines Menschen wird nicht bestimmt vom Wert,

den wir ihm zugestehen.

Der Wert eines Menschen, der Wert jedes Menschen, liegt darin,

dass er Mensch ist.

Wir als Christen sagen:

Der Wert und die Würde eines jeden Menschen ist gottgegeben -

Er ist ein Abbild Gottes.

Wir als Christen sagen:

Gott hat dem Menschen einen so hohen Wert und eine so große Würde gegeben - dass er, Gott, sich selbst zu einem Menschen gemacht hat; dass er sich zu einem von uns gemacht hat.

Menschlichkeit, Mit-Menschlichkeit ist für uns kein Gebot,

dass uns von außen auferlegt wird; dass wir dann mehr oder minder befolgen müssen.

Menschlichkeit, Mit-Menschlichkeit - ist das Wesen unseres Mensch-Seins.

Wo wir Mit-Menschlichkeit nicht leben, sägen wir am Stuhlbein unseres eigenen Mensch-Seins, da ent-arten wir.

Der Krieg vernichtet nicht nur Menschenleben.

Der Krieg zerstört das Mensch-Sein:

Wer Krieg betreibt, ist ein Un-Mensch, ein Nicht-Mensch.

Wer Krieg fordert und Menschen in den Krieg schickt - ist ein Un-Mensch,

er verführt, er verdammt andere, Un-Menschen, Nicht-Menschen zu sein.

Nebenbei: Es gibt keinen Krieg der Tiere.

Krieg ist gegen unseren Christenglauben.

Krieg ist gegen unseren Christengott.

Wer Krieg macht - auch im oben genannten Vorfeld - der steht gegen Gott -

denn, Krieg ist kein Mittel unseres Gottes.

Es darf keinen Krieg geben!



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